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»Du hast sie nicht gefickt?« Tobi, der neben Dag auf der Couch im Studio saß, sah Vincent zweifelnd an.

»Nein.« , antwortete dieser und drehte sich mit seinem Stuhl in dessen Richtung. »Hab' ich nicht.«

»Nicht mal 'nen Blowie?«

Vincent schüttelte den Kopf. »Nein.«

»Was für eine Verschwendung solch schöner Lippen.« , sinnierte Tobi.

»Die hatte sie nicht mehr. Also ... ihre waren schon voluminös, richtig schön, aber ... nicht so extrem wie auf dem Bild.«

»Trotzdem ein hübsches Gesicht, das man doch gerne mal eincremen würde.« Er hielt die Hand ausgestreckt hin und wartete, dass ihm jemand einen High-Five gab, was jedoch nicht geschah. »Ihr versteht? Eincremen?«

Vincent rollte mit den Augen. »Jaja schon verstanden.«

»Ich versteh' dich nicht. Da hast du eine Granate an der Hand gehabt und ... keine Lust, die Lunte ...«

»Erstens ...« , unterbrach Dag ihn. »... hat eine Granate keine Lunte mehr ...«

»... aber einen Hohlkörper.« Er zwinkerte dem Lockenkopf zu, als er diesem ins Wort fiel.

Dag atmete schwer ein und sprach umstandslos weiter. »... und zweitens, ist Vince nicht mit dem Gedanken sie flachzulegen dahingedackelt.«

»Also ich hätt's getan.« Tobi zuckte mit den Schultern.

Vincent schüttelte nur leicht den Kopf und widmete sich wieder seinem Bildschirm.

»Hat's denn geklappt? Wie hat ... Natascha reagiert?« , fragte sein bester Freund, der noch gar nicht dazu gekommen war, dies in Erfahrung zu bringen.

Vincents Stirn runzelte sich und er blickte ins Leere. Langsam drehte er sich wieder um. »Ich ... ich weiß es gar nicht.«

»Wie, du weißt es nicht? War sie da?«

Er nickte. »Ja. Sie und dieser Typ.«

»Also? Wie hat sie reagiert?«

»Ich weiß gar nicht, ob ... ob sie ... mich gesehen hat.« Vincent war selbst darüber verwirrt. Er war doch extra deswegen in Begleitung erschienen, und dann ... hatte er gar nicht mehr darauf geachtet, ob sein Plan auch wahrlich ... Früchte trug. Er hatte nicht mal mitbekommen, wann Natascha gegangen war ... er hatte ... irgendwie gar nicht mehr an sie gedacht. Doch wieso?

»Dann war der Ausblick wohl schöner gewesen.« , lachte Tobi.

Vincents Stirn blieb gerunzelt.

Ja.

Er hatte teilweise Recht. Er hatte die Unterhaltung mit Anja so sehr genossen, dass er tatsächlich alles andere für diesen Moment vergessen konnte.

Sie hatte ihn abgelenkt.

»... und dann fickst du die Olle nicht mal als Dank.« , sprach Tobi ohne viel Aufhebens weiter.

»Ach, hör doch mal auf. Hast du so 'nen Druck?« Vincent konnte nicht verstehen, was sein Freund da von sich gab. »Hast du immer mit jeder geschlafen?«

»Klar. Bezahlt ist bezahlt. Will ja etwas haben für mein Geld.« , gab dieser an. »Und die Frauen wollen es ja auch.«

Vincent kam es nicht so vor, als wäre Anja darauf aus gewesen. Sie hatte zumindest nicht typische Signale geschickt. Oder hatte er die übersehen? Hatte sie vielleicht mehr herbeigesehnt? Erwarteten solche Frauen so etwas? Irgendwie die Kirsche auf der Sahne nach dem ... Event?

Er hatte ihr nicht mal einen Kuss gegeben, sondern die Hand ausgestreckt und sich bedankt, als sie in das Uber gestiegen war.

War das ... respektlos gewesen?

»Denkst du, ich hätte ... irgendwas in der Richtung ... machen müssen?« , fragte er nun unsicher.

»Klar.« , antwortete Tobi.

»Quatsch.« , gab Dag von sich. »Hör' nicht auf den notgeilen Johannes hier. Sie ist nicht dazu verpflichtet, ihre Beinchen zu öffnen. Genauso wenig musst du jetzt nach Perlentauchen.«

»Ich rieche schon den frischen Fisch.« , schwärmte Tobi und wackelte mit seiner Zunge umher, so dass beide Anwesende ihn leicht angewidert ansahen.

»Wenn du Fisch riechst, mein Freund, gebe ich dir den Tipp, dass werte Dame sich untersuchen lassen sollte.« , sprach Dag nun mit ihm. »Dann könnte nämlich eine bakterielle Infektion der Auslöser sein.«

Vincent lachte und drehte sich wieder um.

Dag hatte Recht. Anja war mit Sicherheit nicht von mehr ausgegangen. Es war ihr Job. Sie wäre dann auch in die Offensive gegangen. Sie wusste schließlich, wie man einen Mann verführt.

Er checkte sein Handy und öffnete die Seite von Raphael Aarents. Das Video mit Natascha von der Verleihung wurde ihm direkt präsentiert.

Hatte sie ihn gesehen?

Und wenn ja, war es ihr egal, dass er mit einer bildhübschen jungen Frau dort gewesen war?

Acht Jahre ... und sie warf einfach alles hin, als wären es nur Wochen gewesen.

Vincent checkte ihr Profil. Alles war weg, was mit ihm zu tun hatte. Auch hatte sie sich mittlerweile ein öffentliches angelegt. Jeder konnte ihre Bilder sehen ... auf denen er nicht mehr vertretbar war.

Er war verschwunden.

Sie hatte ihn ... vergessen.

Er existierte nicht mehr.

Sollte er dann nicht genauso denken?

Weitermachen ... ohne auch nur einen Gedanken an sie zu verschwenden?

Wäre das nicht der richtige Ansatz?

Doch jetzt, wo er sich an sie ... erinnerte ... konnte er sie nicht so einfach verdrängen. Es gelang ihm ehrlich gesagt nicht.

Vincent strengte sich an ... allerdings ... blieb sie.

Wie sollte er sich von diesen Gedanken nur ablenken?

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt