Loona
„Wie heißt der Club noch mal?", rief ich durchs Bad und hoffte das Soey es im Schlafzimmer hören konnte. „Sketch! Es ist nicht wirklich ein Club. Mehr eine Art Bar. ", hörte ich es hinter mir und bekam einen Schreck. „Gott, du sollst mich nicht so erschrecken.", meckerte ich und fuhr damit fort meine Wimperntusche aufzutragen. „Eine Empfehlung vom dem Typen aus dem Flugzeug. Er sagte wir sollen mal vorbei schauen, wenn wir mal ausgehen wollen.", erzählte sie mir. „Findest du das nicht ein bisschen grusselig? Was ist, wenn er ein perverser ist und dich nur irgendwohin locken wollte.", schaltete sich mal wieder mein Mutti-Alarm ein. Ich sprach ja nicht ohne Hintergrundgedanken darüber. Wie oft hatte ich schon Mädchen in der Notaufnahme, die mit irgendwelchen Drogen betäubt wurden, nur um sie gefügig zu machen. Ein ganz flaues Gefühl machte sich in mir breit. „Bist du sicher, dass wir dahin wollen?", meinte ich nun doch skeptisch. „Komm schon Loo. Es war doch deine Idee auszugehen. Außerdem ist das Sketch entspannt. Und wenn es uns nicht gefällt, dann gehen wir wieder.", machte sie mir den Vorschlag und stimmt kopfnickend zu.
30 Minuten später saßen wir auch schon im Taxi und waren auf den Weg nach West End, Mayfair. Die Fahrt sollte um die 25 Minuten dauern. Draußen war es bereits dunkel. Die Straßenlaternen rauschten an den Fenstern vorbei und tauchten den Innenraum das Taxis in ein dunkles Orange. Es war ein seltsames Gefühl, um diese Zeit draußen unterwegs zu sein. Normalerweise würde entweder Schlafen oder bis zum Morgengrauen in der Notaufnahme arbeiten. Dazu bin ich noch nicht mal in meinem Wohnort. England, war so entspannt, dass ich trotz der Aufregung vom Vormittag, mich entschleunigt fühle. „Meinen Damen wir sind da!", hörten wir den Taxifahren sagen als er vor dem Sketch hielt. Soey bezahlte die Fahrt, wir bedankten uns und stiegen aus. Es war recht mild draußen. Ich war froh, dass ich noch eine dünne Jacke mitgenommen hatte. „Na dann, auf einen schönen Abend.", meinte sie, harkte sich in meinen Arm ein und lief mit mir zum Eingang.
„Tut mir leid die Damen, aber das Sketch ist heute geschlossen aufgrund einer Privatveranstaltung.", sprach uns ein großer Türsteher an. „Oh das ist kein Problem. Wir werden erwartet!", meinte Soey plötzlich. „Wie ist der Name?", fragte er nach und schaute auf seine Klemmbrett. „Austen, Plus 1!", kam es selbstbewusst von ihr.
Privatveranstaltung? Wir werden erwartet? „Einen Moment bitte.", bat uns der Riese und verschwand hinter der Tür. „Was zum Geier ist ihr los? Was soll das heißen, wir werden erwartet?", fragte ich total verwirrt und trat nervös von einen Fuß auf den anderen. Sie kicherte nur und strich mir über den Handrücken. „Keine Sorge Süße, es ist alles in Ordnung. Lass dich überraschen. Das wird bestimmt einen ganz toller Abend.", versuchte sie mich zu beruhigen. Es half aber nicht. Wir warteten nun schon 20 Minuten draußen in der Kälte. „Soey, lass uns gehen. Vielleicht hat der Typ dich einfach nur veräppelt. Lass uns ein Pub suchen und was trinken.", drängte ich sie langsam. Mir war kalt und ich hatte keinen Lust mehr so lange zu warten. „Vielleicht hast du recht.", lenkte sie ein.
Genau in dem Moment ging die Tür wieder auf und der Reise kam zu uns zurück. „Tut mir leid, dass sie so lange warten mussten. Bitte folgen sie mir!", bat er uns, hielt die Tür auf und wir traten ein. Sofort bekam ich Gänsehaute durch die warme Luft. „Bitte, folgen sie mir!", wiederholte er und lief voran. Eng an Soey gepresst folgten wir ihm, bis er uns zu einer großen Holztür brachte. Ich war plötzlich so nervös und kam mir so klein vor. Zu dem glaubte ich das meine Outfit dem hier nicht gerecht kam. „Sie werden erwartet. Viel Vergnügen!", wünschte er uns freundlich und öffnete uns die Tür. Leise Gespräche drangen an mein Ohr die wiederrum für ein paar Sekunden verstummten.
„Soey, da bist du ja.", wurde sie liebevoll begrüßt. Ein freundlicher Mann, mit Vollbart und kurzen dunkelblonden Haaren, in einen schwarzen Anzug kam uns entgegen. Er hob die Arme, die sich sofort um Soey schlangen. „James. Schön, dass ich dich so schnell wieder sehe." Ich stand regungslos da und versuchte zu verstehen, was in dem Moment passierte. Er löste sich von Soey und reichte mir seine Hand. „Schön dich mal im wachen Zustand kennen zu lernen, Loona!", begrüßte er mich. Zögerlich nahm ich seine Hand. Diese Wärme und dieser Druck. Ich erinnerte mich daran. „Sie haben mich beruhigt und mir gesagt das Soey gleich wieder kommt.", hauchte ich fassungslos und erstarrte fast zur Salzsäule. Er lachte leise und verbeugte sich leicht. „Ja das war ich. Darf ich mich vorstellen. Mein Name ist James Corden und willkommen im Sketch."
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Pillow Talk || H.S. [18+] || German
FanfictionIn PILLOW TALK begleiten wir Loona, eine leidenschaftliche Krankenschwester, die mit den Schatten ihrer Vergangenheit kämpft. Nach einem schweren Autounfall, bei dem sie ihren Bruder verlor, ist sie von Schuldgefühlen zerfressen und unfähig, eine em...