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»Immer noch nichts?« Dag lehnte am Türrahmen, nachdem er Vincent wieder mal im Studio vorfand.

Sein Freund schüttelte den Kopf. »Nein. Nichts.«

Der Lockenkopf trat näher. »Das heißt ja nichts. Vielleicht ... vielleicht wurde sie für irgendeinen Modeljob oder so gebucht.«

»Wochen?«

»Eine Modenschau?« Dag sah selbst nicht so aus, als würde er sein Gesagtes glauben.

Vincent nahm sein Handy in die Hand. »Ich hab' so oft versucht sie zu erreichen. Nichts. Ein Haken. Es ist, als hätte sie mir die Nachricht geschickt und das Handy weggeworfen. Zack. Sie existiert nicht mehr. Futschikato.«

»Ach. Vielleicht ist auch ihr Handy kaputt gegangen. Wer weiß das schon.« Er klopfte kurz auf die Schultern seines Kumpels.

Vincent sah ihn mit einem vielsagenden Blick an, ehe er dann weitersprach. »Ich vermisse sie. Und es tut scheiße weh, zu wissen, dass sie bei irgendeinem Kerl ist. Womöglich auf irgendeiner Yacht ... weit, weit im Meer hinaus.«

»Ja, der Schmerz. Ich weiß. Aber ... du wusstest ja, worauf du dich da eingelassen hast. Du kanntest ihren Job.«

»Ja, aber ... ich dachte echt, dass sie mir zuliebe damit aufhört. Sie war doch fast nur bei mir.«

»Wusste sie das denn?«

»Was?« Vincents Stirn legte sich in Falten.

»Das du es gerne ... so gehabt hättest.«

»Nein, aber ...«

»Vinne, sie kann ja keine Gedanken lesen.« Dag nahm nun auf der Couch platz. »Es gibt einige Typen, die nichts dagegen haben, wenn die Frau ... solch einer ... Berufung nachgeht.«

»Welcher Mann teilt gerne, die Frau, die er ...« Er stoppte ab. Was wollte er gerade sagen?

»Hey, wenn sie wieder da ist ... sprich es an.«

»Wenn.« , sagte er. Vincent glaubte irgendwie nicht mehr daran, Anja je wiederzusehen. Selbst an ihrem Ort, wo er sie sehr oft eingesammelt hatte, war sie nicht einmal vorzufinden.

»Wird schon.«

»Nein. Ich ... ich glaube langsam, dass sie es ... genauso wollte.«

»Ein Ende?«

Vincent nickte und lehnte sich zurück. »War über Weihnachten viel bei Familie und so. Konnte mir da anhören, dass ich nur arbeite und mehr nicht. Keine Frau. Nichts.«

»Is' halt so. Kannst dir ja keine backen.«

»Ich will ja auch keine zum ... präsentieren. Ich will einfach, dass es passt. Mir geht es nicht darum allen zu zeigen, da hier habt ihr das, was ihr wolltet. Sondern, dass ich das habe, was ich will.«

»Das weiß ich doch.«

»Ich hätte vielleicht diese Reise mit ihr machen sollen. So, dass sie nicht verfügbar ist.«

»Oder schlicht und einfach mit ihr über ... Gefühle sprechen. Hätte eventuell auch ... irgendwo hingeführt.« Dag legte sich hin, als er dies mit Sarkasmus in der Stimme von sich gegeben hatte.

»Und wenn ich diese Gefühle nicht richtig deute?«

»Du vermisst sie.«

»Ja.« , sprach er. »Das tue ich.«

»Dann sind Gefühle da.«

»Das streite ich auch nicht ab. Hab' mich nicht aus Langeweile heraus mit ihr getroffen.«

»Buch' sie doch.«

»Was?«

»Na ja, du willst sie wiedersehen oder zumindest geklärt haben, was da genau lief ... läuft ... sein wird. Keine Ahnung.«

»Und jetzt soll ich wieder bei null starten, oder was?«

»Ich weiß doch auch nicht Diggerchen. Mir fällt langsam auch nichts mehr ein.«

Vincent überlegte. War das der richtige Schritt?

Rewind und nochmal von vorne?

Aber so wüsste er der Wirklichkeit entsprechend, was los war, und sei es, wenn sie die Anfrage ablehnte. Es wäre zumindest eine Antwort, ob sie vorhatte ihn wiederzusehen.

Ein Nein würde auch für alles andere ein Nein bedeuten.

Und falls sie doch ... zusagte, könnten sie ... darüber reden. Vincent könnte ihr klarmachen, wie sehr es ihn quälte, zu wissen, ein anderer Mann berührte sie.

Er nahm sein Handy und runzelte nach einigen Sekunden die Stirn. »Sie wäre am 07.01. verfügbar. Also ... nächstes Wochenende.«

»Ist doch gut.« , brummte Dag.

»Hmm.«

»Nicht?«

»Heißt das nicht, sie ist eventuell schon ... zurück?«

»Keine Ahnung.«

»Dann will sie mich auch nicht sehen.« Vincent legte das Handy weg. Da war doch seine Antwort.

»Also ... war's das?«

»Was soll ich denn tun? Ihr nachrennen, wenn sie das eigentlich gar nicht will?«

»Bist du ihr nicht ... schonmal nachgerannt?« Dag spielte auf das eine Mal an, als Vincent ihr hinterhergefahren war, als sie wegen Tobi geflüchtet war.

»Ja.«

»Und? Sie hat es doch ... gewollt. Sonst wäre sie nicht zu dir ins Auto gestiegen.«

»Warum sind Weiber so scheiße kompliziert? Warum sagen sie nicht einfach, was sie wollen, und was genau los ist?«

Dag zuckte mit den Schultern. »Kommen von einem anderen Planeten.« , antwortete er.

Vincent nahm sich erneut sein Handy und atmete tief ein. Nach einigen Sekunden, wo seine Finger flink übers Display getippt hatten, sah er auf. »Ich hab's gemacht. Jetzt heißt es abwarten.« 

Fuck Baby, I'm in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt