THIRTY-SEVEN

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2.
Ich stehe vor dem Spiegel und begutachte mich in dem smaragdgrünen Kleid, dass ich für den Ball gewählt habe. Die Neckholder- Träger lassen meinen trainierten Oberkörper schmaler und meine nicht allzu üppige Oberweite größer Wirken. Der fließende Stoff, der oben eng anliegt, fällt ab der Taille locker herunter und der tiefe Schlitz am rechten Bein, lässt meine gebräunten Haut gut zur Geltung kommen. Mein Haar ist am Oberkopf eingeflochten und der Rest fällt in leichten Wellen bis zu Mitte meines Halses.

Mein make-up habe ich an die Farbe des Kleides angepasst und diese, lässt das helle blau in meinen Augen erstrahlen. Ich zupfe mein Kleid zurecht und greife nach meiner Tasche um erneut die Uhrzeit zu überprüfen. Ich bin nervös und aufgeregt zugleich.
Da klopft es sanft an die Tür und ich wende mich um.
Mutter kommt in einem eleganten goldfarbenen Kleid herein und betrachtet meine Erscheinung im Spiegelbild. Sie setzt ein zufriedenes Lächeln auf und nickt mir zustimmend zu.
„Ich hätte vielleicht etwas pastellfarbenes für dich gewählt, Kind... Aber ich muss zugeben, dass Smaragd dir wunderbar steht. Du darfst heute ruhig etwas mehr auffallen."
Sie neigt den Kopf und inspiziert mich erneut, während ich mir ein Augenrollen verkneifen muss. „Wie ich sehe, trägst du den Bodyformer den ich dir gekauft habe, sehr gut. Kein Bäuchlein zu sehen..."
Mutter ist unverbesserlich, nur sie schafft es, nach einem Lob sofort mit einer Unverschämtheit zu kontern.
„Ich trage keinen Bodyformer, mein Körper ist so wie er ist.", stelle ich trotzig fest und verschränke die Arme vor der Brust.
Erneut mustert sie mich von Kopf bis Fuß und schnalzt mit der Zunge.
„Gut, dass sich die Ballettstunden ausgezahlt haben!", sagt sie und ich schnaube leise vor mich hin." Wir sehen uns dann bei den Worthington's, Kind."
Sie kommt auf mich zu und gibt mir einen Kuss auf die Wange, ehe sie zur Tür geht und nochmal innehält.
Sie wendet sich mir zu und lächelt milde.
„Es ist schon komisch..."
Ich blicke sie irritiert an.
„Was ist komisch?"
Sie blickt mir direkt ins Gesicht und ihr Lächeln wird eine Spur breiter, während ihre Augen etwas ausstrahlen, dass ich noch nie bei ihr gesehen habe.
„Dass du so gut in diese Welt zu passen scheinst, die du doch so sehr verabscheust..."
Mir klappt der Mund auf und bevor ich etwas erwidern kann, verlässt sie den Raum und lässt mich verwirrt zurück.

-
Ich warte in der Eingangshalle auf den Wagen, der mich zum Ball eskortieren soll. Mein Herz pocht aufgeregt und meine Hände werden feucht. Kurz beschleicht mich eine Art von Zweifel, ob er tatsächlich auftauchen wird, aber ich rede mir gut zu und schiebe es einfach nur auf meine Nervosität.
In der selben Sekunde höre ich einen Wagen über unsern Kiesweg fahren und anhalten. Mein Herzschlag verschnellert sich augenblicklich und ich atme ein paar Mal ein und aus. Als es an der Tür klopft, setzt es sogar kurz aus und ich schnappe hörbar nach Luft.
Egal, was heute auch passieren mag, morgen werde ich ein anderer Mensch sein.
Ich drücke die Klinke herunter und öffne die Tür. Vor mir steht nicht Theodor sondern sein Fahrer, der sich kurz an seine Kappe tippt.
„Miss?! Mein Name ist Roland und ich geleite sie zum Wagen.", sagt er mit einem schweren britischen Akzent und ich lächle ihn an. „Der Master wird sie beim Ball empfangen."
Beantwortet er die stumme Frage, die durch meine Gedanken geistert.
„Oh, danke.", antworte ich und hoffe dass nur ich die Enttäuschung in meiner Stimme hören kann.
Er öffnet die Wagentür für mich und ich steige behutsam ein, damit mein Kleid nicht zu sehr zerknautscht. 
Die Fahrt dauert nicht sehr lange, weil das Haus der Worthington's nur ein paar Straßen entfernt liegt und mit jeder Minute werde ich nervöser.

The Night SparrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt