Konsequenzen meines Handelns

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Loona

Gott, wie bescheuert ich mir vorkam. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Das Einzige, woran ich denken konnte, waren seine Lippen. Sein Mund, der jeden Zentimeter meiner Haut entdeckte. Mein Unterleib kribbelte, und ich konnte nicht leugnen, dass dieser Kuss ausreichte, um mich in Flammen zu setzen. Nun stand ich vor ihm und zupfte wie ein dummes Püppchen an meinem Pullover herum, anstatt ihm zu sagen, was ich wollte. Aber irgendwas in mir riet mir, den Mund zu halten.

"Moon? Was ist los?", drang seine Frage an mein Ohr, woraufhin ich meinen Kopf hob und meinen Pullover losließ. "Harry, ich bewundere deine Selbstbeherrschung wirklich, aber ich muss zugeben, ich genieße deine Nähe so sehr, dass ich kaum widerstehen kann, dich zu küssen. Vielleicht sollten wir einfach dem Moment nachgeben und sehen, wohin es uns führt.", kam es schneller über meine Lippen, als dass ich wirklich darüber nachgedacht hätte. Seine Augen wurden größer, und ich konnte nicht sagen, ob er verwirrt oder angewidert war.

Also ruderte ich sofort zurück und hob entschuldigend meine Hände. "Es tut mir leid. Ich meine, also wir könnten... Oh Gott. Ich... ich sollte einfach gehen.", plauderte ich drauf los und machte auf den Fersen kehrt. "Moon!" Ich verstand einfach nicht, was ich da tat. Er hatte mich zwar geküsst, aber das hieß noch lange nicht, dass er dasselbe wollte wie ich. Und da kam ich wieder auf mein anderes Problem. Was wollte ich eigentlich? Wollte ich immer nur wegrennen und Chancen verpassen? Klar war, dass er mir half, meine Mauer einzureißen.

Er zeigte mir, dass er mich mochte und dass ich mich selbst wieder lieben müsste. Ich hätte wieder zu Soey rennen und mich in mein Bett begraben können, so wie ich es sonst tat. Doch das wollte ich auch nicht. Ich hätte schreien können und mir am liebsten die Haare raufen wollen. Nein. Dieses Mal nicht. Was ich wollte, stand da in der Küche. Ich wollte ihn.

Ich blieb stehen, drehte mich wieder um und rannte zu ihm. Noch immer stand er regungslos da und starrte mich an. Was hatte ich noch zu verlieren? Mehr als mich wegschicken konnte er nicht. Vielleicht würde ich ihn danach auch nie wiedersehen. Das war mir in diesem Moment egal. Auf jeden Fall würde ich nicht zu Hause liegen und mir vorstellen, wie es gewesen wäre. Ich legte meine Hände an sein Gesicht und zog ihn ein Stück herunter.

Ohne über die Konsequenzen meines Handelns nachzudenken, presste ich ihm meine Lippen auf seinen Mund. Unsere Münder verschmolzen förmlich, und ich legte die Leidenschaft in einen Kuss, die ich bisher auch schon empfand. Er zögerte erst, was mich stoppen ließ, doch dann umschlangen mich seine Arme. Nun war es er, der mit seiner Zunge an meiner Oberlippe um Einlass bat. Ein erleichterter Seufzer entwich mir, was ihn leicht zum Grinsen brachte.

„Und damit war meine Selbstbeherrschung dahin", raunte er mit tiefer Stimme gegen meine Lippen. Erneut packten seine großen Hände meinen Hintern und hoben mich hoch, als wäre ich Luft. Sofort schlang ich meine Beine um seine Hüfte und meine Arme um seinen Hals. Das Gefühl, jemanden so zu begehren, flutete meine Sinne. Ich war komplett auf Lust eingestellt. Es war zu lange her, dass ich das empfand. Mir kam es vor, als hätte er mit diesem Kuss am Feuer einen Schalter umgelegt und all meine Weiblichkeit freigesetzt. All das, was ich die vergangenen 2 Jahre verbannt hatte.

„Verrätst du mir jetzt, was vorhin in deinem Kopf umherschwirrte?" Ich kicherte, überlegte kurz und beugte mich zu seinem Ohr. Ich flüsterte ihm zu, was ich mir mit ihm vorgestellt hatte. Wo ich ihn am liebsten berühren würde und was ich mit meiner Zunge anstellen könnte. Ich hörte ihn schwer schlucken und sein Griff an meinem Hintern wurde fester. Und zwischen meinen Beinen spürte ich, wie sich seine Hose erneut spannte. „Jesus", knurrte er. Es war so tief, dass es einmal durch meinen Körper vibrierte. Dies löste ein starkes Pochen in meiner Mitte aus.

Ich biss mir fest auf die Unterlippe und sah ihn in seine funkelnden Augen. Das helle, wache Grün wurde dunkler und zeigte seine Lust. Das Adrenalin schoss durch seine Venen und vergrößerte seine Pupillen, genau wie bei mir. Ich konnte es kaum erwarten, dieses Gefühl wieder zu entdecken, von einem Mann berührt und verwöhnt zu werden, mich meiner Lust hinzugeben.

Pillow Talk || H.S. [18+] || GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt