TWELVE

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"Ich kann es einfach nicht verstehen Soleil!" Seit einer geschlagenen halben Stunde sitze ich in unserem Wohnzimmer und höre mir die Vorwürfe meiner Mutter an

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"Ich kann es einfach nicht verstehen Soleil!"
Seit einer geschlagenen halben Stunde sitze ich in unserem Wohnzimmer und höre mir die Vorwürfe meiner Mutter an. Vater steht nur daneben und wirkt, als würde er gern überall auf der Welt sein, bloß nicht hier. Eine Vorstellung, die ich ihm gut nachempfinden kann.
Voraussichtlich wäre er lieber länger bei dem Turnier geblieben aber Mutter hat ihn mit nach Hause geschleift, um mich mit geballter Kraft zu rügen. Obwohl, er sich eigentlich nie in ihre Erziehung oder Bestrafung eingemischt hat.
„Eine Dame reitet nicht bei einem Poloturnier, das machen nur ungebildete Trampel, die in kleinen Wohnungen ihr jämmerliches Dasein fristen und Nudeln aus der Mikrowelle essen..."
Sie verzieht dabei angewidert das Gesicht.
„Du hast uns und deinen Bruder heute beschämt und was denkst du, wer dich nach diesem Auftritt heute noch ehelichen will?"
„Hoffentlich keiner von diesen versnobten Idioten", denke ich beleidigt aber das spreche ich natürlich nicht laut aus.
„Also beschämt hat sich Augy eigentlich selbst, als er dieses Mädchen da im Stall gevögelt hat...", murmle ich und Mutter stößt einen erstickten Schrei aus und fasst sich theatralisch an die Brust. Selbst Vater scheint aus seiner Schockstarre erwacht zu sein und sieht mich nun an.
„Ich... also... Was ist das für eine Sprache die du führst? Philip, sag doch auch mal etwas dazu!", fordert sie Vater auf, doch redet dann doch nur wieder selbst weiter. "Deinem Bruder so etwas zu unterstellen ist einfach ungeheuerlich."
Nun reißt mir der Geduldsfaden und ich springe vom Sofa auf.
„Das ist keine Unterstellung, sondern die Wahrheit! Wie sonst glaubst du, hätte ich seine Klamotten entwenden können? Wohl kaum, während er sie bereits am Leibe trug..."

Mutters Gesicht ist vor Zorn ganz gerötet und ihr Hals fleckig. Sie möchte etwas erwidern und öffnet den Mund, aber nichts kommt heraus weil sie stattdessen hörbar die Luft einsaugt und anhält.
Vater regt sich nun, geht auf sie zu, ehe er ihr eine Hand auf die Schulter legt und sie schüttelt nur den Kopf.
Dann wendet sie ihren Blick wieder mir zu und darin liegt eine solche Empörung, dass mir ganz schwindelig wird.
„Du wirst dich bei August für dein kindisches und unangebrachtes Verhalten entschuldigen"
Hilfesuchend sehe ich zu meinem Vater aber versuche erst gar nicht, ihn mit einbeziehen zu wollen, denn das tut er ja sowieso nie.

„Weiters wirst du dich morgen bei der Gartenparty der Worthington's von deiner besten Seite zeigen! Ich erwarte tadelloses Benehmen und sehe ich auch nur eine Sekunde, dass du nicht lächelst oder dich irgendwo versteckst, verkaufe ich Axon morgen an den Meistbietenden, haben wir uns verstanden?"
Ich reiße erschrocken die Augen auf. Nein! Das kann sie doch nicht ernst meinen?
Gerade möchte ich ansetzen, doch da fährt sie mir sofort dazwischen.
„Ich möchte wissen, ob du mich verstanden hast, Soleil?"
Ich balle die Fäuste und in meine Augen treten Tränen. Ich hasse dieses verdammte Leben.
„Ja...", stoße ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und mache auf dem Absatz kehrt und eile in mein Zimmer.

", stoße ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und mache auf dem Absatz kehrt und eile in mein Zimmer

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Als ich heute Abend im „Senses" ankomme, fühle ich mich zum ersten Mal nicht in der Verfassung zu tanzen. Meine Muskeln schmerzen von dem Poloturnier und an meinen Handflächen haben sich gerötete Schwielen gebildet.
Der neue Türsteher, verwickelt mich dieses Mal zum Glück nicht in ein Gespräch, sondern macht einfach den Platz für mich frei.
Ich durchquere den Gang und gelange dabei in den hinteren Bühnenbereich.
Meine Laune lässt wirklich zu wünschen übrig. Heute nervt mich einfach alles, die Lautstärke, der Qualm und das Gekichere rund um mich herum. Am liebsten würde ich einen Vorhang um mich herum zuziehen, aber das geht nicht.
Genervt lasse ich mich auf meinem Platz nieder und starre mich zornig im Spiegel an. Die bordeauxrote Perücke, die ich heute trage ist brandneu und kürzer als die andere- weniger verspielter und mehr verrucht.
Meine Augen habe ich dramatisch geschminkt und die Brauen mehr betont. Das dunkle rot der Lippen, lässt sie größer und voller wirken.
Ich seufze auf und schäle mich aus meinem Hoodie und der schwarzen Sporthose.  Danach öffne ich meine Tasche und ziehe ein schwarzes Kostüm heraus, das knapper nicht sein könnte. Bis jetzt wollte ich nicht zu aufreizend auftreten, doch heute möchte ich meine Mutter bestrafen, obwohl sie mich ja gar nicht sehen kann.
Ich ziehe meine Unterwäsche aus und schlüpfe in das enge Teil, dass meine Brüste ordentlich nach oben pusht.
Eine Bardame geht an mir vorbei und ich bestelle einen Bourbon, noch eine Primäre.
Als ich ihn bekomme, hebe ich das Glas an und schwenke es, so wie mein Bruder es immer tut.
Bevor ich es an meine Lippen führen kann, tritt jemand an mich heran und räuspert sich.
Burke steht neben mir und begrüßt mich mit einem Kopfnicken.

„Der Chef hat mich beauftragt, dir zu sagen, dass dein VIP Gast eingetroffen ist und eine doppelte Vorstellung wünscht..."
Ich schnaube verächtlich und stelle das Glas mit der goldbraunen Flüssigkeit auf dem Schminktisch ab.
„Dann sag Donnie, dass ich jetzt einen Auftritt im Club habe und das nicht geht!"
Noch einer, der mir heute den letzten Nerv rauben möchte!
Ich erwarte, dass Burke dabei ist zu verschwinden, doch er steht immer noch da und sieht mich einfach nur an.
„Diese Antwort hat er schon erwartet und hat mich deshalb gebeten, dir zu sagen, dass Tanya deinen Part im Club übernimmt. Der VIP das doppelte zahlt und falls du immer noch bockig bist, soll ich dich daran erinnern, wer das Geld bekommt."

Ich reiße die Arme in die Luft und stoße einen knurrenden Laut aus und Burke mustert mich dabei noch immer mit unbeeindruckter Miene.
„Gut, ich mache es...", gebe ich von mir, greife nach dem Glas und exe es in einem Zug.
Es verbrennt mir fast die Kehle aber ich verziehe nicht einmal den Mund.

Schmerzen ertragen, kann ich!

Sooooooo das war's bis jetzt 💜
Ich hoffe, dass bei der Übertrag alles glattgelaufen ist, falls nicht - lasst es mich einfach wissen!!

The Night SparrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt