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»Nein. Du wiederholst das jetzt.« , sagte Dag. »Je-der-zeit.«

»Je-der-zeit.« , gab Vincent von sich, nachdem er sich eine lange Moralpredigt anhören konnte, warum er seinen besten Freund nicht sofort angerufen hatte.

»Ich weiß nicht, wie du auf den Gedanken kommst, mich nicht augenblicklich anzurufen, wenn es dir beschissen geht. Kennen wir uns erst seit gestern?«

»Nein. Aber ... wir sind gerade nach Hause gekommen. Ich wollte dir nicht deine Zeit mit ...«

»Meine Freundin läuft nicht weg. Sie ...« Dag stoppte direkt ab, als er erkannte, wie schwachsinnig sich das in diesem Augenblick in Vincents Situation anhören musste. »Sorry Brüderchen. So hab' ich das gerade nicht gemeint. Das sollte einfach nur ...«

»Nein ist schon okay.« Er legte sich auf seiner Couch mehr zurück und streckte seine langen Beine aus. »Sie ist weggelaufen. Vor mir ... ist sie weggelaufen.« Er wurde entwertet. Und das aufs Übelste.

Natascha hatte hier gesessen und auf ihn gewartet, um ihm dann den Gnadenstoß zu verabreichen.

Aber ... war es nicht auch ein Zeichen von ... Respekt?

Schließlich hätte sie gemeinhin genannt einfach abhauen können. Eine Notiz hinterlassen und ... auf Nimmerwiedersehen. Stattdessen saß sie hier und ... hatte es ihm ins Gesicht gesagt. Aber die Art ... ihr war es anscheinend egal, wie er sich fühlte. Er musste es hinnehmen. So sah sie es offensichtlich an. Vincent hatte es hinunterzuschlucken, dass sie sich jemand anderen genommen hatte, während sie ihn ins Aus befördert hatte.

»Das ... das renkt sich wieder ein.« Etwas anderes fiel Dag gerade nicht ein und irgendwie war das auch nicht das, was er sagen wollte. »Ich meine, wir bekommen das hin. Du ... du bist nicht allein.«

»Ich verstehe es einfach nicht. Alles lief ... normal. Wir haben uns nicht gestritten, oder ... was lief denn falsch?« , jammerte er. »Wie soll ich denn jetzt ...? Ich weiß nicht, was ich tun soll?«

»Würdest du ... ihr verzeihen?« Dag sah ihn ein wenig befremdet an.

»Ich ... nein ... ich ... ich weiß nich'.«

»Diggah, sie ist dir fremdgegangen. Sie hat nicht die falsche Wurst aufs Brötchen geschmiert. Sie hat sich schlechthin ein anderes Würstchen reingeschoben.«

Vincent blickte ihn mit einem bedeutungsvollen Blick an. »Danke Dag.« Ein Bild benötigte er nicht davon.

»Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, aber ... das kannst du ihr nicht verzeihen.«

»Wir sind verlobt. Waren verlobt. Sind ... wann verfällt es?«

»Direkt.« Sein gelockter Gefolgsmann blieb eisern.

Vincent schüttelte den Kopf. »Ich hätte sie vielleicht auf der Stelle heiraten sollen.«

»Damit du jetzt 'ne Scheidung vor dir hättest?« Dag sah ihn weiterhin verständnislos an.

»Nein, aber ... möglicherweise wäre es dann gar nicht so weit gekommen. Vielleicht hat sie darauf gewartet, und ...«

»Hör zu Vinne. Wer fremdgehen will, der geht fremd. Ein Ring an ihrem Finger hätte nichts daran geändert.«

»Sie saß hier, als wäre es das Normalste der Welt, was sie mir da aufgetischt hat.«

»Das sollte dir zeigen, das du ihr nicht verzeihen solltest.« Dag blieb bei seiner Meinung.

»Aber muss ich nicht kämpfen?«

»Um ... so eine Person?«

»Würdest du nicht um Lucy kämpfen?«

»Sei mir nicht böse Vince, aber ... Lou und ich, wir sind eine ganz andere Nummer als du und Natascha.«

Vincent setzte sich in eine aufrechtere Position. »Was soll das heißen?«

»Na ja, ihr ... ihr wart halt ... zusammen. Und ... das war halt so.«

»Was ist jetzt daran verkehrt?«

»Wie ... wie soll ich das jetzt genau beschreiben?« Dag setzte sich in einen Schneidersitz hin. »Ihr ... man sah es euch nicht an. Es war zwar ... normal, dass ihr zusammen wart, aber ... mehr nicht.«

»Was sah man uns nicht an?«

»Den Spaß. Die Freude. Die Liebe. Das ... Ganze. Alles halt. Das Drumherum. Es war normal. Mehr aber auch nicht.«

»Ich liebe sie.«

»Das bezweifle ich auch nicht. Dennoch ... gibt es eine Steigerung. Sie ... warst du je ... so richtig du? Also bei ihr ... Konntest du mit ihr herumalbern? Faxen machen? Aber dich gleichzeitig auch ... total wohlfühlen? Geborgen? Ge- ... liebt?«

»Eine Freundschaft und eine Beziehung ist ...«

»In einer richtig tollen ... schönen Beziehung, hast du beides. Sie ist nicht nur deine ... Geliebte. Sie ist ... mehr.«

Vincent runzelte die Stirn. Selbstverständlich musste er Dag Recht geben, aber ... auf irgendeine Weise hatte er sich immer so mit Natascha gesehen. Zurückblickend jedoch ... war es tatsächlich so, wie Dag es beschrieben hatte.

Sie waren zusammen. Und ... so war es halt.

Sie lebten zusammen, aber ... nicht miteinander.

So war es halt.

Es fehlte einiges.

Ihm fehlte einiges.

Ihr hatte mit Sicherheit einiges gefehlt.

Musste er sich ändern, um ihr ... Herz zurückzuerobern? Oder ... hatte Dag Recht, dass er nicht kämpfen sollte?

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt