Kapitel 62

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- JANS POV -

Blinzelnd öffnete ich die Augen, als die ersten Sonnenstrahlen mein Zimmer erleuchteten. Ich versuchte seitwärts vom Bett zu rollen, spürte aber einen starken Arm um mich, der mich nicht gehen ließ. Andres Arm. Also war es doch kein Traum. Er hatte wirklich hier geschlafen, neben mir, zusammen. Wie früher. Und das war der Punkt. Früher war früher, jetzt war es die knallharte Realität. Mir kamen wieder die Worte in den Sinn, die ich gestern zu ihm sagte. 'Ich vermisse die alten Zeiten'. Was ein Schwachsinn! Nicht, dass es nicht stimmen würde, aber wie konnte ich das bloß vor ihm sagen? Idiot. Ich spürte wie sich sein Körper regte, schloss schnell die Augen und tat so als würde ich schlafen, um in keine peinliche Konfrontation mit ihm zu geraten. Sein Arm wurde langsam weggeezogen und nach meiner Vermutung müsste er nun auf dem Bett sitzen. "Oh Gott" murmelte er leise. "Es tut mir so schrecklich Leid, Jan. Ich bin so ein Dummkopf. Ich hätte niemals Schluss machen sollen. Ich habe dich verletzt und dafür könnte ich mich hassen. Es war nie meine Absicht gewesen dir weh zu tun. Ich würde so gerne alles rückgängig machen, mit dir glücklich sein. Aber das liegt jetzt nunmal alles in der Vergangenheit. Ich will dich in den Arm nehmen, dich küssen. Gott, was habe ich für ein Verlangen dich zu küssen. Aber das geht nicht. Du würdest mich hassen, verabscheuen, auslachen. Und das kann ich nicht riskieren, ich will dich nicht verlieren. Du bist das Wichtigste in meinem Leben und ohne dich kann ich nicht. Dieser Verlust wäre unerträglich". Die Matratze quietschte, er stand auf. Aber er sollte nicht gehen, er sollte hier bleiben. Ich wäre dumm, wenn ich diese Liebeserklärung nicht ernst nehmen würde. "Verdammt. Ich liebe dich, Prinzessin" sagte er und die Türe wurde geöffnet. Ich öffnete meine Augen wieder. "Bleibst du hier, Dummkopf?". Er erstarrte, drehte sich zögernd um. "Du hast mich belauscht?" fragte er. Ich nickte leicht, setzte mich auf. Es war nun komplett still, niemand sagte etwas. Ich konnte das nicht mehr tragen. "Jetzt komm endlich her und küss mich!" rief ich fordernd. Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen. Mit schnellen Schritten und einem breiten Lächeln war er schon bei mir und legte vorsichtig seine Lippen auf meine. Ich stützte mich leicht auf dem Bett ab, während er immer mehr seines Gewicht auf mich ausübte. Ich quiekte leise auf, als er mich sanft nach hinten schubste und er selbst auf mir lag. Schüchtern vergrub ich meine Hände in seine Haare. Seine Zunge strich über meine Lippen, reflexmäßig öffnete ich meinen mund und er fing an meine Mundhöhle zu erkunden. Wie hatte ich das alles vermisst.

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Boom.
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LG EisigerSommer ❤

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