Kapitel 50

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- JANS POV -


Ich hatte mich nach draußen auf die Treppe vor unserer Haustür gesetzt um auf den Idioten zu warten, der sich mal wieder Zeit ohne Ende ließ. Ich schaute jede 10 Sekunden auf die Straße, ob er doch noch irgendwann kommen würde. Und da sah ich ihn, charmant wie immer, lächelnd auf mich zu kommen. Von weitem sah ich, wie er etwas hinter seinem Rücken versteckte. "Ich dachte schon du kommst nicht mehr" murmelte ich, war mittlerweile aufgestanden und ging auf ihn zu. "Tut mir Leid, hatte noch was zu erledigen. Kommt nicht wieder vor" sagte er grinsend. "Ah ja? Was war denn so wichtig?" hakte ich nach. "Mach die Augen zu" flüsterte er und ich ging seinem Befehl nach. "Okay" sagte er nun und das war wohl das Signal, dass ich meine Augen wieder öffnen konnte. Vor mir erstrahlte eine rote Rose in seiner Hand, in der anderen eine herzförmige Pralinenschachtel. Zugegeben, das war schon süß. "Der Romantiker also" grinste ich, nahm ihm alles aus den Händen. "Nein. Aber bei dir bin ich es gerne" sagte er und schaute mich genau an. Meine Wangen färbten sich leicht rot, ich beugte mich etwas zu rüber. "Danke" flüsterte ich und küsste ihn sanft auf die Lippen. "Für dich doch immer" nuschelte er und erwiderte. "Okay. Hör auf so zu schleimen" grinste ich. "Ich bringe das kurz rein, komme sofort". Mit diesen Worten ließ ich ihn im Vorgarten stehen und ging schnell ins Haus, um eine Vase für die Rose zu besorgen. Seine Aktion hatte schon ein gewisses Niedlichkeitslevel. Und dafür musste ich mich revanchieren, nur wusste ich noch nicht wie. Aber mir würde da schon was einfallen. Ich lief wieder raus, schloss die Türe und ging wieder auf ihn zu. Ich stellte mich etwas auf die Zehenspitzen um etwa auf seine Größe zu kommen und küsste ihn intensiv und lange. "Wenn das die Belohnung für mein Geschenk ist, dann bekommst du ab jetzt jede 10 Minuten eins" strahlte er mich förmlich an und grinste über beide Ohren. "Nein, nein. Deine 'Belohnung' bekommst du auch so" meinte ich daraufhin und lächelte ihn an. Wir machten uns auf dem Weg zu einem Spaziergang durch Stadthagen, er nahm meine Hand in seine und verschränkte diese. "Apropos Geschenk, Jan". Aufmerksam betrachtete ich ihn von der Seite. "Du hast in 3 Tagen Geburtstag. Was wünscht du dir?" fragte er mich. Was ich mir wünschte? Ich hatte ihn, mein Leben war perfekt. Und so sagte ich es ihm auch. "Nein, wirklich. Was willst du?" fragte er nun etwas ernsthafter nach. "Andre, du musst mir wirklich nichts schenken. Komm einfach vorbei und ich bin glücklich". "Ich will dir aber etwas schenken. Als dein Freund sehe ich mich dazu verpflichtet". Ich schmunzelte. "Dann überrasch mich" meinte ich und er nickte bestätigend. Hand in Hand spazierten wir durch das Dorf, es war mittlerweile schon spät, vielleicht 22 Uhr oder so. Wahnsinn wie lange ich mit ihm Zeit verbringen konnte und nicht einmal merkte wie schnell sie vorüber ging. "Zu dir, zu mir oder getrennte Wege?". Ich überlegte nicht lange. "Zu dir". Er nickte und wir gingen in Richtung seiner Wohnung. Ich hatte keine Ahnung wo wir uns hier befanden, aber Andre schien sich hier auszukennen. Er zog mich mit sich, bis ich einfach mitten auf der Straße stehen blieb und er somit automatisch auch. "Was ist?" fragte er verwundert und schaute mich an. Ich stellte mich ganz nah vor ihn, legte meine Hände an seine Hüfte und küsste ihn innig. "Und wofür war das?" fragte er lächelnd, nachdem wir uns wieder gelöst hatten. "Ich liebe dich, Andre. Und ich kann mir nicht vorstellen dich irgendwann zu verlieren, dass du eines Tages nicht mehr an meiner Seite stehst. Und egal wie oft wir uns streiten, das ändert nichts daran, wie sehr ich dich liebe. Ich hatte so etwas noch nie, vor allem noch nie bei einem Jungen. Du machst was mit mir, was ich bis heute noch nicht ganz verstehe. Aber egal was es ist, es soll so bleiben. Du bist was ganz besonderes und ich danke Gott, dass ich dich habe. Das was ich für dich empfinde, das ist anders, besser. Viel besser. Ich will mich in 5 Jahren immer noch an das hier erinnern können, ich will, dass das ewig hält, mit dir. Du machst mein Leben perfekt" flüsterte ich, als hätte ich diesen Text auswendig gelernt. Dabei kam mir das alles spontan in den Sinn und ich könnte noch viel mehr sagen. Andre hatte mich fest im Arm, ich spürte wie ein paar Tränen auf mein Shirt tropften, seine Tränen. "Womit hab ich dich nur verdient?" nuschelte er und unterdrückte sich weitere Tränen. "Ich würde gerne auch so was schönes sagen, aber ich bin nicht gut in sowas. Ich liebe dich auch, Jan. Mehr als das". Und obwohl er keine Rede aufzählte, machten mich diese Worte zum glücklichsten Menschen. Wir lösten uns aus der Umarmung, die mir wie Jahre erschien. Ich lächelte den ganzen Weg über, dachte nur noch über uns nach. "Ich verspreche dir, du wirst dich auch noch in 5 Jahren an das alles erinnern. Mit mir an deiner Seite" murmelte er leise und küsste mich kurz auf die Wange. Ein Kribbeln setzte sich von dort an durch meinen Körper. Wir kamen schließlich vor seiner Wohnung an, er schloss die Tür auf und wir spazierten herein. Ich zog mir Schuhe aus, er ebenso. "Und jetzt?" flüsterte ich leise und sah in seine Augen, seine wundervoll glänzend grünen Augen. "Weiß nicht. Worauf hat der Herr Meyer denn noch Lust?". Ich grinste, schlang meine Arme um seinen Nacken und versank mit ihm in einen intensiven Kuss, den ich nur zu gut genoss. Er streifte mit seiner Zunge leicht über meine Lippen, ich gewährte ihm den Eingang. Er stupste meine Zunge leicht mit seiner an, wodurch wir ein lustvolles Gefechte spielten, welches er jedoch gewann. Doch das war mir egal. Seine Hände lagen an meinen Hüften, wanderten weiter zu meinem Hintern. Wir stolperten in sein Zimmer, fielen auf sein Bett. Ich unten, er über mir.



So. Nächtlicher Beitrag. :)

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LG EisigerSommer ❤️

Vergangenheit  [JANDRE FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt