Nachdem Raik mir den Koffer ins Zimmer gebracht hatte, stand nun der Abschied bevor. Das Zimmer ist wirklich sehr schön und ich glaube, dass ich mich da wohlfühlen kann.
"Ich habe übrigens deine bestimmte Diät der Küche hier durchgegeben. Das wird berücksichtigt."
"Danke!", sage ich schüchtern. Am liebsten wäre es mir tatsächlich, wenn er einfach da bleiben würde.
"Na dann!" Er grinst mich an und öffnet die Arme. Zaghaft gehe ich auf ihn zu und lasse mich in seine Umarmung gleiten. Seine Hände streichen über meinen Körper. Ich erschauere unter seiner Berührung. "Brav sein! Hörst du!", flüstert er leise in mein Ohr, nachdem er mein Haar beiseite gestrichen hatte. Ich nicke nur und spüre seine sanften Lippen an meinem Hals. Meine Knie werden weich. Entschlossen schiebt Raöik mich zurück und durchleuchtet mich mit seinem intensiven Blick. Dann lässt er mich los und geht mit großen Schritten durch das Zimmer.
"Bis bald!"
"Bis bald!" Damit öffnet er die Tür und verlässt das Zimmer. Als die Tür ins Schloss fällt, atme ich erstmal auf und lasse mich in eines der kleinen Sesselchen fallen. Die Aussicht in den Park ist wirklich sehr schön. Was für ein irrer Tag. Davon hätte ich heute Morgen noch nicht zu träumen gewagt. Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass ich nur noch 20 Minuten Zeit habe, bis zu der Eingangsuntersuchung. Ich stehe auf und laufe zur Dusche. Davor möchte ich mich noch etwas frisch machen.
Wenig später, sitze ich mit frischen Kleidern vor dem Zimmer, in dem die Untersuchung stattfinden soll. Mein Herz schlägt, wie immer bei solchen Situationen deutlich schneller. Die Tür öffnet sich und der Mann, der vorhin schon am Empfang gestanden hat, lächelt mich an.
"Frau Seidel. Schön, dass Sie da sind. Hereinspaziert!" Er sieht gar nicht aus wie ein Arzt. Kein Kittel, sondern nur eine helle Hose und ein Langarmshirt. Er wirkt zum Glück freundlich und zugewandt. Trotzdem legt mein Puls noch eine Schippe zu.
"Setzen Sie sich!" Ich schaue mich in dem Raum um. Es dominiert der helle, alte Parkettboden. Eine Liege, ein Ultraschallgerät und einige Schränke machen zusätzlich zu der Sitzgruppe die Räumlichkeiten perfekt.
"So. Also ich bin Dr. Phillip Rompel und werde heute die Eingangsuntersuchung bei Ihnen vornehmen. Das ist nichts schlimmes. Da brauchen Sie keine Angst haben. Ich möchte Ihnen einfach ein paar Fragen stellen und Ihre Vitalfunktionen haben. Dazu noch eine Urinprobe. Blut wurde ja heute morgen beim Hausarzt schon abgenommen! Vielleicht können Sie mir ja helfen, ich werde nicht ganz schlau aus dem Überweisungsgrund."
"Ja, das ist auch ein bisschen schwierig...", starte ich und knete meine Hände. Dr. Rompel schaut mich aufmerksam an und öffnet seine Hände. Er lächelt mich an und ich lege schließlich meine eiskalten Hände in die seinen. Ich atme nochmal tief durch, bevor ich beginne zu erzählen.
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Rezept auf Umwegen
RomanceDiese Geschichte ist ein kleiner Seitenast der "Herz"- Bücher. Eigentlich war sie nur als Kurzgeschichte gedacht, jedoch hatten meine Charaktere wieder mal ihren eigenen Willen :). Sie verläuft nicht linear wie die anderen Geschichten, sondern weiß...