Kapitel 52 Geschwisterliebe

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Mira's Sicht:

Leere. Ja, das war das richtige Wort, der meinen achtmonatigen Zustand beschrieb. Es war ein einfaches Wort, der aus 5 Buchstaben bestand, aber es hatte tausende von Bedeutungen....

Es ist bereits 9 Monate vergangen und es hatte sich so einiges bei mir geändert. Es gab gute und schlechte Veränderungen. Bei den schlechten Veränderungen, war es auch teilweise meine Schuld. Ich hätte bzw. konnte so einiges verhindern können, aber das habe ich nicht getan. Warum? Ganz einfach, ich hatte es in dem Moment als richtig empfunden. Hätte ich es nicht als richtig empfunden, dann würde ich es auch gar nicht machen.

Tag zu Tag hatte ich mich immer mehr verändert. Ob ich traurig darüber war? Natürlich, aber irgendwie war ich es doch nicht. Ich bin stärker geworden und vor allem, habe ich angefangen einige Sachen aus einer anderen Perspektive zu betrachten, weshalb es mir nun besser geht als vor neun Monaten. Plötzlich hörte ich meine liebevolle kleine Schwester, die nach mir rief und da ging auch schon die Tür auf.

"Schwesterherz", trällerte sie und kam grinsend auf mich zu. Ich schaute sie fragend an und legte mein Laptop weg.

"Du weißt doch, dass du die aller beste Schwester der Welt bist, oder?", begann sie grinsend zu sagen. Ich verdrehte darauf sofort die Augen, da ich wusste, was eigentlich los war.

"Ah, ist das so?", fragte ich gespielt überrascht und lehnte mich zurück.

"Ja, selbstverständlich und übrigens... Ähm... muss ich dich was fragen. Also es geht um folgendes, meine tolle Freundin und ich wollen ins Kino gehen. Doch das Problem an der ganzen Sache ist nur, wir brauchen leider eine Begleitperson, da Mama und Papa es mir sonst nicht erlauben. Da ich aber eine sehr tolle, wunderschöne und die klügste Schwester der Welt habe, die Filme mag, dachte ich mir, warum frag ich nicht einfach meine wundervolle Schwester", sagte sie und grinste mich blöd an. Ich seufzte.

"Kerem wird uns fahren, machen dir keine Sorgen", fügte sie schnell noch hinzu und schaute mich abwartend an.

"Wenn Kerem das Fahren übernimmt, dann kann er direkt bei euch bleiben", antwortete ich ihr und stand auf, um nach meinem Buch zu suchen.

"Aber Mira!", begann sie aufgebracht zu sagen. Ich schaute sie mit hochgezogenem Augenbraue an.

"Ah, jetzt sind wir wieder Mira geworden, was?", fragte ich sie und schmunzelte dabei. Ayla setzte sich mit verschränkten Armen auf mein Bett und schaute mich bissig an.

"Guck nicht so", sagte ich genervt und verschränkte ebenfalls die Arme.

"Dann komm mit. Sonst darf ich nicht", sagte sie frustrierend und legte sich auf den Rücken.

"Geh doch mit Kerem, er liebt auch Filme", sagte ich grinsend und musste mir das Lachen verkneifen. Kerem und Filme? Keine gute Kombination. Sofort schoss ihr Kopf hoch und sie schaute mich verdattert an.

"Ok, lieben tut er es nicht. Wir sagen mal, er mag es", korrigierte ich mich, doch Ayla Schaute mich mit einem hochgezogenem Augenbraue an.

"Fein, er mag Filme nicht. Mit dem kann man Filme auch nicht schauen. Was für ein dummer unmenschlicher Gestalt er ist", brummte ich genervt und setzte mich mit dem Buch im Schneidersitz wieder auf das Bett.

"Du weißt selber, wenn Kerem mit kommen würde, würden wir in den ersten Minute bereits aus dem Kinosaal rausgeschmissen", hörte ich sie genervt sagen, während ich das Buch analysierte.

"Mira!", schrie sie aufgebracht und schmiss das Kissen auf mein diamanten Gesicht. Ich seufzte. Ich seufzte nicht nur einmal oder zweimal, sondern sechs mal. Warum musste ich es ausgerechnet sein? Warum alles in der Welt musste ausgerechnet ich so ein komischen Bruder haben?

Der Zusammenstoß (Wird momentan überarbeitet!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt