Kapitel 28

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Aus Raiks Perspektive

Larissa läuft in der Küche herum. Sie geht überaus aufrecht, fast überstreckt. Ich bin gespannt, wann der Wettbewerbsgedanke sie knackt. Dass das der richtige Weg ist, davon bin ich überzeugt. Sie möchte gewinnen. Immer! Nun heißt es abwarten, wie eine Spinne, die in ihrem Netz auf ihr Opfer wartet. Ganz langsam und geduldig. Schließlich, nach einigen Minuten angestrengter Stille, setzt sie sich wieder an den Tisch. Ich bleibe ruhig, nehme meine Präsenz etwas zurück. 

"Du, du bist ihm zu ähnlich!", stößt sie schließlich hervor. 

"Das dachte ich mir schon. Nur so, kann ich dir helfen!" 

"Aber ich will mir nicht von dir helfen lassen!"

"Wer sagt das? Dein Vergangenheits - Ich, dass immer noch in den Abgründen deiner Seele lauert, oder dein inneres Kind, welches nun auch verdient hat, glücklich zu sein und freudig in eine Zukunft zu blicken?"

"Das, das ist gemein!" Ihre Atmung wird schneller und gehetzter.

"Stimmt. Das bin ich. Aber gut!  Ich will dir einen Vorschlag machen."

"Vielleicht will ich den ja gar nicht hören!" 

"Ich denke, das wäre aus Gründen des Respekts, angebracht!"

"Dann mach halt!"

"Hörst du mir zu?"

"Jaha!"

"Also. Ich hatte die Idee, ein Shibari mit dir zu machen. Weißt du was das ist?"

"Nein. Klingt komisch!"

"das ist eine japanische Fesselkunst. Bei der es aber nicht ausschließlich um Fixierung und BDSM geht, sondern viel eher darum, durch die Umschnürung ein Gefühl der Geborgenheit zu erreichen.  So, wie beim Pucken von Säuglingen. Das geht nur im gegenseitigen Einverständnis. Chris wäre natürlich dabei!"  

"Und was passiert dann da?" Gut, ihr Interesse scheint geweckt worden zu sein. 

"Wir nehmen zuerst körperlich Kontakt auf und spüre mich in dich hinein. Dann legst du dich auf den Boden und ich beginne die Seile um dich zu legen und dich zu verschnüren. Durch die Seile können unterschiedliche Emotionen und Gefühle in dir aufsteigen. Geborgenheit, Leidenschaft bis zu einem emotionalen Rauschzustand. Ich bin mir sicher, dass dir das helfen könnte."

"Und was macht dich da so sicher?", fragt Larissa mich zweifelnd. 

"Mein Bauchgefühl und das lügt nie!"

"Puh. Ich, also ich muss mir das noch überlegen!"

"Mach das. Das muss auch nicht heute, oder die nächsten Tage sein. Sprich mit Chris. Ich bin da!"

"Okay, ähm, also irgendwie hört sich der Begriff "Danke" jetzt ein bisschen doof an..."

"Alles gut Larissa. Lass es dir durch den Kopf gehen."


***Heute nur ein kleines Kapitel. Ich wünsche dir einen schönen Tag***

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