Kapitel 59

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- JANS POV -
// ZEITSPRUNG //
Wieder waren Monate vergangen und mittlerweile hatten wir eine kleine Wohnung in Hamburg. Hier studierten wir, Andre und Cengiz Schauspiel und ich Regie. Und momentan lief alles nicht so wie wir wollten. Der Monat hatte gerade mal angefangen und unser Konto stand schon im Minus Bereich. Wir hatten öfters den Gedanken wieder nach Stadthagen zu gehen, YouTube beenden und etwas normales machen. Aber das schlugen wir uns immer wieder aus dem Kopf, YouTube war unser Ding und beenden wollten wir das alles auf keinen Fall. Ja, dann waren da noch Andre und ich. Also entweder war er ein guter Schauspieler oder er hatte wirklich alles vergessen, was vor ein paar Monaten noch war. Und ich? Ich hatte nichts von dem vergessen. Ich konnte es nicht vergessen, so schwer es mir auch viel, ich liebte Andre immer noch. Jede verdammte Nacht schossen mir seine Worte durch den Kopf, jede Nacht dachte ich ununterbrochen an ihn. Es war die reinste Hölle für mich zu wissen, dass es nie mehr so sein wird wie es mal war. "Jan?". Ich seufzte, war in meinen Gedanken und fixierte die Wand. "JAN?!" rief nun jemand und rüttelte an meiner Schulter. Ich sah, dass es Andres Hand war. "Hm?" murmelte ich abwesend. "Woran denkst du?". War das sein ernst? Woran ich dachte? Als ob er das nicht wissen würde. Ich schaute ihn überlegend an, legte meine Hand in seinen Nacken und zog ihn näher zu mir, küsste ihn. Und er erwiderte. Er erwiderte! Doch schlagartig wurde mir klar was ich hier machte. Ich ließ meine Hand fallen, löste ich mich und schaute weg. "Jan du wei-" begann ich, aber unterbrach ihn direkt. "Tut mir Leid. Kommt nicht nochmal vor" murmelte ich, stand schnell auf und ging in mein Zimmer. Andre blieb einfach sitzen. Eigentlich konnte er nicht leugnen, dass er mich nicht lieben würde. Immerhin hatte er auch erwidert. Ich schloss die Türe ab, schmiss mich auf mein Bett und drückte mein Gesicht ins Kissen, begann zu weinen. Verdammt ich wollte ihn zurück. Ihn küssen, wann und wo ich wollte. Ich griff in meine Schublade, hielt das Armband fest in meiner geschlossenen Faust. Ja, ich hätte es noch immer. Ich konnte es nicht ertragen, es nicht zu haben, weshalb ich es wieder vor der Straße aufgehoben hatte. Ich hielt diesen Schmerz nicht länger aus, ich konnte nicht mehr, ich wollte nicht mehr. Ich seufzte. Aber was sollte ich denn tun? Das war nunmal mein Leben.

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Der nächste Zeitsprung wird 'etwas' länger. 5 Jahre. Oder so. Und das Kapitel wird dann hoffentlich auch länger. :D
Kritik/Feedback/etc.
LG EisigerSommer ❤️

Vergangenheit  [JANDRE FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt