Kapitel 53 Hallo, Vergangenheit.

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Miras Sicht:

Ich war wie versteinert. Mein Körper reagierte nicht mehr auf mich und um mich herum war es auf einmal still geworden. Meine Ohren waren wie betäubt, eher gesagt als würden sie gar nicht mehr existieren. Ich spürte, wie die Tränen langsam hochkamen. Mein Herz.... ich wusste gar nicht, ob es noch durchhalten würde. Es fühlte sich alles komisch an. Ich fühlte mich komisch.... Ich bekam einfach kein Ton raus. Als hätte ich meine Stimme verloren.

Mein Blick war nur auf diese eine Person gerichtet. Ich spürte, wie mich jemand am Arm stupste. Ich begann wieder meinen Körper zu spüren und auf einmal hörte ich wieder alles. War das die Realität?

Langsam kam ich wieder zu mir und bemerkte gar nicht, das vor mir Selen, die beste Freundin meiner kleinen Schwester, stand und mich umarmen wollte zur Begrüßung. Ohne meinen Blick von dieser Person abzuwenden, umarmte ich Selen und setzte mich benommen wieder hin.

Sofort schossen mir tausende Gedanken und ich hatte einen extremen Gefühlschaos auf einmal. Warum? Warum ausgerechnet er? Ich hatte doch voll schön mein Popcorn vor langweile gegessen. Das kann doch nicht sein! Selens Bruder kann doch nicht Can sein! Ich könnte gerade echt laut los lachen. Das müsste wohl ein schlechter Witz sein. Auf dieser Erde gibt es Milliarden von Menschen und ausgerechnet Can ist Selens Bruder? Ich fuhr mir ein weiteres Mal durch die Haare. Ich will verdammt nochmal auf wachen. Ich begann langsam mit dem Fuß zu Wippen, da ich nervös wurde.

Nach neun Monaten... Neun verdammte Monate! Ich fuhr mir ein weiteres Mal durch die Haare und meine gute Laune war wie weggeblasen. Nun wagte ich es nicht mehr Can in die Augen zu schauen. Ich atmete einmal tief ein und sofort kam mir sein Duft entgegen. Das war verdammt noch mal zu viel für mich.... . Ich spürte bereits die ersten Tränen und schon ging das Licht aus.

-

Ich versuchte mich krampfhaft auf den Film zu konzentrieren. Es ging einfach nicht. Er saß direkt neben mir. Warum? Tja, dank meiner tollen Ayla. Ich wusste echt nicht, was ich machen sollte....

Ich hatte ihn aber vermisst... Ich sprang über meinen eigenen Schatten und wagte es ihn anzuschauen. Nur für ein paar Sekunden. Als ich ihn an sah, schossen mir in diesem Moment so viele Fragen an ihn....

Warum bist du nach Kanada geflogen? Warum hast du alles stehen und liegen gelassen? War ich dir denn gar nicht wichtig? Warum hast du dich nicht verabschiedet? Warum bist du wie ein feiges Huhn davon gelaufen ? Vor allem warum bist du von mir weggelaufen, dachte ich mir und seufzte leise.

Plötzlich drehte er seinen Kopf in meine Richtung. Sein Blick machte mich traurig. Er schaute mich gequält an und irgendwie schrien seine Augen nach Sehnsucht. Nach mir? Schön wärs, dachte ich mir. Wir schauten uns nur an und meine Gedanken ratterten. Nicht nur sie, sondern mein Herz auch.

Mein ganzer Körper schrie nach ihm, doch er sah es nicht ... Plötzlich füllten sich seine Augen.... mit Tränen... Sofort weiteten sich meine Augen, doch ich fasste mich schnell zusammen.

„Warum?"

Meine Stimme war zittrig und ich fühlte mich wirklich schwach. Can senkte seinen Kopf und traute nicht mehr mir in die Augen zu schauen.

Ich wollte irgendwie in diesem Moment nur noch weg. Auf einmal ertönte die Stimme meiner Schwester.

„Mira, kannst du mit mir kurz auf die Toilette kommen ?", flüsterte sie leise und drehte ihren Kopf in meine Richtung.

„Ja"

Ohne ihn anzuschauen stand ich auf und verließ das Kinosaal, gefolgt von Ayla.

„Oh Gott, meine Augen", sagte sie kichernd. Ich lächelte sie schwach an.

Der Zusammenstoß (Wird momentan überarbeitet!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt