TWENTY-FOUR 🔥

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Am nächsten Morgen stehle ich mich in die Küche, um Dora um mein Frühstück zu bitten

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Am nächsten Morgen stehle ich mich in die Küche, um Dora um mein Frühstück zu bitten. Seit Mutter mir Axon weggenommen hat, vermeide ich es ihr über den Weg zu laufen. Meine Stimmung ist sowieso nicht gerade berauschend. Die Anstrengung bei Tag, die frostige Stimmung zu Hause und die nächtlichen Ausflüge ins „Senses" zehren an meinen Nerven. Dabei ist es auch nicht gerade förderlich, dass ich dieses Doppelleben und einen kleinen Rosenkrieg mit dem Liebling der Society führe.
Was für ein verdammter Trümmerhaufen mein Leben doch ist.

Gerade als ich mich mit einer Tasse schwarzen Kaffee und einem Müsli an die Kücheninsel setzen möchte, schneit meine Mutter herein und sieht mich wieder mit ihrem unzufriedenen Gesichtsausdruck an. Kann sie nicht einmal normal sein?
Ich versuche sie eisern zu ignorieren und nippe an dem heißen koffeinhaltigen Getränk, dass durch meine Venen rauscht und mich gleich besser fühlen lässt.
„Guten Morgen, Soleil.", sagt Mutter süßlich und ich kneife die Augen zusammen, ehe ich ihr wortlos mit meiner Tasse zuproste.
Ich vernehme etwas, das sich wie ein Schnipsen anhört und das Küchenpersonal verlässt sofort den Raum.
Na, wunderbar!
„Ich wollte dich für deinen Erfolg beim Picknick beglückwünschen und nachfragen, wie du dich mit Theodor verstanden hast?"
Ich blicke von meiner Müslischüssel auf und treffe auf den neugierigen Blick meiner Mutter.
Ich kaue meinen Bissen lange, damit ich ihr nicht sofort antworten muss und schlucke.
„War ganz okay...", sage ich monoton und möchte mir wieder einen Löffel in den Mund schieben, doch Mutter entreißt ihn mir und pfeffert ihn in die Schüssel zurück. Das überall Milch und Cerealien herumspritzen, stört sie allerdings nicht die Bohne. Warum auch? Sie muss den Dreck ja auch nicht selbst wegmachen.
„Ich will doch stark hoffen, dass dieses Treffen mehr als nur okay war?!" Ihre Augen versprühen giftige Funken und dabei presst sie ihren Mund zu einer strengen Linie.
Ich erhebe mich und gehe zur Spüle um einen Lappen zu holen, mit dem ich den Tresen wieder sauber machen kann, den sie so sorglos beschmutzt hat.

„Soleil! Kind... Ich kann mir zwar beim besten Willen nicht erklären wieso, aber der Worthington- Junge hat deinen Korb ersteigert, obwohl der von Penelope noch übrig war. Er hat sich einen richtigen Kampf darum geliefert. Sagt dir das denn rein gar nichts?"
Ich zucke bloß gleichgültig mit den Schultern und Mutter gibt ein bitters Schnauben von sich.
Ich bringe den Lappen mitsamt der Schüssel zur Spüle und drehe mich danach zu meiner Mutter um. Diese hat eine Hand auf ihre Hüfte gelegt und verzieht missmutig das Gesicht.
„Was soll mir das schon sagen? Er mag es eben, mich zu ärgern und zu reizen. Ich würde mir an deiner Stelle, noch keine Hochzeitsmagazine ansehen..."
Eigentlich habe ich erwartet, dass sie böse ist und mich mit Belehrungen überhäuft, jedoch tut sie es nicht, im Gegenteil. Sie tritt auf mich zu, grinst verschwörerisch und legt mir sachte die Hand auf die Schulter.
„Gut möglich, aber die Baronesse sollte das auch noch nicht tun!"

Ich bin mehr als nur verwirrt und ziehe fragend eine Braue hoch.
„Wir sind heute zum Abendessen bei den Worthingtons geladen und auch du wirst mitkommen."
Ich keuche. Verflucht, nein! Ich habe meinen Auftritt um 22 Uhr und auch Theodor wird kommen. Wie soll ich das bitte machen?
„Weißt du, das ist zwar nett gedacht aber ich kann nicht, ich habe eine Verabredung mit meiner Vorgesetzen von der neuen Arbeitsstelle. Das kann ich leider nicht so kurzfristig absagen."
Ich setze dabei eine enttäuschte Miene auf und hoffe, dass Mutter mich mit einem Schrecken davonkommen lässt. Leider habe ich kein Glück, denn sie setzt ihr süßliches Grinsen auf und tritt einen Schritt näher.
„Du wirst heute Abend mitkommen und deinen Termin verschieben. So eine Gelegenheit darfst du nicht verstreichen lassen.Vergiss nicht, dass dein Treuhandfond erst nächstes Jahr ausgezahlt wird und bis dahin bist du eine Ehefrau."
Nachdem sie mir noch einen kleinen unpersönlichen Kuss auf die Wange haucht, dreht sie sich um und verlässt die Küche ohne ein weiteres Wort.
Verfluchter Scheißdreck!

The Night SparrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt