Kapitel 35 Lügnerin

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Mira's Sicht:

"Betim, lass mich los", zischte ich ihn an und versuchte ihn von mir weg zu drücken. Zu meinem Glück ließ er mich auch los und machte mir Platz, dabei schaute er mich grinsend an. Ich würde ihn am liebsten eine Hauen, aber Gewalt war keine Lösung.

Ich ging mit schnellen Schritten weiter, blieb jedoch vor dem Klassenzimmer stehen, da er nach mir rief. Ich drehte mich fragend zu ihm um und er kam grinsend auf mich zu. Genau vor mir blieb er stehen und schaute mich ernst an.

"Bist du mit Can zusammen?", fragte er mich plötzlich. Ich schaute ihn verdattert an, weil ich nicht wusste wie er jetzt darauf kam. Er schloss seine Augen kurz und ballte seine Fäuste, weshalb ich mich noch mehr überraschte. Was sollte das jetzt?

"Ich verstehe schon", sagte er mit geschlossenen Augen und öffnete sie dann auch schon wieder. Ich war plötzlich sprachlos, aber fasste mich schnell zusammen als er die Tür aufmachen wollte.

"Nein", sagte ich und schaute auf den Boden. Wie kam er jetzt darauf? Betim zögerte etwas und hob mit seiner Hand meinen Kinn hoch, so dass ich ihm in die Augen hoch schauen musste.

"Lügnerin", sagte er ohne Emotionen und öffnete auch schon die Tür.

Ich stockte. Bitte was? Lügnerin? Ich hatte ihn doch nicht angelogen! Das war doch die Wahrheit! Ich schaute verwirrt hinter ihm her, fasste mich jedoch schnell zusammen und ging ebenfalls rein. Ich schloss die Tür hinter mir zu und setzte mich auch schon hin.

Wieso hatte er mich jetzt als eine Lügnerin bezeichnet? Ich hatte ihm doch die Wahrheit gesagt! Der Junge geht mir tierisch auf die Nerven. In letzter Zeit höre ich nur noch 'Can', langsam wurde ich echt wütend.

Ich konnte mich kaum konzentrieren, da mich das mit Betim beschäftigte. So ein.. Argh, am liebsten würde ich ihn jetzt beleidigen, aber ich blieb ruhig. Ich verstand die Welt gerade wirklich nicht... Aber ich wusste eins, damit das ganze auch wirklich aufhören konnte, musste ich mich von Can ab heute distanzieren, natürlich nach dem ich Kerems Klamotten hatte.

Ich zwang mich aufmerksam den Unterricht zu zuhören und nicht mit den Gedanken abzudriften, aber es klappte einfach nicht. Hatte Can etwa erzählt, dass wir zusammen wären? Was rede ich da nur? Das ist doch Schwachsinn. Ich seufzte frustrierend laut auf, was natürlich ein Fehler war den ich wiederholt hatte.

"Gibt es ein Problem, Mira?", fragte mich mein Lehrer und schaute mich fragend an. Ich könnte mir wirklich glatt ins Gesicht schlagen.

"Nein, alles gut", sagte ich und schaute ihn entschuldigend an. Zum Glück sagte er nichts mehr dazu und plötzlich vibrierte mein Handy. Sollte ich nachschauen? Ohne lange nach zu denken fischte ich mein Handy unauffällig aus meiner Hosentasche raus und schaute mir die Nachricht an.

'Lügnerin.-Betim'

Ich schaute verdattert auf mein Handy. Sag mal, wurde der ebenfalls von allen guten Geistern verlassen? Oder was war sein Problem? Was sollte das ganze mit 'Lügnerin'!? Ich wurde echt wütend. Ich steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche rein und drehte mich vorsichtig zu Betim um, der mich bereits grinsend anschaute. Definitiv geistlich gestört, dachte ich mir und drehte mich wieder nach vorne um.

Ich werde es schon klären.

-

"Du willst was machen?", fragte meine Freundin laut lachend auf der Straße. Ich funkelte sie böse von der Seite an und schnaubte. Wir waren gerade dabei nach Hause zu gehen, da wir Schulschluss hatten, worüber ich wirklich froh war.

"Mich von ihm fernhalten", sagte ich und fand das alles aber überhaupt nicht witzig, denn das ganze ging mir wirklich auf die Nerven.

"Aber zu wem willst du heute gehen?", fragte sie mich und fing laut zu lachen. Ich verdrehte die Augen.

Der Zusammenstoß (Wird momentan überarbeitet!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt