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Vincent parkte. Dag stand bereits vor Tobis Haus.

»Bist du dir sicher, dass du es dir ansehen willst?« , fragte er, als er ausgestiegen und zu ihm gegangen war.

»Ja. Da stimmt irgendwas nicht.«

»Was ist ... mit Natascha?« Dag zog sein Handy raus und präsentierte es seinem besten Freund. »Sie ruft mich die ganze Zeit an. Bin jetzt absichtlich bisher nicht dran gegangen.«

»Ich hab' sie blockiert. Ich ... ich war doof. Ich dachte, irgendwie das es richtig wäre, all dem dann doch noch eine Chance zu geben. Aber ich will das nicht. Ich will sie nicht. Ich ... ich ...«

»Du willst sie. Du willst Anja.«

Vincent nickte. »Ja. Ist das ...? Ich mein', ... ihr Job ... sie ...«

»Du hast Gefühle für die Person, Vinne. Ihr Beruf macht sie nicht aus. Wir sind auch Menschen und nicht einzig und allein die Künstler, die man auf der Bühne betrachtet und ankreischt.«

»Ja, ich weiß, aber ...«

»Hey, was macht ihr zwei denn hier?« Tobi grinste die beiden aus seinem Maybach GLS an.

»Ich wollt' zu dir.« , antwortete Vincent.

»Ach. Bist du endlich zur Vernunft gekommen?« Er wartete keine Antwort ab, sondern öffnete seine Garage und fuhr hinein.

Nach einigen Minuten watschelte er mit einem breiten Grinsen genau auf Vincent zu. »Wieder Ärger im Paradies? Deine Frau hat mich angerufen, und ...«

»Sie ist nicht meine Frau. Und ... sie wird es auch nicht werden.«

»Gott, du bist ja komplizierter als eine menstruierende Braut.« , lachte er und stupste Dag an, der darüber keine Miene wechselte. »Hast dich also ... wieder getrennt?« , hakte er anschließend nach, nachdem er null Reaktion über seine Aussage erhalten hatte, und ging in diesem Fall zu seiner Haustüre.

»Getrennt kann man es nicht nennen, weil es noch gar nicht richtig ... ich hatte darüber nachgedacht, es durchzuziehen, aber ... deswegen bin ich nicht hier, um mit dir über Natascha zu faseln.« , stammelte Vincent herum.

»Was dann?« Er ließ beide eintreten.

»Ich ... ich will ... das Video sehen.«

Tobi grinste pikarisch. »Ah. Verstehe. Kleines Andenken, weil du nicht auf die Idee gekommen bist, sie beim orgeln zu filmen.«

»Nein, du Nullchecker, darum geht's nicht.« Er folgte mit Dag im Schlepptau, dem Kerl, welchem er immer noch liebend gerne die Fresse polieren würde, in sein übertrieben eingerichtetes Wohnzimmer. »Ich muss es halt ... genauer ansehen, um ...«

»... um dir ein paar Tricks und Kniffe abzuschauen?!« , unterbrach er ihn.

»Aber sonst geht's dir gut, oder?«

»Was willst du dann?« Er setzte sich hin und schob Dag eine Zigarrenkiste näher. »Hier. Probier' ma' mein Freund. Feinste Ware.«

Der Lockenkopf fischte sich eine raus und zündete diese an.

Vincent nahm nun ebenso platz. »Ich will einfach ... meine Gründe gehen dich im Grunde nichts an. Es ist ... für mich halt wichtig, zu wissen, was da genau ablief.«

Tobis Augenbrauen zogen sich zusammen. »Du denkst, ich hab sie gezwungen?« Er lachte in dieser Sekunde wieder. »Da muss ich dich enttäuschen. Ich bin mir da stets bewusst, dass diese Art Frau direkt mitmacht, wenn man mit ein paar Scheinen extra herumwedelt.« Er streckte sich und holte eine Cam hervor. »Aus welcher Perspektive willst du sie denn? Hab' extra mehrere Kameras aufgestellt. Am besten gefällt mir ja die, wo man sie fast aus meiner Sicht sieht, weil ich die oben dran montiert hatte, und ihr Schmetterling am Arsch richtig abgeht, als würde er gleich abheben, wenn ich so dagegen ...«

»Gott, Tobi. Du bist so eine verdammte Drecksau. Sie ist ein Mensch. Sie ...« Vincent sah ihn angewidert an und stoppte dann plötzlich ab. »Was für ein Schmetterling?«

»Ihr Tattoo. Auf der rechten Arschbacke.«

»Anja ... sie ... sie hat kein Tattoo.« Er sah zu Dag. »Sie hat wirklich kein Tattoo.«

»Na ja vielleicht ist es neu, und ...« , startete Tobi.

»Nein. Sie ... sie ist auch nicht blond. Und ... das war nicht Anja. Das war nicht meine Anja, mit der du da ... zugange warst.«

»Deine Anja? Echt jetzt? Hat die Medizin immer noch nicht gewirkt? Ja, sie hat sich wie eine Fremde benommen, aber ich bin nicht blind. Sie spielt halt ihre Rolle.« Tobi stöhnte auf. »Deine Anja ist ...«

»Sie war es nicht. Sie mag dich nicht einmal.«

Tobi rieb sich den Zeig- und Mittelfinger am Daumen. »Für paar Moneten mehr mochte sie mich sogar so sehr, dass sie ihn tief in den Rachen ...«

Auch wenn Vincent sich nun noch sicherer war, dass es nicht dieselbe Frau gewesen war, schlug er dieses Mal zu. Er traf das, in seinen Augen, egozentrische Arschloch mit der Faust auf die Nase. »Halt' endlich deine elendige Fresse.«

Dag sprang auf und stellte sich zwischen beide, nachdem Tobi mit blutendem Zinken sich bereits kampfbereit gemacht hatte. »Stopp jetzt. Hört verdammt nochmal auf.«

»Weißt du was Vincent?! Werde doch glücklich mit deiner dreckigen Hure. Hoffentlich fängst du dir noch schön etwas ein und ich hoffe, dass sie dich so richtig ausnimmt wie eine Weihnachtsgans.« , keifte Tobi hinter Dag.

»Unsere Freundschaft war schon vorbei, als du mir in den Rücken gefallen bist. Als du mir bewiesen hast, welche Wege du einschlägst.«

»Ich wollt' dir helfen, du Wichser.«

Vincent sagte nichts, sondern machte kehrt. Dag, mit Zigarre im Mund, blieb noch kurz und manövrierte Tobi ein Stück zurück, ehe er seinem besten Freund hinterherrannte. »Ey Vinne, warte.«

»Dieses rücksichtslose Stückchen Scheiße.« Vincent steuerte bereits sein Auto an.

»Ja. Da gebe ich dir vollkommen Recht, aber was hast du jetzt vor?«

»Ich muss sie finden Dag. Ich muss mit ihr reden. Ich muss wissen, wer sie genau ist.«

»Okay.« Dag stieg ein. »Dann helfe ich dir.«

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt