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Vincent hatte keinem gesagt, dass er nun Anjas Nummer besaß.

Nicht mal Dag. Weil er sich auch keine Moralpredigt anhören wollte. Er wusste, dass sein bester Freund, wenn es hart auf hart käme, ihn nicht verurteilen würde, dennoch ... hallten seine Worte, das er sich in etwas verrannte, wie ein wiederkehrendes Echo gegen die Wände seines Schädels.

Verrannte er sich?

Er konnte zumindest an nichts anderes mehr denken als an sie. An ihren Kuss und ... einiges mehr, das ihn dazu gebracht hatte seine Fantasie, nachts alleine im Bett auszuleben.

Sowas hatte er zuletzt als pubertierender Teenager gemacht. Also nicht an sich selbst rumgespielt, so etwas geschah selbstverständlich schon das ein oder andere Mal ... sondern, das eine gewisse Frau ihn so sehr ... reizte, dass es so weit gekommen war, das er sich vorstellte, wie es mit ihr wohl ... sein ... würde.

Vincent sah sich im Rückspiegel an.

Das erste Treffen.

Das erste normale Treffen.

Er war aufgeregt.

War es vielleicht zu früh ihr heute das Studio zu zeigen?

Irgendwie wollte er ihr halt etwas präsentieren, was wahrlich seine persönliche Note beinhaltete.

Nur so lernte sie ihn doch richtig kennen.

Und genau das strebte Vincent schließlich an. Sie sollte den wahren Vincent Stein kennenlernen und dazu gehörte an oberste Stelle sein Beruf, der ja fast sein komplettes Leben einschloss.

Und da kam sie schon.

Dieses Mal nicht mit einem Uber. Anja kam die Stufen der U-Bahn Station nach oben und steuerte auch direkt seinen Wagen an. »Hi.« Sie lächelte und sah ihn ein wenig länger an.

Vincent konnte nicht anders, als dezent auf ihre Lippen zu sehen. »He-ey.« , kam ausgeleiert aus ihm heraus, als er sich schämend vorstellte, was er sich des Nachts mit genau jenen vorgestellt hatte.

Sie bemerkte dennoch seinen Blick und lächelte ein wenig mehr, ehe sie sich vorbeugte und sanft seine Lippen küsste. Ihre kleine Hand hatte sie dabei auf seine Wange gelegt. »Hallo.« , begrüßte sie ihn abermals mit dezent gehauchter Stimme.

Er lächelte, aber ... merkte dann, dass er bestimmt idiotisch in diesem Fall aussah. Wahrlich wie ein junger Spund, der von nichts eine Ahnung hatte.

Daher wollte er sich ein wenig lässig anlehnen und betätigte dadurch die Hupe. Erschrocken zuckte er zusammen.

Sie lachte. »Wolltest du ein Signal geben?«

Vincent lachte nun ebenso. »Ich wollte erst noch die Scheinwerfer einsetzen, aber dachte ... das wäre ein Tick zu viel.«

Ihre Mundwinkel blieben oben. »Also ... wohin ... geht's?«

»Ich ... ich wollte dir ein bisschen von mir zeigen.« Hörte sich das jetzt zweideutig an? »Ehm ... also ... beruflich. Mein vorwiegender Arbeitsplatz.«

»Okay. Bin gespannt.« Sie setzte sich normal hin und Vincent fuhr auch direkt los.

Sie hatte ihn geküsst und sie war freiwillig bei ihm.

Kein Zwang ...

Alles ... ganz normal.

Er musste einfach lächeln.

An jeder Ampel sah er zu ihr rüber und gelegentlich bemerkte sie dies. Jedes Mal färbten sich ihre Wangen dadurch rötlicher.

Wie konnte man nur so eine süße Ausstrahlung haben wie sie?!

Vincent parkte und registrierte zwei junge Mädchen, die in der Nähe des Studios ... regelrecht kampierten. Da sie Unikat Pullis trugen, bewies ihm, das sie sich selbstverständlich nicht zufällig hier aufhielten.

Als er, sowie seine Begleitung ausstiegen, kamen sie zu allem Überfluss direkt angerannt. »Vincent. Hey. Hallo Vincent. Wo ist Dag? Wieso ist er nicht bei dir?«

»Weil wir auch Dinge getrennt machen.« , antwortete er und bemerkte den Blick, welches eines der Mädchen Anja zuwarf.

»Ist das ... deine Freundin?«

Er sah zu ihr rüber und schüttelte den Kopf. Das war ja keine Lüge und selbst wenn, ... es war sein Privatleben. Mit wem er liiert war, hatte nichts mit seinem Beruf und somit mit seiner Präsenz im öffentlichen Leben zu tun.

»Können wir noch Fotos machen.«

»Aber nur eins okay. Ich hab' viel zu tun.« , antwortete er dennoch freundlich, obwohl er im Grunde keine Lust darauf hatte.

Fans gut und schön, aber welche die ihm und Dag so auflauerten, war ihm nicht ganz recht. Sie waren keinerlei Tiere im Zoo, die auf Besucher warteten.

Und jetzt hier mit Anja, war es ihm noch unangenehmer. Nicht, aufgrund dessen, dass er sich für sie schämte. Einzig und allein, weil es niemanden anzugehen hatte, was er so alles trieb.

Er machte ein Foto und verabschiedete sich.

»Das ist also ... dein Leben?« , fragte die dunkelhaarige Schönheit, die den beiden Mädchen noch einen schönen Tag gewünscht hatte.

»Ja. Das ... gehört dazu.« Er schloss den Eingang auf und ließ sie zuerst in die heiligen Hallen eintreten.

»Ich hoffe, ich habe dir keine Umstände gemacht, weil man ... uns jetzt zusammengesehen hat.« , fragte sie, als sie sich neugierig umsah.

»Nein. Hier kommen ja öfters mal Frauen vorbei.« Er dachte nach. Das war nicht die richtige Wortwahl, die er eigentlich ausdrücken wollte. »Also ... ich meine, ich produziere ja auch für die ein oder andere Künstlerin und ... na ja dadurch kommen die ja auch ... her.«

Sie sah sich die Auszeichnungen an und blickte anschließend ein wenig wehmütig. »Es ist schön, wenn man sein Hobby zum Beruf hat.«

»Ja.« Er erinnerte sich sofort an ihre Aussage, was ihr Lebenstraum wäre. »Du wirst es schon schaffen mit deinem Laden.«

Sie lächelte ihn an. »Wenn alles so einfach wäre.«

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt