THIRTY-ONE

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Ein lauter Knall ertönt, als Theodor auf den Boden neben meinem Boxspingbett kracht

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Ein lauter Knall ertönt, als Theodor auf den Boden neben meinem Boxspingbett kracht. Ich habe keine Zeit nachzusehen, ob er sich verletzt hat, weil ich mir gerade noch so mein Kleid über meine entblößte Mitte ziehen kann, ehe Mutter hereintritt.
Ihre wachsamen Augen wandern über mein Gesicht, das mit Sicherheit rot und fleckig ist. Ich will lieber garnicht erst wissen wie mein Haar aussieht.
Sie presst die Lippen zu einer strengen Linie zusammen und atmet genervt aus.
„Soleil, wieso verkriechst du dich hier oben, wenn dein Gast schon seit einer Ewigkeit auf dich wartet?"
Ich bemühe mich um eine Unschuldsmine und suche nach den richtigen Worten.
„Ich muss wohl nach der Dusche eingeknickt sein..."
Mutter macht ein paar Schritte auf mich zu und ich springe vom Bett, damit sie nicht näher kommt und Theodor entdecken kann.
Sie sieht mich irritiert an und ich lege einen Arm um sie und drehe sie Richtung Türe.
„Was soll dieses Verhalten, Soleil?"
Ich überlege fieberhaft und setze ein falsches Lächeln auf.
„Wieso, alles in Ordnung. Ich werde mich nun rasch frisch machen und mich danach bei Worthington...ähm, ich meine Theodor entschuldigen gehen."
Während ich das abspule, schiebe ich sie zur Türe und hoffe, sie verschwindet schnell.
Ehe ich sie zur Gänze aus dem Raum geschoben habe, bleibt sie stehen und dreht sich zu mir. Erneut mustert sie mein Gesicht und runzelt dabei die Stirn.
„Du wirkst erhitzt Kind... Ich hoffe du wirst nicht krank?!"
Plötzlich ertönt hinter mir ein Schnauben und ich zucke kurz zusammen. Verdammter Bastard!
Auch Mutter sieht über meine Schulter und zieht fragend die Braue hoch.
„Was war das für ein Geräusch?"
Mir wird  schlecht.
„Nichts, keine Ahnung! Ich muss mich jetzt wirklich beeilen, Mutter.", sage ich gehetzt und schiebe sie über die Schwelle und schließe die Tür vor ihrer Nase zu.

Mein Herz pocht wie als wäre ich einen Marathon gelaufen. Ich versuche meine Nerven zu beruhigen und drehe mich zum Bett um, wo Theodor's Kopf gerade auftaucht und verziehe genervt den Mund.
„Sag mal, hast du sie noch alle? Beinahe hätte sie dich erwischt!"
Theodor grinst verwegen, als er mir zusieht wie ich mich erneut aufs Bett fallen lasse und mein Gesicht in den Händen vergrabe.
„Du meinst wohl, sie hätte uns beinahe erwischt!", berichtigt er mich und ich drehe mich auf den Bauch, damit ich ihn ansehen kann.
Sein Haar ist komplett zerzaust, steht in alle Richtungen und auch sein Gesicht ist gerötet und verschwitzt.
Ich mache mit der Hand eine abfallende Bewegung und verdrehe genervt die Augen.
Er erhebt sich und krabbelt auch auf mein Bett zurück, seine Hose immer noch in der Kniekehle baumelnd.
Plötzlich lacht er auf und ich mustere ihn irritiert.
„Ach komm schon, das war doch wirklich komisch. Hat deine Mutter keine Ahnung wie man nach befriedigendem Sex aussieht, oder ist sie einfach wirklich so naiv?"
„Wir hatten keinen Sex!", verteidige ich mich rasch und er zieht ungläubig die Augenbraue hoch.
„Hatten wir nicht...", lege ich nach, aber mein Ton wirkt selbst für meine Ohren nicht überzeugend.
Theodors Blick wird dunkel und er fixiert mich so intensiv, dass mir schwindlig wird.
Sofort krabbelt er näher auf mich zu und beugt sein Gesicht zu mir herunter.
Seine Lippen streifen meine Wange und erneut kribbelt mein ganzer Körper.
„Das lässt sich schnell ändern, kleine De Vere..."
Ich schlucke schwer als ich die Beule in seiner Boxershorts erkenne. Der Typ ist echt unglaublich.
Ich rücke von ihm ab und er grummelt, während er sich auf den Rücken plumpsen lässt.
„Du solltest nach unten gehen, bevor sie wiederkommt."
Der Anblick, wie er so ausgestreckt auf meinem Bett liegt, immer noch mit einer beachtlichen Erektion, lässt mir den Mund trocken werden.
Doch der Schock von vorhin, hat meine benebelten Sinne abrupt klar werden lassen.

Was habe ich mir überhaupt dabei gedacht? Ich habe im Ernst zugelassen, dass er mich leckt und fingert, obwohl alles zwischen uns einfach nur kompliziert ist. Beinahe hätte ich sogar mit ihm geschlafen.
Theodor rollt sich auf die Seite und stützt seinen Kopf auf seinen Arm, während er mich erneut schelmisch angrinst und mit der freien Hand auf die Matratze klopft.
„Setzt dich zu mir."
Ich starre ihn verständnislos an und schnaube.
„Dein Ernst?"
Er deutet mit seinem Kopf auf den Platz neben sich und ich atme ergebend aus.
„Schön..."

Langsam gehe ich auf das Bett zu und lasse mich bloß auf die Kante nieder. Besser wenn ich nicht zu viel Nähe zu ihm habe. Doch er schlingt einen Arm um meine Taille und zieht mich ruckartig an sich, so, dass ich auf seiner Brust lande.
Ich liege stocksteif da und lasse zu, wie er durch meine Haare streicht. Es ist eine
liebevolle Geste und das irritiert mich am meisten dabei, sodass ich es nicht genießen kann.
Ich seufze tief und spüre wie er den Kopf hebt, um auf mich herabsehen zu können.
„Was ist los?"
Ich hebe ebenfalls den Kopf an und luge zu ihm nach oben.
„Ich weiß nicht was dieses gekuschle hier soll?!
Für eine Minute ist er still aber seine Finger streichen weiterhin sanft über meinen Rücken.
Ruckartig richte ich mich auf und blicke ihn abwartend an.
Er atmet tief aus und zuckt dann mit den Schultern.

„Ich denke, wir können beide nicht bestreiten, dass es zwischen uns eine enorme Spannung gibt. Klar, du bist vorlaut und stur, was mich in den Wahnsinn treibt. Aber es ist auch Fakt, dass ich mich körperlich zu dir hingezogen fühle. Warum dem also nicht nachgeben?"
Eigentlich ist das die reinste Unverschämtheit aber die Tatsache, dass er zugibt sich zu mir hingezogen zu fühlen, lässt mein Herz schneller schlagen.
„Du willst mir also sagen, dass du mich zwar nicht leiden kannst, aber trotzdem Sex mit mir haben möchtest?", frage ich ernst und warte nervös auf seine Antwort. Ich hoffe, dass es nicht so ist, denn das wäre wirklich die Höhe.
Er seufzt tief und richtet sich auch ein wenig auf, sodass unsere Köpfe auf gleicher Höhe sind.
„Im Grunde ja...", gibt er achselzuckend von sich.

Wut schießt durch meine Adern und brennt sich in Sekundenschnelle durch meinen gesamten Körper. Das kann doch nicht sein verdammter Ernst sein! Dieses Arschloch!
Ich gebe ein wütendes Knurren von mir, ehe ich abrupt aufstehe. Ich funkle Theodor so wütend ich kann an und zeige mit dem Zeigefinger auf die Tür.
„Verschwinde!"
Seine Miene wirkt irritiert und er öffnet den Mund um etwas zu erwidern, doch ich schüttle den Kopf, ehe ich nachsetze. „Raus, verdammt und lass dich hier nie wieder blicken! Ich will weder dein Zeitvertreib, noch deine Mätresse sein."
Theodor rappelt sich auf und zieht seine Hose hoch, während ich mich von ihm abwenden und zur Tür gehe.
Er kommt mir nach und ich öffne sie demonstrativ.
Kurz wirkt er, als wollte er doch noch etwas sagen, aber mein eiskalter Blick spricht Bände.
Ich deute mit meinem Kopf auf den Gang und er geht seufzend hinaus, ohne sich noch einmal umzusehen.

The Night SparrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt