Aus Raiks Perspektive
Nachdem ich etwas in meinen privaten Räumen vor mich hingeschmollt habe, klopfe ich leise an Amelies Türe. Nach einer kurzen Pause höre ich ein leises "Herein!" Sie wird sich schon denken, dass es entweder Max oder ich sein werden.
"Hi, darf ich reinkommen?", fragend schaue ich sie an. Sie sitzt in einem kleinen Sessel am Fenster und hat ein Buch in der Hand.
"Klar. Ist ja dein Zimmer!", sie lächelt mich an und legt das Buch, mit dem Cover sorgfältig nach unten, auf den kleinen Beistelltisch.
"Wie geht es dir?", fragend schaue ich sie an.
"Gut. Wieder die Alte!"
"Ich wollte mich wegen vorhin nochmal bei dir entschuldigen."
"Ist okay. Wirklich. Ich hätte mich ja auch einfach weigern können. Ich denke, dass du da nicht drüber hinweg gegangen wärst."
"Natürlich nicht! Ich kann das einschätzen!"
"Das dachte ich mir!" Sie lächelt mich an. Puh, sie scheint wirklich nicht böse zu sein. Da habe ich echt Glück gehabt.
"Gut, ich gehe mal etwas raus. Bis später!"
"Ja, bis später. Sauna sollte ich wohl heute nicht..."
"Stimmt. Eine Synkope am Tag reicht glaube ich. Obwohl an der wäre dann immerhin nicht ich schuld."
"Mach dir keinen Kopf. Mir passieren ständig solche Dinge!" Sie grinst mich schräg an.
"Oh, na dann halte ich mich lieber fern von dir." Ich grinse zurück.
"Ja, vielleicht wäre das tatsächlich besser...", sagt sie leise. Ich spüre bei ihrer Äußerung einen kleinen Stich.
Ich winke ihr noch kurz awkward zu und verlasse dann den Raum, um nach unten zu gehen. Ich lasse mir noch einen Kaffee aus der Maschine und gehe dann mit der Tasse bewaffnet nach draußen. Max steht oben ohne im Garten und spaltet Holz, wahrscheinlich für den Saunaofen. Ich setze mich daneben und betrachte ihn einen Moment. Wir haben schon so einiges miteinander durch. Chris tut es mir nach und setzt sich kurz danach neben mich.
"Na, alter Schwede?", fragt Chris. Ich lächle ihn an und remple kurz zurück. "Ich freue mich gleich auf die Sauna!"
"Das glaube ich dir. Max macht ja schon ordentlich Holz dafür."
"Ja, er sagte, dass es in so einer dreiviertel Stunde losgeht."
"Genau. Ich denke mal, er hat schon angeheizt. Dann dauert es nicht mehr so lange. Wie geht es euch zwei?", komme ich gleich zum Punkt.
"Puh. Schwierig zu sagen. Also gut. Sie öffnet sich mir mittlerweile. Das ist wirklich sehr schön. Wir schlafen miteinander! Ich kann mich also nicht beschweren."
"Aber?", frage ich nach. Ich spüre, dass ihm etwas auf dem Herzen liegt.
"Es ist für uns beide gut so wie es ist. Aber wir sehnen uns trotzdem beide nach mehr!"
"Also nach weniger Mainstream?" Ich nippe an meinem Kaffee
"Yep!"
"Sie triggert mich!"
"Ja. Das wundert mich nicht. Du hast dafür einen 1a Riecher."
"Und sie weicht meinem Blick aus. Also weiß sie, was ich mache."
"Daniel hat ihr deine Visitenkarte gegeben."
"Daniel?"
"Yep!""Dem vertraut sie?"
"Na ja. Er hat ihr glaube ich mal ziemlich die Meinung gegeigt."
"Das hat geholfen?"
"Zumindest hat sie die Karte angenommen."
"Hm."
"Hm!""Hmm"
"Du hast eine Idee?", fragt Chris mich erwartungsvoll.
"Ja, die habe ich."
"Dann schieß los!"
"Nö, das bespreche ich wenn dann mit Larissa direkt. Aber ich brauche dich, wenn, dann als Rückversicherung und Backup!", sage ich mit fester Stimme.
"Jetzt komm schon!"
"Du kennst meine Prinzipien!""Ja ja. So sanft wie nötig, so hart wie möglich! Hab ich oft genug gehört von dir!"
"Eben. Und da muss sie bereit sein für! Und das entscheide ich Nur ich!
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Rezept auf Umwegen
RomanceDiese Geschichte ist ein kleiner Seitenast der "Herz"- Bücher. Eigentlich war sie nur als Kurzgeschichte gedacht, jedoch hatten meine Charaktere wieder mal ihren eigenen Willen :). Sie verläuft nicht linear wie die anderen Geschichten, sondern weiß...