Ich liege in dem abgedunkelten Zimmer auf der Liege und versuche etwas zu dösen. Die Stimmen von Marc und Chris sind immer wieder hörbar. Mir ist es aber zu anstrengend, zu lauschen. Mein Kopf schmerzt nach wie vor. Ich weiß ja nicht, was Chris mir gegeben hat. Aber es scheint nicht zu wirken. Ich höre wie die Tür sich öffnet und schaue zu Chris, der sich zu mir setzt. Er schaut mich nachdenklich an.
"Ist Marc gegangen?", frage ich schwach. Ich habe gar keine Lust, mich aufzusetzen. Wenn mir das jemand vor ein paar Monaten erzählt hätte.
"Ja. Ist er. Er holt Sammy jetzt ab."
"Okay." Langsam stütze ich mich nach oben in eine sitzende Position.
"Komm, wir gehen was essen. Ich lade dich ein!", sagt er lapidar und grinst mich an. Das Lächeln erreicht jedoch seine Augen nicht.
"Ich gehe lieber nach Hause!" Sei es drum. Mit dem Brummschädel kann ich eh nicht denken.
"Schade, ich wollte eigentlich einen schönen Abend mit dir verbringen!" Chris mustert mich intensiv.
"Versteh mich nicht falsch...", beginne ich einen Satz.
"Na komm. Ich fahre dich!"
"Ich hole noch kurz meine Sachen. Treffen wir uns unten?"
"Machen wir!", sagt er lapidar. Ich gehe an ihm vorbei und verfluche mich selbst. Warum ist das denn nur wieder so schwierig? Nachdem ich aus dem Arztzimmer gegangen bin, laufe ich nach unten zu meinem Spind und hole meine Sporttasche und mein Unizeug. Sie ist schwer durch das feuchte Handtuch vom Duschen. Ich warte unten vor der Tür. Die meisten anderen Sportler sind schon gegangen. Ich höre Chris Stimme näher kommen. Er scheint zu telefonieren.
"Ja, bis gleich!" Da kommt er um die Ecke. Na toll. So schnell hat er jetzt wohl ein Alternativprogramm auf die Beine gestellt. Rasende Eifersucht trifft mich direkt ins Herz. Das ist gemein. Warum kann ich kein gefühlsloser Klotz sein?
"Fahren wir?" Er lächelt mich an, nimmt meine Tasche und legt einen Arm um mich. Ich nicke ihm zu und schmiege mich an ihn heran. Er riecht so gut! Ich inhaliere tief diesen Duft und setze mich schließlich neben ihm ins Auto.
Ich lege meinen Kopf gegen die Scheibe und schließe die Augen. Wieder flirren mir Bilder vom Club durch den Kopf. Sophie und Nathan. Das Vertrauen und die Lust in Sophies Augen und Nathans ruhiges Agieren mit ihrem Körper. Die Interaktion zwischen Max und Chiara. Wieder zieht sich mein Herz zusammen.
"Wir sind da...", sagt Chris leise. Ich strecke mich etwas und öffne die Augen. Ich kenne die Gegend. Aber ich wohne hier definitiv nicht!
"Was machen wir hier?" Ich schaue Chris fragend an. Er nimmt meine Hand in seine.
"Ich denke, es ist an der Zeit!" Nachdenklich schaut er mich an. Mein Herz klopft schneller.
"An der Zeit für was genau?" Er öffnet, mit einem Hauch von Dominanz, meinen Anschnallgurt. Sein Blick intensiviert sich.
"Um auszusteigen!"
***Ein Cliffhanger, wie immer! Hihi. Macht mir ja ein bisschen Spaß, euch auf die Folter zu spannen. Auf der anderen Seite fällt mir so das Weiterschreiben viel einfacher. Wo sind Chris und Larissa wohl gelandet?***
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Rezept auf Umwegen
RomanceDiese Geschichte ist ein kleiner Seitenast der "Herz"- Bücher. Eigentlich war sie nur als Kurzgeschichte gedacht, jedoch hatten meine Charaktere wieder mal ihren eigenen Willen :). Sie verläuft nicht linear wie die anderen Geschichten, sondern weiß...