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Cora öffnete den unteren Eingang ihrer ... vorübergehenden Bleibe.

Sie war müde.

Die Arbeit heute war ermüdend langweilig gewesen und dieser Markus hatte sie mit Süßigkeiten von der Cafeteria überhäuft.

Süßes für eine Süße, nannte er es.

Sollte er sich doch mit Vincents Freund zusammentun. Dieser eklige Typ.

Cora war sich immer noch nicht ganz sicher, ob er im Bilde gewesen, oder es schlichtweg ein Zufall war.

Vincent machte ihr nicht den Eindruck, als wäre er einer dieser Männer, die so etwas herausposaunen würden.

Aber vielleicht war auch nichts echt an diesem Kerl.

Möglicherweise war sie wirklich nur sein hübsches Zeitvertreibchen gewesen ... obwohl sie tatsächlich der Meinung gewesen war, er würde unter Umständen sogar mehr in ihr sehen und sie deshalb gerne wiedersehen wollen.

Er hatte sich schließlich richtig ins Zeug gelegt, das ihr die Verabredungen gefielen.

Aber sie hatte wohl falsch vermutet, denn ... bislang kam keine Anfrage auf ein weiteres Treffen an.

So konnte man sich täuschen.

Und das tat weh.

Irgendwie ... mochte sie ihn wirklich.

Hätte sie ihm vielleicht ihre Nummer geben sollen?

Aber wenn er ja das hätte haben wollen, also ein Treffen ganz privater Natur, hätte er es doch gesagt ... oder nicht?

Sie hatte sich anscheinend komplett getäuscht.

Sie war nur ... gemietet. Mehr nicht.

Die Erkenntnis machte sie traurig.

Da lernte sie mal einen netten Mann kennenlernen, mit dem irgendwie alles harmonierte, und dann stellte sich heraus, das sie im Grunde in der Tat nur seine Belustigung war. Seine bestellte Ware, wenn man es genau betrachtete.

Aber was verlangte sie auch?

Er hatte sich eine Escortdame bestellt und nicht ein reales Date zum Kennenlernen.

Es sollte nur das sein.

Und vielleicht war es auch gut so.

Er war nicht mal mit ihrer wahren Identität vertraut. Okay, er kannte mittlerweile einige reale Dinge, aber ... Vincent wusste nicht mal ihren Namen.

Sie blieb Anja.

Anja, die Hostess.

Warum hatte sie also mehr erwartet?

Sie schloss den Eingang auf und wurde von lauter Musik überrascht.

Hatte sie die nicht draußen schon vernommen, oder war sie echt zu sehr in ihre Gedanken eingetaucht?

Sie zog die Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer. »Oh mein Gott.« , kam fast schon kreischend aus ihr heraus, als sie sich auch noch blitzartig umdrehte und dabei eine Vase zu Boden riss.

»Cora. Du ... du bist schon da?« , sprach Anna völlig außer Atem, als kurz danach auch noch die Musik ausgestellt wurde.

Ihre kleine Schwester verharrte an Ort und Stelle und starrte die Wand vor sich an, während das Wasser, welches sich in der Vase befand, ihre Socken durchnässte. »Ich hab' halt schon frei. Eigentlich wäre ich schon früher hier gewesen, wenn die Bahn keine Verspätung gehabt hätte.«

»Du kannst dich umdrehen. Wir sind ... angezogen.«

Leicht zögerlich und mit zusammengekniffenen Augen drehte Cora sich um. Der Typ, der vorhin noch ihre Schwester von hinten genommen hatte, zog sich gerade ein T-Shirt über, während Anna ihre Unterwäsche trug. »Wir sollten wohl Socken an die Klinke hängen, wenn Besuch da ist.« , lachte diese, als wäre es völlig normal die ältere Schwester bei so etwas zu erwischen.

»Oder vielleicht einfach Bescheid geben, wenn Besuch ansteht.« , kommentierte Cora.

»Timo kam unangemeldet.« Ihre Schwester lächelte den Typ neben sich an.

Timo ... das war also dieser Timo. Karinas Mann.

Argwöhnisch betrachtete Cora ihn von Kopf bis Fuß. Dieses selbstgefällige Grinsen. Eklig. Unattraktiv war er keineswegs. Und das wusste er. Das sah man ihn an.

Mit einem Lächeln, das ihr gewidmet war und einen Kuss für Anna verabschiedete er sich.

»Was sollte das denn?« Cora zog ihre pitschnassen Socken aus und sah auf das Schmetterlings-Tattoo, was ihre Schwester neuerdings auf der Arschbacke hatte und die rote Haut rundherum, weil dieser Typ ihr wohl mit Schmackes darauf geschlagen hatte. Ein Anblick, den man nicht gerne von einem Familienmitglied haben wollte.

»Das nennt sich Sex. Solltest du mal versuchen. Würde dir guttun.«

»Haha. Sehr witzig. Ich meine ... Timo.« Sie zeigte zur Türe. »War das ... der Timo?«

»Ja. Das war der Timo.« , bestätigte sie und hob Teile der Vase auf.

»Bist du irgendwie ... hast du 'ne Macke?«

Anna verdrehte die Augen. »Was ist dein Problem?«

»Mein Problem? Mein ... mein Problem? Anna, du hast vor Kurzem abgetrieben. Du warst schwanger von ihm. Er ... er hat sich für seine Frau ... alias deine Chefin entschieden, und du ... er klingelt an und zack ... alles ist gut?«

»Ich wollt' doch eh kein Kind. Also???«

»Das ist nur ein kleiner Teil von dem, was ich gerade meine. Anna, der Kerl ist ver-hei-ra-tet. Soll ich's dir buchstabieren?«

»Wo die Liebe hinfällt.«

»Ver-hei-ra-tet.« , wiederholte Cora extralaut.

»Das ist meine Angelegenheit. Nicht deine.«

»Ach, aber wegen deiner Angelegenheit die Früchte getragen hatte, war ich gezwungen ...«

»Gezwungen?« Anna lachte auf. »Dieser Typ war doch deiner Meinung nach nett.«

»Ja. Und nochmal wiederhole ich, dass ich in der Hinsicht Glück gehabt hatte. Es hätte auch irgendein schmieriger Kerl ...« Bildlich sah sie Vincents Kumpel Tobi vor sich. »... sein können.«

»Gut. Dann werde ich den Termin canceln.«

»Termin?«

»Na ja. Du bist durch mich in diese ... Lage geraten und jetzt hole ich dich da raus.«

»Was meinst du?«

»Vinnie hat wieder einen Termin gemacht.«

»Er ... hat?« Cora setzte sich auf den Sessel, der nicht ... beschmutzt wurde.

»Ja Schwesterherz, er hat. Aber ... das willst du ja alles nicht. Also ... keine Sorge. Ich werde das jetzt für immer beenden, damit du dein langweiliges ohne Fehl und Tadel perfektes Leben weiterführen kannst.«

»Mein Leben ist nicht perfekt.«

»Dann hör' auf, dich so hinzustellen. Du willst diesen Kerl treffen. Gib's zu.«

»Das ist ... etwas anderes.«

»Ist es das?«

War es das? »Ich will ihn ... wiedersehen.« , sprach Cora schließlich leise und ein wenig beschämend.

»Gut. Dann ... tu das. Mach' was dir gefällt und ich ... ich mache, auf was ich Lust habe.«

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt