Kapitel 39

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Ich schaute ungeduldig auf die Uhr. 22 Uhr. Eren musste schon lange Zuhause sein.

''Schläft Rüya?'',fragte ich Ayse, die gerade an mir vorbei ging. 

''Ja, ich habe sie schlafen gelegt'',antworte sie. 

Ich nickte und mein Blick fiel wieder auf die Uhr. 22:01 Uhr. Ich schaute Richtung Tür. Ich überlegte mir, was ich ihm sagen konnte. Aber mein Gehirn konnte überhaupt nicht denken. Meine Hände  fingen langsam an zu zittern. Langsam machte ich mir Sorgen. Eren kam bis heute nie spät nach Hause. Vielleicht ist ihm etwas zugestoßen? Nein! Daran dürfte ich überhaupt nicht denken. Er wusste, wie man auf sich aufpasste. Ich schüttelte den Kopf um die schreckliche Gedanken zu jagen. Aber warum kam er nicht?  Ich merkte, dass meine Sorge zu Angst wurde. Ich stand auf und schaute wieder auf die Uhr. 22:05 Uhr. Er musste vor einer Stunde schon Zuhause sein. Seit der Begegnung von Melih habe ich ihn nicht ganz zum Gesicht bekommen. Er kam trotzdem immer pünktlich nach Hause. Aber kriechte sofort wieder in sein Zimmer. Selbst das war mir viel lieber, als wenn er zu spät nach Hause kam. Ich atmete tief ein und stand auf. Sollte ich Ayse fragen, ob sie vielleicht wusste, wo er war?  Nein, Alev. Man kann doch nicht andere Frauen fragen,  wo der Ehemann stecken könnte. Und außerdem wollte ich ihr nicht zeigen, das wir in so einer Situation waren. Ich ging mit zittrigen Beinen ans Fenster. Ich verschränkte die Arme, damit auch meine Hände nicht anfingen zu zittern. Die Angst wurde jede Sekunde schlimmer. Mein Blick fiel wieder auf die Uhr 22:20 Uhr.

"Eren, wo bist du",flüsterte ich leise.

Mein Körper fing an zu kribbeln. Ich spürte wie die Angst meinen Körper beherrschte. Mein Herz fing schneller zu schlagen. Eren. Eren. Eren. Rief es nur. Ihn ist ihm etwas zugestoßen. Sonst wäre er nie wo spät gekommen. Nein Alev ,du darfst sowas nicht denken, sagte meine innerliche Stimme. Meine Hände fingen an zu zittern und ich spürte wie meine Beine mir, durch den Zittern mir, schwer Halt gaben.

"Alev", hörte ich hinter mir Ayse sagen.

Ich drehte mich nicht um, sondern sah sie schon durch den Fenster.

"Du kannst gehen", versuchte meine Stimme normal klingeln zu lassen.

Ayse tritt näher zu mir. Ich wusste, dass sie sah, dass ich zitterte.

"Du siehst nicht gut aus", raunte sie.

"Mir geht es gut"sagte ich. "Es ist schon spät. Wünsche dir noch gute Nacht", fügte ich noch hinzu.

Ayse wünschte es mir auch und ging. Als sie die Tür hinter sich schloss, schloss ich meine Augen. Ich setze mich auf den Boden. Irgendwie könnte ich nicht mehr auf die Uhr gucken.

"Bitte lieber Gott, bring Eren heile zurück."flüsterte ich.

Ich öffnete wieder die Augen und sah wieder aus dem Fenster. Von Eren war immer noch nichts zu sehen. Ich stand auf und ging in Richtung Rüyas Zimmer. Ich brauchte gerade ihre Wärme und Nähe. Ich schloss die Tür leise auf. Machte die Nachtlampe auf und sah in die friedliche und schlafende Schönheit. Ich musste sofort lächeln. Ich kniete mich neben dem Bett und beobachtete Rüyas Gesicht. Sie sah sehr schön beim Schlafen aus. Ich fing an zu lächeln und ging vorsichtig über ihre hellbraunen Haaren. Ich spürte, wie ich mich langsam beruhigte.

"Zum Glück bist du in meinem Leben" flüsterte ich und ging auch vorsichtig über ihre weiche Wangen.

"Es gibt nichts schöneres als dich" fügte ich noch hinzu.

Ich stand auf und legte mich neben ihr.

"Ich liebe dich", sagte ich leise und gab ihr einen Kuss auf ihre Haare.

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt