Kapitel 2 - Verrückte Welt

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Miras Sicht:

Ganz ruhig, Mira. Du schaffst das! Konzentriere dich einfach nur auf deine Atmung und an nichts anderes. Ein und aus atmen. So war es doch, oder?

Mit geschlossen Augen atmete ich erst einmal schön tief ein und dann wieder aus. Dies versuchte ich eine Minute lang durchzuziehen, doch scheiterte nach kurzer Zeit daran! Diese Atemübung beruhigte mich nicht mal ansatzweise, im Gegenteil! Ich war auf hundertachtzig Grad! Wie konnte so eine Atemübung jemanden beruhigen? Ich war wirklich entsetzt darüber. Wer sich das ausgedacht hatte, war anscheinend nicht auf hundertachtzig Grad, stellte ich fest.

"Mira, hör mal! Das ist ja unser Lied", kreischte plötzlich meine dämliche Freundin, ohne Schamgefühl, vom Beifahrersitz und strahlte über beide Ohren. Jap, wir saßen in Betim's Auto. Angeblich nur über meine Leiche. Hah! Ich sollte demnächst mal aufpassen, was ich da sage. Ehrlich gesagt, war ich gezwungen ins Auto einzusteigen, denn Cansu hatte sich einfach ins Auto gesetzt und sich geweigert auszusteigen. Am liebsten hätte ich wirklich noch lange mit ihr darüber diskutiert, dass sie aussteigen sollte, aber der Idiot da vorne, zwang mich schnell zu entscheiden, ob ich mit fahre oder nicht. Denn er würde sofort losfahren. Angeblich um nicht zu spät zu kommen. Zunächst einmal, glaubte ich es ihm nicht, doch als er den Motor startet, fiel meine Entscheidung sofort. Ich konnte Cansu nicht alleine lassen und so saß ich nun im Auto. Noch besser konnte es nicht werden, oder? Doch dies änderte sich natürlich sehr schnell, da meine geliebte Freundin plötzlich die Musik laut aufdrehte. Ich fragte mich ernsthaft, ob sie von allen guten Geistern verlassen worden sei oder dies absichtlich machte?

"Cansu", knurrte ich laut, doch leider wurde ich nicht ernst genommen. Vielleicht lag es daran, dass sie mich nicht hörte oder sie ignorierte mich einfach nur. Ich wusste es nicht, aber ich war verdammt wütend, weswegen ich meine Hand nach vorne streckte und ihren Arm kniff. Sofort quiekte sie laut auf. Meine Nachricht kam bei ihr zum Glück an.

"Tschuldigung", murmelte sie, doch das Grinsen konnte sie dabei nicht unterlassen. Aber zum Glück wurde die Musik leiser. Nach gefühlten tausend Jahren kamen wir auch mal endlich an der Schule an. Ich konnte mich gar nicht daran erinnern, dass ich mich jemals so sehr auf die Schule gefreut habe. Das musste ich mir mal merken. Betim parkte das Auto auf den Schulparkplatz und genau dort, wo die Menschen am meisten waren.

"Du bist echt zum Kotzen, das weißt du doch oder, Idiot?", fragte ich ihn und ohne auf seine Antwort abzuwarten, stieg ich sofort aus. Na ja, das war das Ziel, aber es passierte etwas, womit ich niemals gerechnet hätte. Ich vergaß wortwörtlich mich abzuschnallen und sofort schoss mir die Röte in Gesicht, als ich nicht weit kam. Wie dumm konnte man nur sein? Wie konnte ich das vergessen? Hatte ich denn gar nichts gespürt? Das war mir einfach nur unangenehm peinlich...

"Sag mal, süße. Wer von uns war noch mal der Idiot hier?", fragte er mich amüsiert und schaute mich provokant an. Er hatte gewonnen. Diesmal war definitiv ich der Idiot hier! Einfach nur peinlich...
Ich bevorzugte es ihm nicht zu antworten und stieg aus, nach dem ich mich abgeschnallt hatte. Wütend schlug ich die Tür hinter mir zu und bemerkte, wie jeder uns anstarrte. Na super, dachte ich mir sarkastisch und schon stand Cansu vor mir, die laut lachte. Innerlich lobte ich sie nur, weil wir heute super im Mittelpunkt standen. Besser konnte es einfach nicht werden.

"Cansu!", knurrte ich etwas zu laut. Ich schloss reflexartig die Augen und seufzte. Ich machte es immer besser. Als Cansu sich bei mir einhackte, schloss ich die Augen wieder auf und funkelte sie finster an. Denn es war ihretwegen. Wären wir zu Fuß gegangen, wäre dies nicht passiert.

"Guck nicht so", sagte sie schmunzelnd. Daraufhin konnte ich wirklich nur die Augen verdrehen und schon gingen wir auch los. Nach ein paar Sekunden begann ich sofort mit ihr zu schimpfen. Ich erklärte ihr auch noch ganz genau, warum sie sich von ihm fernhalten sollte. Aber ich hätte auch glatt mit der Schulwand reden können. Sie hörte mir überhaupt nicht zu und stattdessen lieferte sie ihre zweite Show ab. Sie blieb ruckartig stehen und drehte sich zu Betim um, der mit weiteren Idioten vor seinem Auto stand.

Der Zusammenstoß (Wird momentan überarbeitet!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt