Kapitel 7 - Rettung?

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Ich döse tatsächlich etwas weg und wache auf, als jemand sich an meinem Oberarm zu schaffen macht. Es ist meine „Lieblingsarzthelferin".
„Na so einen niedrigen Druck hatten Sie hier in der Praxis ja noch nie...", sie lächelt mich fast freundlich an. „Das wird den Herrn Doktor aber freuen!" Ich denke nur: Wenn du wüsste, wie „nett" dein Chef wirklich ist.
„Dann bleiben Sie noch einen Moment liegen. Ich sag dem Herrn Doktor Bescheid, dass Sie so weit sind."
„So weit für was?"
„Na das soll er Ihnen doch bittschön selber sagen!"
„Ähm, WAS", frage ich nun deutlich bestimmter. Sie schenkt mir nur ein dünnlippiges Lächeln und verlässt den Raum. Ich beschließe, jetzt hier nicht so herumzudümpeln und stehe auf. Prima. Mein Kreislauf macht es auch mit. Etwas kritisch beobachte ich den Zugang. Kann ich den da einfach drin lassen? Ich zupfe etwas an dem Klebestreifen herum und ohne, dass es irgendwie wehtut, rutscht der kleine Schlauch aus mir heraus. Sehr zufrieden mit mir werfe ich das Ding in den Müll, bis ich sehe, dass da auf einmal Blut aus mir rinnt und das gar nicht so wenig. FUCK. Was mache ich denn jetzt? Hektisch schaue ich mich um und versuche, mit einer Hand so einen Tupfer von der Rolle zu reißen. Das funktioniert so semi gut. Die Rolle fällt samt dem Ständer mit einem lauten Poltern zu Boden. Ich könnte schon wieder heulen. Dieser Tag ist einfach sowas von für die Tonne! Es klopft an der Türe und ich überlege, wo dieses Loch im Boden ist, in welches ich mich nun gerne versenken würde. Ohne meine Antwort abzuwarten stürmt ein Wirbelsturm, namens Chira ins Zimmer.

„Cara, Mia! Was hast du angestellt!", ruft sie und rauft sich die Haare.

„AMORE!", ruft Chiara laut durch die Praxis. Ich bete leise: Herrgott! Hab doch bitte ein Einsehen mit mir. Währenddessen tropft es munter weiter auf den Boden.

„cos'hai fatto? Was hast du nur angestellt!" Sie nimmt ein Tuch und drückt es auf meine Hand. Max betritt den Raum und braucht kurz, bei dem chaotischen Anblick der sich ihm bietet, um sich einen Überblick zu verschaffen. Ich spüre eher, als dass ich es sehe, dass Chiara nun neben mir auf der Liege zusammensinkt.

„Mein eigenes Blut, kein Problem. Aber das von anderen....", flüstert sie nur leise.

„Das man euch auch nicht fünf Minuten alleine lassen kann!", schimpft Max und legt nun das Lagerungskissen unter Chiaras Beine. Die Helferin betritt den Raum und schaut etwa fassungslos herum. Dann tritt sie rigoros zu mir und befestigt einen Tupfer mit einem Heftstreifen auf meinem Handgelenk, um sich dann an die Beseitigung des Chaos zu machen. Max kümmert sich währenddessen um Chiara, die wieder zu sich kommt.

„Gott sei Dank ist gerade Mittagspause..."; lamentiert die Helferin vor sich hin.

„Ich, also ich geh dann mal besser...", sage ich leise.

„Nix da!", sagt Chiara und setzt sich auf.

„Bleib liegen...", kommandiert Max scharf. Chiara legt jedoch nur ihre kleinen Hände um sein Gesicht und küsst ihn leidenschaftlich. Er versuche währenddessen noch etwas zu sagen, was ihm dadurch aber nicht gelingt. Es ist fast ein bisschen witzig, den beiden dabei zuzuschauen. Chiara hüpft von der Liege und hakt mich unter.

„Los gehts!" Sie lächelt mich an, wirft Max noch eine Kusshand zu und führt mich dann durch die Praxis

Rezept auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt