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»Du musst doch nicht deinen Job schmeißen.« , sagte Anna, als sie mit Cora zu Hause ankam, nachdem ihre ältere Schwester sie aus dem Krankenhaus abgeholt hatte.

Ihre Kopfverletzung war zum Glück nicht so schlimm und konnte mit Fibrinkleber behandelt werden.

»Doch natürlich.« , erwiderte sie und ging in das Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch setzte.

»Du hast eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben. Er wird ...«

»Er weiß dann trotzdem, wo ich arbeite. Nein. Ich werde da nicht mehr hingehen.«

»Und ... was willst du jetzt ... ich meine, du kannst hier wohnen bleiben. Es geht mir einzig und allein, um deinen Laden, den ...«

»Dann dauert es halt länger. Ich werde einen neuen Job finden, aber ich werde mich keiner Gefahr mehr aussetzen. Der Typ war mir schon vorher total suspekt und ich hätte früher meinen Mund aufmachen müssen.«

»Was ist genau vorgefallen? Wieso ... ist er handgreiflich geworden?«

»Weil ich kein Date mit ihm wollte.« Dies war schließlich keine Lüge. Die Sache mit Vincent ließ Cora mit Absicht außen vor. Genauso wie sie nicht vorhatte ihn über diesen Vorfall zu unterrichten.

Vorhin hatte sie sich bereits bei ihm gemeldet, dass sie auf der Arbeit irgendwas Falsches gegessen haben musste und nun erst mal nach Hause fahren und auch dortbleiben würde.

Sie wollte nicht, dass er die Wunde sah. Zumindest nicht direkt. Nach ein paar Tagen könnte sie ihm wenigstens weismachen, sie hätte die Kante eines Schrankes gebumst.

Vincent hatte sich nämlich, kurz nachdem er weggefahren war, gemeldet, und gefragt, ob Markus Probleme machen würde. Er hätte so einen seltsam ekelhaften Blick draufgehabt.

Wenn er sie unter diesen Umständen so sehen würde, könnte er sonst noch eins und eins zusammenrechnen ... und das wollte Cora vermeiden.

Sie hatte nicht vor, dass er sich Vorwürfe machte, weil Markus sich provoziert fühlte, da Vincent sie geküsst hatte.

»Männer sind Schweine.«

»Nicht alle.« , korrigierte Cora sie.

»Doch. In jedem Mann steckt auch ein ...«

»Rezitierst du gerade ... die Ärzte

Anna runzelte die Stirn und lachte unter dem Umstand. »Das war aber im Moment keine Absicht.«

Cora lachte ebenfalls minimal und stand dann auf. »Ich leg' mich jetzt besser ein wenig hin.«

»Ich wurde eben für einen Abend gebucht. Wenn du willst, gebe ich dir gerne etwas davon, damit du es dir weg- ...«

»Nein.«

»Glaub' mir. Er hat es anscheinend dringend nötig. Von einer Freundin weiß ich, dass der einiges noch extra zahlt, wenn man gewisse Dinge ...«

»Nein. Ich ... ich will das nicht wissen, und ... bestimmt nicht davon profitieren.«

»Ich hab' schon Schlimmeres getan. Und du benötigst ...«

»Nein Anna. Und tu nichts, was du nicht willst.«

»Das ist mein Leben. Ich kenn' es nicht anders.«

»Ich weiß, aber ... auch wenn es dir zum größten Teil ... gefällt, glaube ich nicht, dass du ...«

»Cora, ich kenn' dieses Leben in- und auswendig.«

»Ich weiß.« Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil ihre Schwester sich weiterhin verantwortlich für sie fühlte. Mit einem Lächeln, welches an sie gerichtet war, ging sie in ihr Zimmer.

Anna log nicht, das ihr dieses Leben im Grunde gefiel und auch das sie es kannte, wie ihre Westentasche. Doch Cora war auch klar, dass ihre große Schwester es nur durchzog, weil sie keine andere Perspektive für sich sah.

Was sie schade fand.

Cora legte sich auf ihr Bett und sah eine Nachricht von Vincent, der ihr gute Besserung wünschte und fragte, ob er irgendwas vorbei bringen könne.

Ihr war klar, das er damit immer noch versuchte herauszubekommen, wo genau sie wohnte.

Dennoch glaubte sie ihm ebenso die Sorge nach ihrem Wohlbefinden.

- Ich glaube, ich hab' mir etwas eingefangen. Fühle mich total schlapp.

Schickte sie ihm und bekam auch binnen kürzester Zeit eine Mail zurück.

- Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, dann sag es ruhig. Du kannst dich jederzeit melden.

Sie lächelte ihr Display an. Wieder war sie sich bewusst, dass es die Wahrheit war.

Cora schloss die Augen und dachte an die Worte, die er ihr zugeflüstert hatte, als er sie heut morgen unter der Dusche vernascht hatte.

~ ich brauche dich genau jetzt ~

und ...

~ du bist das beste Gefühl überhaupt ~

Benötigten sie vielleicht gar keine Aussprache?

Sah man nicht mit geschlossenen Augen, wenn man nur auf die kleinen Dinge achtete, am effizientesten?

Du bist das beste Gefühl ... nicht der Akt, sondern von ihr war die Rede gewesen.

Er hatte einzig und allein ihr Dasein damit angesprochen ... oder irrte sie sich?

War sie bereits so versessen darauf, dass sie manches eventuell falsch verstand?

Sie überlegte.

Hatte er es gesagt, oder war es schlicht und einfach nur ein Wunschdenken gewesen?

Der Kuss im Auto ... auf irgendeine Weise hatte dieser auch etwas ... Formuliert.

Zumindest für Cora.

Ihre Befürchtung war nur, das es einzig und allein ihre Gefühle ankurbelte ... und Vincents ... in keiner Weise.

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt