Kapitel 43

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Das Auto kam auf dem Parkplatz zum stehen und Osamu sah zu Suna, welcher nicht begeistert von der Situation wirkte.

"Alles in Ordnung?"

Suna nickte nur kurz, wobei ihm eine Haarsträhne ins Gesicht fiel.

Osamu striff die Strähne mit seinen Fingern hinter das Ohr des anderen. "Du schaffst das schon"

Als Suna nach einer gefühlten Ewigkeit ausstieg, fuhr Osamu weiter, während er sich Richtung Eingang bewegte.

Das Restaurant war recht groß und schick, weshalb Suna das Gefühl hatte, dort nicht wirklich hineinzupassen.

Er atmete tief durch und ging hinein. Hinter dem Tresen stand eine junge Frau, etwa in Sunas Alter.

Er ging zu ihr rüber.

"Herzlich willkommen, wie kann ich Ihnen helfen?" Suna hatte das Gefühl, von ihrem Lächeln erschlagen zu werden.

"Ich hab einen Termin bei Herr Okamura"

"Ah, du musst Suna sein richtig? Ich bin Elikia, freut mich" lächelte sie. "Komm mit, ich bringe dich zu ihm"

*na ganz toll* Suna folgte ihr ohne ein weiteres Wort, sie wusste schließlich eh schon wer er war.

Sie gingen durch eine Türe hinter dem Tresen, die zu einem kleinen Flur mit mehreren Türen führte.

Vor einer der Türen blieb sie stehen, klopfte und ging anschließend einfach rein.

"Okamura, Suna ist hier"

"Ah, schick ihn gerne rein"

Sie ließ Suna den Raum betreten, lächelte ihn an und ging dann raus, bevor sie die Türe hinter ihm wieder schloss.

"Freut mich, dass du es geschafft hast, setzt dich bitte"

Der Mann, der wahrscheinlich Anfang 30 war, saß hinter einem hölzernen Schreibtisch. Suna war sich ziemlich sicher, dass das sein Büro war. Zumindest würden die Möbel aus dunklem Holz und die Aktenschränke darauf hinweisen.

Suna setzte sich auf den Stuhl gegenüber von ihm, auf der anderen Seite des Tisches.

Suna stieg ein Geruch in die Nase. *ein.. Hybrid?* fragte Suna sich und musterte den Mann unauffällig.

"Du willst also hier arbeiten?" Fragte der Mann skeptisch.

Und entgegen von dem, was jeder andere getan hätte, antwortete Suna einfach nur plump "wäre ich sonst hier?"

Okamura musste leicht lachen. "Das stimmt wohl"

Okamura stellte Suna weitere Fragen, wobei ihm natürlich nicht entging, dass Suna weder Abschluss, noch Erfahrung hatte.

"Was hast du die ganze Zeit über gemacht? Mit 19 Jahren sollte man mehr vorzuweisen haben, denkst du nicht?" Es klang nicht abwertend, mehr interessiert.

Suna sah ihn an. "Spielt das eine Rolle?"

Okamura sah auf das Blatt, auf dem er sich Notizen gemacht hatte und dann wieder zu Suna. "Weißt du" begann er "dieses Restaurant ist mehr, als nur eine einfache Arbeit"

Suna sah ihn an, leicht verwirrt, worauf das hinauslaufen würde.

"Dir ist sicher nicht entgangen, dass ich ein Hybrid bin, so wie du und die meisten meiner Mitarbeiter ebenfalls"

Suna wartete darauf, dass er weiter reden würde.

"Ich hab das Lokal vor einigen Jahren eröffnet, um damit Hybriden, die einen Schweren Start ins Leben hatten, die Möglichkeit auf einen Neuanfang, ein besseres Leben, oder was auch immer es ist, wonach sie streben, zu bieten"
Er sah von seinem Blatt auf und sah Suna direkt in die Augen.

"Dabei sind mir schon einige Fälle untergekommen, aber jemanden der wirklich absoulut garnichts vorweisen konnte, hatten wir hier noch nie"

Suna war sich nicht sicher, ob das ein Vorwurf sein sollte, aber bevor er darüber hätte nachdenken können, redete er weiter.

"Und bis jetzt hat auch noch niemand gefragt, ob seine Hintergrundgeschichte wirklich relevant wäre. Die anderen haben sie einfach erzählt, ohne zu fragen, ob oder warum das wichtig sei. Wieso du nicht" es wirkte mehr so, als würde er versuchen Suna zu analysieren, dennoch antwortete er.

"Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen meiner Vergangenheit und dem Job. Wenn Ihnen meine Vergangenheit wichtiger ist, als die Arbeit, die ich für sie ausführen könnte, dann scheit es leider so, als würden wir gerade nur unsere Zeit verschwenden"

Suna wollte gerade aufstehen, als Okamura begann zu reden.

"Ich mag deine Ehrlichkeit" lachte er. "Ich weiß nicht, was dir passiert ist, aber es muss schlimm gewesen sein, wenn du nicht darüber redest" sagte er dann wieder ernster.

Okamura stand auf und ging zur Türe. "Komm mit, ich glaube, dass du dich hervorragend mit Elikia verstehen wirst"

Er verließ den Raum und Suna folgte ihm.

Am Ende kamen sie wieder beim Tresen raus, hinter dem Elikia immernoch stand.

"Elikia, sei so lieb und arbeite ihn ein, ich bin im Büro, wenn ihr mich braucht" damit verschwand er wieder.

"Scheint ja gut gelaufen zu sein" sie sah auf die Uhr. "Und so schnell. Im Normalfall dauern die Gespräche länger"

Suna sah sie verwirrt an. "Kann sein"

Elikia begann damit, ihn durch den Laden zu führen und ihm alles zu zeigen.

Den Tag über erklärte sie ihm, wie man die Bestellungen aufnimmt, weitergibt und richtig mit den Gästen umgeht und alles, was sonst noch in seinen Aufgabenbereich fiel.

Die Arbeitskleidung bestand aus einer schwarzen Jeans und einem einfachen Weißen Hemd, auf dem das Logo des Restaurants in Roter Schrift draufgestickt war. Eine rote Schürze, die nur die Hüfte bedeckte gehörte auch dazu.

Aber die Arbeitskleidung war nichts, womit Suna sich heute schon beschäftigen musste.

"Das ist unser Koch Gus und das sind Keita und Aleix. Die beiden wechseln immer zwischen Kundenservice und Küchendienst, also im Grunde Spülkram und was sonst noch dazugehört"

"Hey" begrüßte Aleix Suna mit einem Lächeln, während Keita ihn einfach nur ansah.

Von Geruch vermutete er, dass Elikia und Aleix Beta waren. Keita roch mehr nach Alpha aber Suna war sich nicht sicher.

"Und wer soll das sein?" Fragte Keita dann doch.

"Sei nicht immer so unfreundlich, das ist Suna, er ist heute probearbeiten" Elikia verdrehte bei seinem Kommentar die Augen.

"Omega huh?" Er musterte Suna. "Welche Geschichte hast du Okamura erzählt, dass er dich haben will? Er hat gesagt, dass er niemanden mehr einstellt"

"Alter Keita" Aleix sah ihn an, als würde er ihm am liebsten den Mund zutackern. 

"Reden kann er offensichtlich auch nicht"

Suna sah ihn an. "Kann ich schon, aber mit dir zu reden wäre höchstwahrscheinlich Zeitverschwändung"

"Der feine Herr redet also doch" er drehte sich um. "Mach dich stattdessen lieber nützlich und... keine Ahnung was ihr Omegas so könnte, aber viel ist es wahrscheinlich nicht. Putz das Klo oder so"

"Das ist nicht-" Elikia wollte sich gerade einmischen, als Suna ihr zuvor kam.

"Sagt der Typ der gerade Dreck von Tellern wäscht" Suna drehte sich um und verließ den Raum.

Elikia folgte ihm. "Ignorier ihn einfach, der Typ hat irgendein Problem mit Omegas"

"Danke, dass hab ich bemerkt" meinte Suna anteilslos.

Injuries (Osasuna) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt