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»Alice. Barry. Ward. Edgar. Samantha-« Janson zählte die Namen wie gestern wieder auf. Menschen, die ich zuvor noch nie gesehen hatte, erhoben sich von ihren Plätzen und gesellten sich zu zwei Kollegen von Janson.

»Ich will wissen, was hinter dieser Tür ist.« Thomas starrte auf Janson und konnte seinen Hass kaum verbergen. Ich trat ihm unterm Tisch gegen sein Schienbein.

»Reiß dich gefälligst zusammen und mach's nicht so offensichtlich, du Idiot!«, zischte ich wütend. Wenn er weiter so starrte, dann flogen wir mit Sicherheit bald auf.

»Das hatten wir doch alles schon«, seufzte Newt. Damit hatte er nicht ganz Unrecht, denn heute Morgen, als die anderen aufwachten, erzählten wir von unserem nächtlichen Ausflug und von Aris.

Ich hörte Newt und Thomas schon gar nicht mehr zu, als sie das vierte Mal für heute in dieselbe Diskussion einstiegen. Stattdessen sah ich immer mal wieder zu Aris, der wie gestern den Kopf eingezogen hielt und den grünen Apfel vor sich betrachtete.

»Worüber denkst du nach, hm?«, murmelte Jasper und zog mich an meiner Hüfte zurück, gegen seine Brust.

»Darüber, wie wir hier verdammt nochmal rauskommen. Wir sitzen schon lange genug in den Fängen von WCKD«, gab ich leise zurück.

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»Danke für eure Aufmerksamkeit, ich wünsche euch noch einen schönen Abend.« Janson beendete gerade seine Vorlesung der Namen und trat mit der neuen Gruppe zu der Tür.

»Okay, solange wir nichts mit Sicherheit wissen, sollten wir uns ruhig verhalten und keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen«, meinte Newt, dem die angespannte Haltung von Thomas wohl nicht entgangen zu sein schien.

Urplötzlich stemmte Thomas sich nach oben und lief zügig zur Tür. Er hielt den Kopf zwar gesenkt, tat aber so, als gehöre er zur Gruppe.

»Was tut er denn jetzt?!« Newt sah ihm mit großen Augen hinterher.

Ich musste seufzen. »Na was wohl ... er zieht Aufmerksamkeit auf sich.« Wie auch Newt setzte ich mich etwas gerader hin, um besser sehen zu können, was Thomas nun machen wollte.

Gerade hielt man ihn auf. Ich konnte nicht ein Wort verstehen, aber die Wachleute schienen überhaupt nicht amüsiert zu sein, über sein Verhalten. Tatsächlich lenkte Thomas aber ein. Er drehte sich um, sein Gesicht wirkte verschlossen.

Als ich mich erleichtert zurück gegen Jasper lehnte, drehte Thomas sich jedoch nochmals um und rannte los. Die zwei Wachen waren deutlich stärker als er und schoben ihn wieder zurück. Sofort wurde es lauter zwischen den dreien.

»Ey, Thomas ist so ein Spinner«, murmelte ich noch, bevor wir alle aufsprangen, und ihm zur Hilfe eilten.

»Was ist dein Problem, man?!« Thomas schubste den Typ, der ihn eben von sich gestoßen hatte und wollte gerade wieder auf ihn losgehen, als Newt und Jasper ihn an der Schulter zurückzogen.

»Verschwinde!«, brüllte der eine Wachmann und zeigte mit dem Finger auf Thomas. Diesen Kerl konnte man echt nicht alleine lassen. Er war dazu geboren, um Chaos zu verbreiten. Kopfschüttelnd zog ich Thomas weiter nach hinten, als Janson sich plötzlich zwischen den zwei Wachen durchschob.

»Was ist denn hier los, verdammt nochmal?«, wollte er sofort wissen. Er schob die Wache hinter sich und kam auf Thomas zu. »Thomas ... ich dachte, wir könnten einander vertrauen.« Er legte seine Hand auf Thomas Schulter, fast so, als wären sie die besten Freunde. »Wir spielen alle im selben Team hier, hörst du?«

Thomas nickte abfällig. »Tun wir das?« Die Ironie seiner Frage war nicht zu überhören und mir war klar, dass das ein Nachspiel haben würde. Janson würde das nicht einfach so auf sich ruhen lassen. Wir mussten hier weg und zwar sofort. Besser gestern als heute.

RUNNERS - Wir sind nie sicher ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt