Vergangenheit [JANDRE FF]

Kapitel 23

- JANS POV -
[...] Ich war zu Hause angekommen, machte mich auf das Schlimmste gefasst als ich die Haustür öffnete. Ich zog mir Schuhe und Jacke aus und betrat das Wohnzimmer. Dort standen sie, zornig, die Arme verschränkt, meine Eltern. "Du hättest schon seit 40 Minuten hier sein müssen. Wo hast du gesteckt?" fragte meine Mutter energisch nach. Ich hätte auch irgendeine plausible Lüge auftischen können, aber nein, ich musste das alles jemandem erzählen. Ich atmete aus. 'Egal was passiert, ich werde dir beistehen' ließ ich mir nochmal Andres Worte durch den Kopf gehen. "Was ich euch jetzt alles erzählen werde ist äußerst von Bedeutung, also lasst mich bitte ausreden" versuchte ich ruhig zu sagen. Sie schauten sich kurz an, nickten aber bereitwillig ein und setzten sich auf das Sofa. "Wo soll ich bloß anfangen... Der Banküberfall... es war nicht meine Idee. Ich hab ihn mit... mit Andre geplant. Ich habe ihn aber nicht verraten, mir war egal was ich für eine Strafe bekommen würde, weil... weil ich ihn liebe". Schon das fiel mir enorm schwer. Meine Mutter wollte etwas einwenden, doch ich hob abwehrend meine Hand. "Ausreden lassen". "Und gestern... wo Andre bei mir war... haben wir geredet. Und dann kam es irgendwie dazu, dass wir... dass wir uns geküsst haben. Und Anne hatte das gesehen, deshalb diese Kommentare beim Essen. Und heute... da hatten wir uns gestritten und ich war so sauer auf ihn... und in der Schule da... ich wurde so dumm angemacht und ich hab denjenigen... geschlagen. Ich sollte eigentlich zum Direktor gehen, bin ich aber nicht sondern zu... Andre. Wir haben uns dann eben über alles ausgesprochen und so was halt... Und ich war so müde von dem ganzen Stress und bin dann bei ihm eingeschlafen...". Es war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber größtenteils stimmte ja alles. Meine Eltern sahen mich völlig verblüfft und baff an. Da hatte ich wohl mächtig einen draufgelegt. "Also das ist...", selbst meiner Mutter blieben die Worte zurück. "Ich weiß" sagte ich und spielte nervös mit meinen Fingern.

- ANDRES POV -
Gut. Jan war jetzt schon eine ganze Stunde nicht mehr hier. Und er hatte noch nicht angerufen, nicht mal eine SMS. Ich machte mir Sorgen, so lange konnte doch kein Gespräch dauern. Beruhige dich Andre, du machst dir zu viele Gedanken, ihm geht es gut. Aber ich konnte mich nicht beruhigen, nicht ohne von seiner Lage Bescheid zu wissen. Du kümmerst dich nur um deinen Freund, redete ich mir ein. Mein Freund, ich musste lächeln. Aber war er das denn? Ich meine, waren wir so richtig zusammen? Auch das musste ich herausfinden, also überlegte ich nicht lange, sondern lief direkt zu Jan los.

LESENACHT? 😊
IST DENN NOCH JEMAND WACH? 😌