қคƿɿ੮૯Ն 57

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Cora Daennart ...

Das war also ihr Name.

Mit dem Karton auf dem Beifahrersitz verharrte Vincent noch ein wenig in seinem Wagen.

Nachdem Dag und Lucy ihm alles gegeben und die frohe Botschaft übermittelt hatten, war er, als sein Studio wieder leer war, direkt hergefahren.

Alleine ...

Auf die eine oder andere Weise wollte er nicht mit seinem besten Freund und dessen Herzblatt auf der Matte stehen.

Das war eine persönliche Sache.

Die Mieten in dieser Gegend waren hoch. Das wusste er.

Arbeitete sie vielleicht doch in der Branche? Wie sollte sie das sonst stemmen?

Dass dies weiterhin ein Problem für ihn sein würde, darüber war er sich im Klaren ... im Kontrast dazu ... wollte er das, was er für sie empfand, deshalb nicht von sich wegschieben.

Er atmete noch einmal tief ein und stieg aus. Vincent umrundete seinen Wagen und holte nun den Karton heraus.

Bei den Klingeln suchte er ihren Namen und runzelte die Stirn als A. Daennart dort einzig und allein zu finden war.

Anja Daennart?

Mit einem flauen Gefühl klingelte er. Antworten würde er schließlich sonst keine bekommen, wenn er nicht fortfuhr.

Nach einigen Sekunden wurde ihm aufgedrückt. Die eine Etage ging er hinauf und suchte sogleich nach einer offenen Türe ... oder Cora, die dort stehen würde.

Doch ... nichts.

Vincent besah sich jeden Namen bei den drei Eingängen und wurde schließlich bei der Letzten fündig.

Dieses Mal klopfte er.

Schritte näherten sich der Türe, ehe diese geöffnet wurde. Mit großen Augen und völlig aus dem Konzept gekommen blickte er in das wahre Gesicht der Anja, die er von dem Bild der Agentur her kannte.

Dies war eins zu eins die Frau, die anscheinend hätte vor ihm stehen sollen, als das erste Treffen stattfand.

»Ja?« , fragte sie.

»C-c-c ...« , kam lediglich aus ihm heraus.

Sie runzelte die Stirn. »Ja ... bitte?«

»Ehm ...« Er räusperte sich. »Cora? Ich ... ich wollte ...«

»Cooooora. Ist für dich.« , rief die junge Frau ins Innere und schloss die Türe.

Vincent stand wie bestellt und nicht abgeholt, vor dem verschlossenen Eingang.

Wieder näherten sich Schritte ... die Haustür ging ein weiteres Mal auf, und ... da war sie.

Seine ...

»Cora?!« , kam aus ihm heraus und ihr Lächeln, mit dem sie die Tür geöffnet hatte, verschwand.

»Vincent?«

»Hey, ich ...«

Bämm.

Aufs Neue stand er vor einer geschlossenen Türe, denn Cora hatte diese mit Panik in den Augen zugeknallt.

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er klopfte nach einigen Sekunden. »Cora? Ich ... ich will mit dir reden.«

Er lauschte.

Nichts.

»Cora? Bitte. Ich ... ich ... ich hab' deinen Karton.« , versuchte er es auf diese Art und Weise.

»Dann ... stell ihn ab ... Danke.« , erklang von der anderen Seite extrem pipsig und mit einem melodischen Klang, als würde sie gleich beginnen zu singen ... oder ein Weinen mit einem Lächeln verbergen zu wollen.

Warum auch immer, aber Vincent ging in die Hocke. »Bitte mach' die Türe auf.« , sprach er in einem ruhigen besänftigenden Ton.

Nichts.

Wieder absolute Stille.

Er stellte den Karton neben sich ab. »Ich hab' dich gesucht, und ...«

»Ich hab' kein Geld. Bitte.« , schluchzte sie. »Ich ... ich kann nicht noch zusätzlichen Ärger gebrauchen.«

»Geld? Ich ... ich wollt zu dir. Was ... wieso Geld?«

»Weil ich dich belogen habe. Du hast ... hast du die Polizei gerufen?«

Vincent blickte verwirrt hinter sich. »Ehm ... nein. Wieso sollte ich die Polizei rufen?«

Langsam ging die Türe auf. Cora saß angelehnt an der Wand auf dem Fußboden und schaute ihn an.

»Hey.« , sagte er abermals und lächelte sie an.

»Warum bist du hier, und wie ...?«

»Ich hab' einen riesigen Fehler begangen. Ich ... es tut mir leid. Ich ... ich hätte dich von Anfang an nicht gehen lassen sollen.«

»Was?« Verwirrt blickte sie ihn an.

»Cora ... ich ...« Er ging nun mehr auf die Knie und fasste ihre Hand an. »Ich ... ich will nicht, dass du ... mich verlässt.«

»Aber Natascha, ... sie ...«

Er schüttelte rasch den Kopf. »Das war ... ein dummer Fehler von mir. Ich ... ich liebe sie schon ... lange nicht mehr. Sie ist ... nicht die, die ich will.«

Cora sah ihn weiterhin an. »Du bist hier, weil ...?«

»... ich dich will.«

»Was?«

»Ich ... ich will dich. Du machst mich auf eine Art glücklich, die ich nie gedacht hätte. Du bist ... ich will dich nicht gehen lassen. Mir ist egal, was du arbeitest. Also nicht ganz, weil ich dich nicht teilen will, aber ... ich definiere dich nicht ...«

»Ich bin nicht die, die du ...«

»Macht es einen Unterschied? Du warst echt, oder nicht? Das, was wir haben ... ist echt. Ob du Anja heißt, oder ... Cora, ich liebe die Frau, die bei mir war. Tag ... und Nacht.«

»Du ... du liebst mich?«

»Ja. Ich liebe dich.« , sagte er. »Ich bin nicht komplett, ohne dich.«

»Nun mach schon. Sag' ihm, was du empfindest und ... küsst euch.« , gab Anna unerwartet und vollkommen fehl am Platz von sich, die die Türe nun gänzlich öffnete.

Cora musste kurz auflachen und wischte sich dabei Tränen weg. »Würdest du uns ... bitte allein lassen?« Sie stand unterdessen auf und Vincent tat dasselbe.

»Ich bin übrigens Anna. Coras große Schwester.« , sagte sie weiter, statt zu gehen, und hielt ihm die Hand hin.

»Schwester?« Er sah beide abwechselnd an.

»Ehm ... das ist Vincent.« , stellte Cora ihn kurz und knapp vor.

»Ja. Das habe ich mir schon gedacht.« Sie lächelte für einen Augenblick. »... dann macht mal weiter mit eurer ... Gefühlsduselei.«

Beide warteten nun, bis Anna von der Bildfläche verschwand, ehe Vincent das Wort ergriff. »Sie ist die Frau, die eigentlich hätte ...«

Cora nickte. »Ja. Ich bin keine ... ich arbeite da nicht. Ich bin eine einfache ... Ich hab' nicht mal mehr einen Job ... Ich ... ich bin für sie eingesprungen, weil sie nicht konnte, und ... ich liebe dich Vincent.« , sprach sie es nun aus. »Ich hab' mich verliebt ... in dich.«

Er lächelte sie an und zog sie näher an sich. Behutsam hob er ihr Kinn an. »Ich würd' dich jetzt unfassbar gerne küssen, Cora.«

Statt etwas darauf zu antworten tat sie es einfach.

 ... der Kuss reichte für beide aus, weil sie wussten, wen und was sie genau wollten.

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt