Rezept auf Umwegen

Kapitel 21

Aus Max Perspektive

Ich bin wirklich etwas fassungslos, wegen der Aktion von Raik und Amelie. Was hat er sich nur dabei gedacht. Auch Amelie rückt nicht wirklich damit heraus, was passiert ist. Das würde mich ja schon sehr interesseren. Vielleicht bekommt es Chiara ja heraus. Wenn man vom Teufel spricht. Eine völlig aufgebrachte Chiara betritt das Zimmer. 

"Amore, was ist hier los? Was ist passiert?" Sie sieht sehr dramatisch aus in ihrem weißen Morgenmantel und setzt sich schnell zu Amelie ans Bett. 

"Cara mia. Was machst du denn für Sachen?" 

"Ihr geht es soweit gut. Es war nur eine kleine Synkope. Sie hat was für den Kreislauf bekommen. Heute ist Pause angesagt, meine Liebe!", sage ich mit Nachdruck zu Amelie. Sie räuspert sich und lächelt mich etwas verlegen an. 

"Einverstanden!"

"Gut, mehr Drama brauchen wir heute nämlich wirklich nicht!"

"Das stimmt!", sagt sie kleinlaut. 

Ich packe meine Tasche zusammen und werfe den beiden Mädels noch einen Blick zu, bevor ich das Zimmer verlasse. Mich mit Raik auszusprechen habe ich gerade echt keine Lust. Das mache ich später. Dazu wird sich sicher noch eine Gelegenheit bieten. 

Aus Chiaras Perspektive

Ich warte, bis Amore das Zimmer verlassen hat. Dann wende ich mich wieder Amelie zu. 

"Cara, was war denn los?" 

"Nichts. Ist nicht so tragisch wirklich!"

"Nicht so tragisch? Seriamente? Daniel sagt du lagst nackt ohnmächtig im Badezimmer. Was hat Raik dir bloß angetan? Questo diavolo!"

"Nichts. Er wollte mir nur helfen!", sagt Amelie kleinlaut.

"Helfen? Als ob. Er ist ein Teufel. Wirklich ein Teufel ein diavolo nero. Na warte, den werde ich mir nachher vorknöpfen. Der soll bloß nicht in meine Nähe kommen.Wie wollte er dir helfen, e?"

"Er hat mich bei der Darmreinigung unterstützt!"

"Reale?" Ich ziehe angeekelt die Nase hoch. "Dass du das immer wieder machst. Ich verstehe es nicht. Und Raik hat dir dabei geholfen?" 

"Er hat mich überrascht!"

"Aha und dann die Situation ausgenutzt."

"Nein. Wirklich nicht. Es ist nicht seine Schuld. Zumindest nicht nur." Ich glaube ihr kein Wort. Amelie möchte immer, dass alles harmonisch ist. Dass sich alle verstehen. Aber nicht mit mir. Er kann sie doch nicht einfach so ausnutzen! Wer weiß was er noch alles mit ihr angestellt hat. Das hätte ich wirklich nicht von ihm erwartet!

"Und jetzt? Hast du Schmerzen?"

"Nein, Chiara, alles gut. Wirklich!"

"Che peccato. Jetzt kannst du ja gar nicht mit zu unserem Mädelsmountainbike - Ausflug. Ich habe einen Guide gebucht. Bello! Da entgeht dir was! Aber du musst dich wirklich ausruhen. Höre auf Amore, ja?"

"Ja mach ich.  "

"Ich bringe dir Frühstück!"

"Nein. Ich möchte nichts!"

"Du musst. Ich spreche mit Amore!"

"Ist gut. Danke dir!" Sie lächelt mir tapfer zu. So hatte ich mir unseren Ausflug nicht vorgestellt. Wirklich nicht! Ich decke Amelie nochmal richtig zu, werfe ihr einen Luftkuss zu und verlasse dann das Zimmer. 

In mir brodelt es. Ein Vulkan ist ein Scheiß dagegen. Ich klopfe an Raiks Zimmer, warte allerdings nicht ab, bis er öffnet. 

"Chiara? Willst du mir jetzt auch noch Vorhaltungen machen?"

"Was hast du dir nur dabei gedacht?" Ich schließe energisch die Türe. Amelie muss von unserem Gespräch nichts mitbekommen. 

"Wobei, Chiara?"

"Sie nackt auszuziehen, ihr da was in den,in den Barbone zu stecken!" Ich könnte explodieren. 

"Hat die Amelie erzählt, was vorgefallen ist?"

"Ja, hat sie und sie hat dich auch noch in Schutz genommen.  L'amichevole"

"Vielleicht hörst du ihr mal noch ganz in Ruhe zu. Ich wollte ihr wirklich helfen!"

"Als ob. Diavolo! Und ich habe dir vertraut! Ich wollte, dass sie bei dir schlafen kann. Das du auf sie aufpasst. Und was passiert? Du steckst ihr etwas in den Hintern und sie wird ohnmächtig!"

"Chiara, jetzt nochmal. Ganz langsam. Kannst du mir zuhören, oder möchtest du gerade einfach nur explodieren und mir die alleinige Schuld zuschieben?"

"Ja, genau das will ich! Hai capito!"

"Gut. Dann geh jetzt bitte. Ich hatte genug Drama für heute!"