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Cora war froh, dass der Abend mit Vincent ohne Probleme abgelaufen war. Von der Mitte bis zum Ende hin, kam sie sich auch gar nicht mehr so vor, als wäre sie ... gebucht worden.

Er hatte ihr aufmerksam zugehört, wie sie über jegliche Art von Büchern erzählt hatte und dadurch war bei ihr auch irgendwie der Druck weggefallen. Sie war in den Momenten, sie selbst, und auf irgendeine Weise schien ihm das ... zu gefallen.

»Er ist dir nicht an die Wäsche gegangen?« , fragte Anna, als sie ihr von dem Abend berichtete.

»Nein.«

»Okay. Na ja. Solche gibt's auch. Dann hat sich ja alles nach deinem Interesse abgespielt.«

»Ja. Es war ein schöner Abend.« Das musste Cora sich wahrlich eingestehen. Sie hatte sich sehr gut mit Vincent unterhalten, obwohl sie im Alleingang die meiste Zeit geredet hatte. Nach der Veranstaltung waren sie noch spazieren und er hatte dann auch schließlich ein wenig über sich erzählt, nachdem ihr selbst aufgefallen war, das sie fast nur über Bücher philosophiert hatte.

SDP hieß seine Band. Weil ihr das nichts gesagt hatte, googelte sie und informierte sich auf diesem Wege. Mehr überraschte es sie, dass sie tatsächlich einige Songs kannte.

»Hat ... er ... sich denn jetzt nochmal gemeldet?« , fragte sie Anna, um auf den Spermaspender ihrer Schwester anzuspielen.

»Ja.«

»Und?« Wieso musste sie ihr alles aus der Nase ziehen?

»Das ist kompliziert Cora. So einfach ist das nicht, wie du dir das vorstellst.«

»Das Leben ist halt nicht einfach, aber ... willst du jetzt tatsächlich warten, bis er ...«

»Es ist ihr Mann.«

»Ihr Mann? Wessen Mann?«

»Karinas.«

»Der Mann deiner Chefin hat bei der Escort-Agentur, welche ihr gehört, ein Mädchen gebucht?« Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen.

»Nein.« Anna atmete tief ein. »Ein ... Bekannter von ihm und ... er war auf derselben Gala gewesen ... ohne Karina. Ich war zwar mit diesem Kerl da, aber ... es war halt eine Truppe und jeder hat sich mit jedem unterhalten.« Abermals atmete sie tief ein. »Timo und ich unterhielten uns viel ... und ... als der Abend mit dem anderen endete, ging ich mit ihm in ein Hotel.«

»Du ... du bist willentlich mit einem vergebenen Mann ...?«

»Cora, ich gehe mit vielen vergebenen Männern willentlich in die Kiste. Denkst du nur Singles engagieren eine Frau? Oder das es immer nur nette Unterhaltungen gibt?«

»Dein Job oder das, ist schon ein wenig anders.«

»Es ist geschehen. Ich benötige jetzt keine ... Moralpredigt. Timo und ich haben uns danach halt immer öfters getroffen. Es ist, wie es ist.«

»Und worauf wartest du jetzt ... genau?«

»Er will sich trennen. Dann kündige ich und ... alles ist okay.«

»Und ... wenn nicht?«

»Dann treibe ich ab und ... behalte meinen Job, und ... auch damit wäre alles okay.«

»Ich dachte, du wärst ... verliebt.«

»Ich kann ihn ja nicht zwingen.«

»Du hast geheult.«

»Ja, weil ... vielleicht waren es die Hormone. Ich weiß es nicht. Ich kann nicht alles verlieren, okay?!« Anna wurde ein wenig lauter.

»Okay.« , sprach Cora, verstand ihre Schwester jedoch kein bisschen. Sie mochte diesen Job. Sie konnte sich daher beim besten Willen nicht vorstellen, wie Anna eine Hausfrau und Mutter sein würde. Das würde sie nicht ... glücklich machen. Das klang vielleicht für manche ... unliebsam, aber ... selbst eine Beziehung wäre nichts für sie. Sie liebte diese Freiheit und hatte immer betont, dass eine Beziehungskiste sie nur einengen würde. Wieso jetzt dieser Wandel? Oder ... hatte dieser Timo tatsächlich ihr Herz in der Hinsicht zum Schmelzen gebracht?

Sie stand von der Couch auf. »Ich bin dann mal wieder weg. Habe noch einiges an Lauferei vor mir.«

»Bist du jetzt ... sauer?«

»Ich bin nicht sauer. Wieso sollte ich sauer sein? Das ist dein Leben und ... deine Entscheidungen. Aber ... so locker, wie du es rüberbringst, abzutreiben, hast du doch im Grunde schon längst eine Entscheidung getroffen.« Sie nahm ihre Handtasche. Sie wollte ihr keine Standpauke halten ... eigentlich wollte sie Anna nur die Augen öffnen. »Umso länger du jetzt auf ... diesen Timo wartest, desto knapper wird es ... mit der Umsetzung.«

»Ich weiß.«

»Anna, ich hatte jetzt Glück mit diesem Vincent, aber ... mir zuliebe, entscheide dich, damit ...« Sie druckste ein wenig herum. »... ich weiß nicht, ob ich das nochmal durchziehen kann. Das ... das ist nicht mein Leben.«

»Ich weiß. Und ich danke dir wirklich dafür.«

Cora lächelte und gab ihrer Schwester einen Kuss auf die Wange, ehe sie ging.

Ja, sie hatte wahrlich Glück gehabt. Vincent war nicht aufdringlich gewesen und hatte ihr irgendwie auch das Gefühl übermittelt, es wäre ein zwangloses Beieinandersein. Völlig ungezwungen.

Wenn jedes Treffen so einfach und locker wäre, würde sie sogar so etwas als Nebenverdienst ansehen. Ganz natürlich nur eine nette Unterhaltung nach der anderen führen.

Mehr nicht.

Aber so war diese Branche nicht. Natürlich gab es viele solcher Treffen, aber auch einige, die natürlich mehr von einem Date erwarteten.

Also ... wie sollte sie an genügend Geld kommen, um irgendwie ihren Laden doch noch retten zu können?

Sie sah auf die Uhr.

Cora musste sich beeilen. Sie hatte ein Vorstellungsgespräch, mit guter Aussicht den Job zu bekommen. Bei einer Versicherung Daten in den Computer eintippen. Zumindest beschrieb Lana, eine Freundin von ihr, diesen Job, den sie selbst tätigte, und durch welche sie auch zu einem Gespräch eingeladen wurde.

Irgendwie musste sie ja an Geld kommen. Egal wie lang es dauern würde, und wie lange sie Nudeln mit Ketchup essen müsste, aber ... ihren Traum wollte und konnte sie nicht aufgeben.

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt