✨„Stars can't shine without darkness"✨
Eine junge Frau, die bei Tag ein Leben unter stetiger Beobachtung führt, die jede Nacht die Ketten für einen Moment ablegt, um sich endlich frei zu fühlen.
Soleil ist Tänzerin, im berüchtigten Nachtclub „ Sens...
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Ich erwache, als mein Wecker zu klingeln beginnt. Rasch greife ich danach und schalte ihn aus, damit ich weder Shira noch ihre Tochter damit wecke. Ich schlurfe schlaftrunken ins Badezimmer und putze mir die Zähne. Im Spiegel betrachte ich mein Gesicht. Meine Augen sind rot und verquollen und auch meine Oberschenkel weisen dunkelrote Male von dem Übergriff auf mich auf. Ich schüttle den Kopf, um zu verhindern, dass die Erinnerung mich erneut übermannt und kehre danach ins Wohnzimmer zurück. Dort ziehe ich meinen Hoodie und die Sporthose an, die ich aus meinem Rucksack ziehe und stattdessen mein Kostüm und die Perücke darin verstaue. Nachdem ich damit fertig bin falte ich Decke und Leintuch zusammen und lege sie fein säuberlich auf die Couch zurück. Mein Handy vibriert in meiner Hosentasche und ich sehe, dass es mein Bruder ist. Rasch greife ich nach meinen Sachen, öffne die Eingangstür und versperre sie hinter mir, ehe ich den Schlüssel durch den Briefschlitz zurück ins Haus werfe.
Der Wagen meines Bruders steht am Straßenrand geparkt und ich wappne mich bereits für sein Verhör. Rasch öffne ich die Wagentür und nehme auf dem Beifahrersitz Platz. Ich blicke zu meinem Bruder, der ein schiefes Lächeln im Gesicht trägt und atme hörbar aus. „Was ist so witzig, Augy?", frage ich entnervt und er hebt ergebend die Hände. „Wow, dir auch einen guten Morgen, Schwesterchen.. Wie wärs mit einem: „Danke Augy für deine Hilfe" oder so etwas in der Art?!" Ich verdrehe demonstrativ die Augen. Wie kann jemand schon so früh am Morgen, vor Sarkasmus strotzen? „Danke, können wir dann los?", murre ich trotzig und verschränke die Arme vor der Brust. Mein Bruder lacht auf und schüttelt ungläubig den Kopf. Seine Haare sind total verwuschelt und als ich so an ihm herunterblicke, erkenne ich, dass er noch seine Ausgeh-Klamotten trägt. „Nicht so schnell, Lelli! Zuerst will ich wissen, warum ich dich um sechs Uhr morgens aus dieser Gegend abholen muss, während du aussiehst als hättest du eine harte Nacht hinter dir..." Ich hasse diesen selbstgefälligen Ausdruck auf seinem Gesicht und die Tatsache, dass er wirklich denkt, ich würde ihm nach einem One-Night-Stand anrufen, nervt mich noch mehr. Ich schnaube und drehe meinen Oberkörper noch ein wenig mehr in seine Richtung. „Das hatte ich auch, meine Freundin und ich waren in einem Club und da hat sich mir ein Typ aufgedrängt..." Augy's Lächeln erstirbt schlagartig und weicht einem sorgenvollem Blick. „ Sieh mich nicht so an, es ist nichts passiert, aber deshalb bin ich hier mit ihr hergekommen. Glaub es, oder nicht! Aber das ist die Wahrheit!", füge ich sauer hinzu und höre meinen Bruder tief ausatmen. Es tut gut zur Abwechslung mal die Wahrheit zu sagen und bin überrascht über die Wärme die seine Augen ausstrahlen. Sanft legt seine Hand in meinen Nacken und massiert ihn. „Weißt du, Lelli... Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich alle deine Gedanken und Motive kenne, aber ich bin nicht blöd. Du schleichst dich Nacht für Nacht aus dem Haus um Gott weiß was- mit Gott weiß wem zu treiben." Ich erstarre und blicke meinen Bruder geschockt an, während er nach vorne zur Windschutzscheibe hinaussieht. „Versprich mir einfach, dass du vorsichtig bist!" Nun landen seine Augen wieder auf mir und ich könnte nun damit beginnen, ihm eine Lügengeschichte nach der Nächsten aufzutischen, aber ich entscheide mich dagegen und nicke stattdessen.
