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Cora folgte Vincent mit ein wenig Abstand den Flur entlang.

Sie waren in einem Hotel ... auf dem Weg zu ihrem Zimmer. Er hatte eine Räumlichkeit gebucht. Hieß es das, was es normalerweise bedeutete, wenn jemand mit einer Hetäre so etwas aufsuchte?

Besser kennenlernen ...

Ungestört sein ...

Wollte Vincent mit ihr ... schlafen?

Die ganzen Treffen über hatte er sich zurückgehalten und nun ... wie aus dem Nichts buchte er ein Zimmer?!

Obwohl ... es war ja tatsächlich nicht das erste Treffen, was sie hatten. War es dann nicht normal, das man sich ... näherkam?

Sah sie es eventuell zu ... brav und bieder?

Vincent öffnete den Eingang und ließ Cora zuerst eintreten. Das Zimmer glich schon fast einem Appartement und war keine billige Absteige.

Sehr luxuriös eingerichtet, aber das konnte sie sich bereits denken, als sie sich noch auf der Straße befanden, denn wie eine schlechte Unterkunft kam es keineswegs rüber.

Brandenburger Tor Deluxe Suite, sagte ebenso genug aus. Dennoch war sie überrascht, als sie sich kurz umblickte.

Ihr Herz raste.

»Ehm ... ich ... ich müsste kurz ... mal ... mich ein wenig ...«

»Klar.« Vincent zeigte ihr eines der zwei Badezimmer.

Zwei. Es hatte zwei fucking Badezimmer. Wie viel er hier wohl investiert hatte? Wie viel er generell schon ... gezahlt hatte?!

Wieder dieses schlechte Gewissen ihm gegenüber.

Sie setzte sich zu dem kleinen Schminktisch, der sich hier drin befand und betrachtete kurz ihr Spiegelbild.

Cora schloss die Augen und atmete tief ein. Dann nahm sie ihr Handy und wählte die Nummer von Anna.

»Ja?« , kam diese an den Apparat.

»Ich bin in einem Hotel.« , flüsterte Cora.

»O-kay?!« , gab Anna im selben Flüsterton von sich. »Danke für die Info.«

»Nein. Du ... du verstehst nicht. Ich bin mit ihm hier. Mit Vincent.«

»Dann viel Spaß.«

»Nein. Nein. Nein. Nein. Leg' nicht auf. Hör zu. Was ... wie ... was soll ich tun?«

»Ist es schon so lange her bei dir, dass du nicht mehr weißt, wie es geht? Ist wie Fahrradfahren Schwesterherz. Das verlernt man nicht.«

»Nein. Ich ... ich ... denkst du, er will mit mir ...?«

»Cora Schätzchen. Er ist in einem Hotelzimmer mit dir. Glaub' mir, stricken will er bestimmt nicht.«

Sie schloss abermals die Augen und atmete tief ein. Er hatte sie wahrlich die ganze Zeit respektiert und nicht einmal unsittlich angefasst. Dennoch ... »Was soll ich tun?« , fragte sie ihre Schwester ein weiteres Mal.

»Du magst ihn doch allen Anschein nach.«

»Ja, aber ...«

»Jetzt sag' mir nicht, du hast dir noch nie etwas mit ihm vorgestellt.«

»Nicht ... auf ... die Art und Weise. Wir ... es gab nicht mal einen Kuss.«

Cora hörte Anna einatmen. »Dich zwingt niemand. Du kannst das jederzeit abbrechen.« , sprach sie. »Küss ihn .. und alles Weitere wirst du dann sehen. Du machst dir dein Leben manchmal einfach nur schwer. Hab' Spaß. Du musst lernen, das nicht jedes Date zu etwas ... Festen führt. Wenn man sich guttut, nimm es an.«

Vincent tat ihr wirklich gut. Sie mochte jede einzelne Sekunde mit ihm und war gerne in seiner Nähe.

Vielleicht hatte Anna Recht und sie sah es tatsächlich zu steif.

Er war ein netter Mann. Ihr gegenüber immer höflich und zuvorkommend. Und irgendwie ... hatte sie schon das Gefühl, ihm gerne ... näher kommen zu wollen.

Warum wollte sie sonst, dass sie sich auch privat treffen könnten?!

Sie hatte mehr im Sinn.

Cora stand auf. Möglicherweise war es nicht ihre übliche Vorgehensweise, aber ... Vincent hatte sie auch nicht auf dem herkömmlichen Wege kennengelernt.

Ohne all das ... wäre sie ihm vielleicht nie begegnet.

Wenn er sie nur für das Eine hätte Treffen wollen, hätte er dies im Übrigen direkt umsetzen können ... oder nicht?

Sie waren erwachsene Menschen ... und diese kamen sich auch mal ... näher.

Cora ... mochte ihn. Und vielleicht war es mal an der Zeit Dinge ... anders anzugehen.

Was sprach dagegen?

Manchmal musste man nicht alles tausendmal durchdenken, sondern einfach ... seiner inneren Stimme vertrauen. Und bei Vincent hatte sie kein schlechtes Gefühl.

Das war kein ... Sex-Date.

Nie und nimmer.

»Was genau ... soll ich jetzt tun?« , kam nochmalig aus ihrem Mund. »Wie soll ich mich am besten verhalten?«

»Du ... willst es?« , hakte ihre große Schwester dennoch nach.

»Ja.«

»Hat er schon Anzeichen gemacht, also etwas gesagt, wie er dich gerne haben möchte?«

»Nein. Er sagte nur etwas von ... näherkommen, und dann ... sind wir hier gelandet.«

»Du sagtest bisher kein Kuss ... nichts?«

»Nein.«

»Er ist also eher der ... Zurückhaltende?! Dann musst du wohl jetzt das Ruder in die Hand nehmen.«

War das im Augenblick zweideutig zu verstehen? Cora war sich bei Anna nicht so sicher.

»Du meinst ... ich soll ...?«

»Trägst du schicke Wäsche?«

»Nor-male.« Was war schon schicke Wäsche? Sie trug nie Omaschlüppis, aber lief selbstverständlich auch nicht in Dessous unter der Jeans herum. Doch was bezeichnete Anna als schick? Sie waren da schon sehr unterschiedlich.

Cora linste unter ihr Shirt. Ihr BH war von roter Farbe und ihr ... Slip ... schwarz. Schick würde ihre Schwester, die immer das Passende trug, dies nicht bezeichnen.

»Du hast eine gute Figur. Bist hübsch. Er wollte dich mehr als nur einmal sehen. Irgendwas wirst du ja richtig gemacht haben, also scheiß mal auf deine mit Sicherheit nicht zusammenpassende Unterwäsche, die du da gerade trägst.« , sprach Anna. »Männer sind visuell eingestellt. Zieh' dich aus, und ...«

»Was? Hast du 'ne Macke, oder was?«

»Nicht komplett. Männer ziehen gerne aus. Wie ... so ein kleines Geschenk, was sie überreicht bekommen haben.«

»Du meinst ... ich soll ihm jetzt in meiner Unterwäsche gegenübertreten?«

»Ja.« , antwortete Anna kurz und knapp.

»So ... direkt?«

»Cora ... ihr seid in einem Zimmer. Worauf das hinausläuft, solltet ihr beide wissen, also hopp ... schwing' dich in den Sattel.«

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt