// ZEITSPRUNG | 5 JAHRE //
- JANS POV -
Ich saß in meinem Zimmer. Dachte nach über dies und das. Aber hauptsächlich über Andre. Ja. Richtig gehört. Ich dachte immer noch an Andre. Aus dem einfachen Grund, weil ich ihn liebte. Ich hatte nie damit aufgehört. 7 Jahre waren es mittlerweile. Und jeder Tag war die reinste Qual für mich. Ich wusste, dass er mit allem abgeschlossen hatte. Und genau das selbe dachte er von mir. Er dachte ich hatte ebenfalls mit allem abgeschlossen. Doch so war es nunmal nicht. Ich hatte immer noch einen Funken Hoffnung und glaubte an ein Wunder. Das Wunder, das niemals geschehen würde. Aber ich muss sagen, für 7 Jahre Liebeskummer schlage ich mich eigentlich ganz gut. Noch nie war jemandem mein Schauspiel aufgefallen. Und das war gut so. Andre hatte seine Phase beendet, er war nicht mehr schwul. Er hatte seinen Spaß, vergnügte sich in Clubs, schleppte eine Frau nach der anderen ab. Und nie hatte er bemerkt wie sehr er mich damit verletzte. Ich versuchte immer mich selber abzulenken, mit Frauen. Doch egal was ich tat, wie sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte Andre nicht vergessen. Er war sowas wie der Sinn meines Lebens, nur wusste er eben nichts davon. Öfters hatte ich den Gedanken einfach abzuhauen. Weg gehen und meinen eigenen Weg einschlagen. Aber das konnte ich nicht, so einfach wie es klang war es nicht. ApeCrime stand auf dem Spiel. Und ich konnte nicht riskieren, dass was wir alles in den Jahren aufgebaut hatten, zu zerstören. Also versuchte ich alles mit einem Lächeln zu überspielen, so zu tun als wäre ich glücklich. Es musste ja keiner wissen, dass ich es nicht war. Einmal hatte ich versucht meine Probleme mit Alkohol zu lösen. Wie das geendet war konnte man sich ja vorstellen. Aus meinen früheren Fehlern hatte ich anscheinend auch nicht gelernt. Ich habe mich volllaufen lassen bis der Barkeeper sich geweigert hatte mir noch einen Drink zu geben. Er bestand sogar darauf ein Taxi zu rufen, dass mich nach Hause fahren sollte. Cengiz und Andre wissen davon aber nichts. Und einmal, da schlich ich mich in Andres Zimmer, als er tief und fest schlief und küsste ihn. Ich wusste, dass ich das nicht durfte, dass es falsch war. Aber ich konnte dem nicht widerstehen. Ich liebte Andre, das würde sich wohl nie ändern. Ich liebte einen verdammten Mistkerl, meinen Besten Freund. Ich wollte doch nur, dass alles wieder wie früher wird. Damals. Es klopfte an meine Tür, was mich aus meinen Gedanken löste. "Ja?" rief ich, setzte ein Lächeln auf. Mein Herz machte einen Sprung, als der große Blonde mein Zimmer betrat. "Was gibt's?". "Wir gehen feiern. Anton, Simon und ich. Kommst du mit?" fragte er grinsend. Feiern. Bootshaus. Frauen. "Öhm... ich passe. Mir geht's heute nicht so gut. Fieber, Kopfschmerzen" murmelte und hoffte er würde jetzt gehen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Und zu meinem Pech setzte er sich auf mein Bett, schaute mich mitleidend an. "Sicher, dass ich dich so alleine zu Hause lassen kann?" fragte er. "Sind Cengiz und Sarah ni-", er unterbrach mich mit einem Kopfschütteln. "Lass dir den Spaß nicht wegen mir verderben" sagte ich dann. "Ach quatsch. Macht ja nix. Ich bleibe hier, wenn du irgendwas brauchst, rufst du mich einfach". Er stand auf und wollte mein Zimmer schon wieder verlassen. "Andre du musst das nicht machen" rief ich nochmal hinterher. "Ich lasse dich nicht in so einem Zustand alleine hier!" rief er zurück. "Ist doch nur Fieber". "Du unterschätzt was Fieber alles anrichten kann". Dabei hatte ich nicht einmal Fieber, war ja nur eine Notlüge. "Naja, wenn das so ist. Bringst du mir nen Tee?". "Klar. Apfel?". Ich nickte, merkte schließlich, dass er es nicht sehen konnte. "Öhm... ja". Ein paar Minuten später kam er mit einer heiß, dampfenden Tasse wieder. "Danke" nuschelte ich etwas verlegen. "Kein Problem" lächelte er sanft. Ich nahm einen Schluck, während er anfing zu reden. "Weißt du was heute für ein Tag ist?". "Äh... Samstag" sagte ich verwirrt. "Datum". "12. April". Ich wusste nicht worauf er hinaus wollte. "Denk mal ein paar Jahre zurück" grinste er. Ich bemühte mich, aber mir fiel es nicht ein. Doch! Ich verschluckte mich bei diesem Gedanken und spuckte den ganzen Tee auf meine Bettdecke. Andre lachte kurz auf. "Sorry". Ich winkte ab. "Geht schon. Du... weißt das noch?" fragte ich zimperlich. "Öhm... ja Warum nicht". Ich nickte, trank weiter. Langsam wurde es unangenehm. Warum wusste er das noch? Gab es doch noch Hoffnungen? Nein, er sieht es nur als Spaß. Ich räusperte mich, stellte die leere Tasse ab. "Also... wenn was ist. Ruf mich einfach" sagte er nochmal und verließ mein Zimmer wieder, ging anscheinend in sein Zimmer. Und da war ich wieder alleine.
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Boom.
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LG EisigerSommer ❤
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Vergangenheit [JANDRE FF]
FanfictionEs beginnt alles in Stadthagen. In der Vergangenheit. Doch was wird aus der Zukunft?