- JANS POV -
Vogelgezwitscher riss mich aus meinem Schlaf. Blinzelnd öffnete ich meine Augen, die Sonne blendete. Ich griff neben mich, aber der PLatz war leer. "Andre?" murmelte ich und regte mich etwas im Bett. Er lag nicht mehr hier. Enttäuscht seufzte ich, war er gegangen?
Ich zog zog mich und ging dann die Treppe runter ins Esszimmer. "Morg-" brachte ich gähnend hervor, doch stoppte als ich sah, wer außer meinen Eltern und Anne noch am Tisch saß. Andre.
Er lächelte mich an, ich erwiderte dieses Lächeln schwach. "Ich ähm... Dachte du wärst schon gegangen" nuschelte ich und nahm neben ihm Platz. Er schüttelte den Kopf, da nahm meine Mutter ihm das Wort ab."Wir dachten er könne noch zum Frühstück bleiben" sagte sie. Also hatten meine Eltern sich endlich dazu entschlossen es zu akzeptieren?
"Hat ja den Anschein, als wärt ihr beide gestern Abend gut ohne uns ausgekommen" grinste Anne mich an. Ich schaute sie verwundert an, bis sie auf eine gewisse Stelle an meinem Hals deutete. Shit, Knutschfleck. Der Idiot konnte es auch nicht lassen. Andre lachte leise, während ich rot anlief. "Können wir das Thema wechseln?" murmelte ich leicht beschämt. Ist ja klar, dass man vor seiner Familie nicht gerne über sein... Privatleben redete. Andre lachte immer noch, fand das ganze wohl lustig. Oh ja, aufjedenfall.
[...]
"Also... Andre muss jetzt bestimmt auch gehen" sagte ich, als wir zu Ende gegessen hatten. "Eigentlich ni-" wollte er sich zu Wort bringen, aber ich unterbrach ihn. "Ich bring ihn dann mal zur Tür" zischte ich hastig und stand auf, zog ihn mit mir. Andre grinste weiter vor sich hin.
"Wir sehen uns dann morgen" flüsterte ich, immer noch rot im Gesicht. "Nimm doch nicht alles so ernst, Jani. Ist doch alles okay, dann wissen sie es halt, na und?". Sanft hob er mein Kinn und küsste mich. "Bis morgen, Schatz" verabschiedete er sich und ging. Schatz. Er hatte mich Schatz genannt, ich musste schmunzeln und schloss die Tür.
"Jani ist verliiiiebt" säuselte meine Schwester hinter mir und grinste. Ich verdrehte die Augen, lief an ihr vorbei wieder ins Esszimmer, um beim Abräumen zu helfen. "Jan, es tut uns Leid, dass wir uns so schwer getan haben eure Beziehung zu akzeptieren. Es freut uns, dass du glücklich bist" fing meine Mutter direkt an zu reden, als ich das Zimmer betrat. Ein breites Lächeln zierte mein Gesicht. "Ich bin glücklich. Danke".
Auch meiner Mutter huschte ein Lächeln auf die Lippen. "Also darf Andre öfters vorbei kommen?" fragte ich sie, setzte den Hundeblick auf. "Gerne. Ich würde mich freuen ihn hier zu sehen", war ihre Antwort. Ich grinste, ging dann nach oben, nicht ohne sie umarmt zu haben. Ich schloss die Tür hinter mir, nicht dass irgendwer dachte reinplatzen zu müssen, wobei ich hauptsächlich Anne meinte.
Ich wählte Andres Nummer. Einerseits um ihm zu erzählen, dass er nun so oft vorbei kommen durfte, wie er wollte. Andererseits, weil ich ihn fragen wollte, wie er es geschafft hatte ein Gespräch mit meinen Eltern aufzubauen. "Schiebler?" meldete sich seine Stimme am anderen Ende, die ich irgendwie vermisst hatte zu hören. "Hallo?". Ich merkte, dass ich wieder geträumt hatte und ihm keine Antwort gegeben habe. "Achso, ja, hi. Ich bins" sagte ich etwas verpeilt.
Er lachte leise, sein Grinsen sah ich förmlich vor mir. "Was gibt's denn? Vermisst der Herr Meyer mich schon?". "Das unter anderem auch. Du ähm... meine Eltern, die... akzeptieren das jetzt irgendwie und-", er unterbrach mich. "Ich weiß". "Also hast du was dazu beizutragen?" fragte ich neugierig. "Mehr oder weniger, ja. Wir haben uns ein bisschen unterhalten, während du noch geschlafen hast. Hab größtenteils alles gesagt, was man sagen konnte und anscheinend waren sie begeistert von meiner Offenheit. Und da sie mich sowieso schon mochten, schienen da keine weiteren Probleme zu sein" sagte er und ich lächelte die ganze Zeit über, während er erzählte. "Jan? Noch da?".
"Was? Oh, jaja". Wieder lachte er etwas. "Ich weiß ja, dass meine Stimme atemberaubend toll ist". "Kann schon sein" lächelte ich verträumt. "Willst du denn kommen? Ich... öhm... vermisse dich" fragte ich Sekunden später. "Ich bin gerade mal 2 Stunden nicht da, aber für dich komme ich gerne" sagte er und ich stieß einen wohl etwas zu lauten Freudenschrei aus. "Ruhig bleiben, Jan. Ich bin's nur" lachte er. "Jaja. Jetzt beweg dich und komm" wies ich grinsend ihn an. "Bis gleich".
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Vergangenheit [JANDRE FF]
FanfictionEs beginnt alles in Stadthagen. In der Vergangenheit. Doch was wird aus der Zukunft?