Kapitel 1

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*Shit!* dachte Suna als er durch die verwinkelten Gassen der Kleinstadt sprintete.

*ich vertraue nie wieder alten Damen* hechelnd vom vielen Laufen bog er um die nächste Ecke bei dem Versuch die Leute, die hinter ihm her waren abzuschütteln.

Er rannte schon einige Minuten vor ihnen weg, lange könnte er das Tempo nicht halten.

*Shit* dachte Suna, als er sah, dass die Gasse in einer Sackgasse endete. Er blieb am Ende stehen und schaute sich panisch um.

Die Wand war selbst für eine Katze zu hoch um drüber zu springen. Panisch schaute er sich um.

Keine Mülltonnen, Fensterbänke oder sonstiges, was ihm beim bezwingen der Mauer helfen würde. *Fuck!*

Er drehte sich um und wollte gerade lossprinten, als die Männer um die Ecke gerannt kamen und ihn direkt ansahen.

*ich bin am Arsch* stellte Suna fest. *okay keine Panik* damit versuchte er an den Männern vorbei zu huschen, aber ehe er sich versah, hatte sich eine Schlinge um seinen Hals gelegt und zugezogen.

Laut fauchend und um sich schlagend versuchte Suna sich aus dieser zu befreien. In seinem Tun bemerkte er nicht, dass die Männer neben ihm begannen zu reden, er war zu sehr damit beschäftigt sein Leben zu retten.

*I'm so dead* stellte Suna fest, als er merkte, dass er sich nicht befreien konnte.

Mithilfe der Schlinge wurde er in einen Transportkäfig gesteckt, kurz darauf löste sich die Schlinge. Er versuchte noch heraus zu sprinten, knallte jedoch nur gegen das Gitter der Box, da diese im selben Moment geschlossen wurde.

Als die Box hochgehoben wurde begann er erneut zu fauchen, jedoch schien das die Männer nicht zu interessieren.

Er rannte in der Box umher, zumindest so, wie es ihm auf dem beengten Platz möglich war.

Sie liefen einige Minuten, bis sie an einem großen, weißen Transporter ankamen, der vor dem Haus der alten Dame geparkt war.

Während einer der Männer die Box in den Laderaum des Transporters stellte, gingen die anderen beiden zu der Omi und redeten kurz mit ihr.

Das war das letzte was Suna sah, bevor sich die Türen des Transporters schlossen und es ziemlich dunkel wurde. Für ihn als Katze zum Glück kein Problem.

*Hinterhältige Omi, ich dachte wir wären Freunde du miese Ratte*

Er steckte seine kleinen Pfötchen durch das Gitter der Box und versuchte an den Hebel zu kommen. Um sie aufzubekommen, musste man beide Hebel gleichzeitig zusammendrücken, was sich ohne Daumen als schwierig herausstellte. Dennoch versuchte er es weiter.

Die Omi mit der die Leute geredet hatten, hatte Suna vor einiger Zeit gesehen, als er durch die Straßen schlenderte. Anders als erwartet, stellte sie ihm seitdem regelmäßig Futter und Wasser raus, statt ihn zu verscheuchen.

Aber heute, als er genüsslich den geräucherten Fisch aß, kam plötzlich dieser Transporter an und die Omi wieß die Männer auf ihn hin, indem sie auf ihn zeigte.

Sie waren zu weit weg, als das Suna sie hätte hören können, aber als sie auf ihn deutete, war ihm klar, dass er da ganz schnell weg musste und begann zu rennen. Ohne Erfolg wie man sieht.

Suna vertraute Menschen nicht, aber der Fisch war definitiv besser als das Essen, was er sonst im Müll fand. Im Nachhinein war es eine schlechte Idee, sich darauf einzulassen aber wer hätte einer Omi das auch zutrauen können.

Außerdem hätte er ja auch einfach nur eine Katze sein können, woher sollte sie wissen, ob er ein Hybrid ist oder nicht.

So oder so, seine letzten Tage waren gezählt, würde er nicht irgendwie entkommen, würden sie ihm Dinge antun, die man niemandem zumuten will.

Klick

Damit öffnete sich das Gitter von der Box. *ich sollte mal meine Pfoten trainieren* stellte Suna nach dem elendig langen Kampf fest.

Er kroch aus der Box heraus und sah sich um. *Dunkelheit, toll* im Transporter war kein Fenster und die Türe würde man nur von außen öffnen können.

Suna merkte an der Bewegung, dass sie noch fuhren und er wusste nicht, wie viel Zeit er noch hatte.

*umsonst* Suna setzte sich hin und hob seine rechte Pfote von der, bei seinem Versuch die Türe zu öffnen, eine Kralle abgebrochen war. *du bist umsonst gestorben, du warst ein guter Kadett*

Er leckte sich kurz über die Pfote und schaute sich dann erneut um. *nichts* stellte Suna entrüstet fest.

Kurz darauf stoppte der Transporter. *eine Chance hab ich noch*

Suna hörte, wie von außen an der Türe gefummelt wurde und machte sich bereit. Als die Türe auf ging sprang er den Männern entgegen, die so entgeistert waren, dass sie nicht versuchten ihn aufzuhalten.

Suna merkte, dass er in einem Raum war, wusste aber auch, dass Transporter nicht in geschlossene Räume gehören, also rannte er in Hektik den Raum ab, als sich die Männer schon in Bewegung setzten.

*Fenster* stellte Suna Fest und sprang auf eines der Regale, die nur wackelig an der Wand befestigt waren. *zu*

Von oben verschaffte er sich einen kurzen Überblick. Alle Fenster waren geschlossen. Da war ein Rolltor auf der anderen Seite, aber auch dieses war zu und eine Türe die ebenfalls verschlossen war, befand sich gegenüber von ihm.

*Transporter in geschlossenen Räumen? Geschmacklos* Suna war genervt und verzweifelt, so sehr, dass er nicht merkte, wie einer der Männer nach ihm griff und dabei seine Pfote packte. *ahhhhh* schrie Suna in Gedanken und versuchte seine Pfote zu befreien.

"Komm schon her du drecksvieh"

*du bist das drecksvieh* er fauchte den Mann an und schlug nach seiner Hand. Der Mann zog seine Hand zurück. Suna hatte ihn gekratzt und das nicht zu wenig.

*haha verblute du urgestalt des Bösen* Suna sprang vom Regal und flitzte durch den Raum, in der Hoffnung einen Ausgang zu finden.

"Mist" der Mann hielt sich die blutende Hand.

"Selber Schuld" gab ein anderer von sich.

"Und ihr habt gesagt, ein geschlossener Raum zum ausladen der Tiere wäre eine doofe Idee" sagte der letzte der drei Männer triumphierend.

*dem stimme ich zu, das ist nh doofe Idee. Wer hat den Scheiß gebaut?! Ich will raus hier* Suna fand keinen Ausgang und verkroch sich unter einem der Rollwägen, die in dem Raum verteilt standen.

Es gab keinen Ausweg, er war schlichtweg geliefert.

Injuries (Osasuna) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt