Ivy
Noras Eltern waren nicht da. Keine Ahnung, wo sie waren, aber anscheinend würden sie erst Sonntagabend wiederkommen und somit hatte Nora sturmfrei. Nur deshalb konnte sie diese Riesenparty schmeißen. Und sie würde wirklich riesig werden. So viel stand bereits fest.
Es waren eine Menge Leute eingeladen worden. Im Grunde eigentlich fast alle, die auf unsere Schule gingen. Und die Begeisterung war bei allen riesig. Und die Bereitschaft, zu helfen, war sogar noch größer gewesen. Über die entsprechenden Kontakte hatte irgendwer eine richtig gute Anlage rangeschafft. Für Musik war gesorgt, es gab mehrere, die sich als DJ angeboten hatten und wir hatten uns entschieden, dass sich tatsächlich mehrere abwechselnd um die Musik kümmern sollten, um einen guten Mix zu finden.
Mittlerweile war es November und nicht mehr warm genug, um draußen zu feiern. Aber das Haus – oder eher die Villa – war riesig. Das Gebäude hatte sogar noch größere Ausmaße als das von Aiden. Und da hatte ich schon gestaunt. Noras Familie musste überaus reich sein. Aber im Gegensatz zu einigen anderen Schülern ließ Nora das nicht raushängen. Und dadurch war mein Respekt ihr gegenüber ziemlich gewachsen.
Die Hauptparty würde wohl im Wohnzimmer stattfinden. Wobei ich das nicht als Zimmer, sondern eher als Salon bezeichnet hätte. Vorsichtshalber hatten wir die Möbel, die wir schleppen konnten, rausgeräumt. Was eine ziemlich anstrengende Aktion gewesen war. Ohne diese wirkte der Raum jetzt noch wesentlich größer. Eigentlich war es jetzt genau das, was es sein sollte – eine einzige riesige Tanzfläche. Eine weitere kleinere würde es im Keller geben. Und einige andere Räume sollten als Rückzugsorte dienen. Ich war sicher, dass jeder den richtigen Raum für sich finden würde.
Ich hoffte nur, dass ich nicht selbst auf die Idee kommen würde, mich irgendwo zu verstecken.
Aber dieses Mal würde es ja vollkommen anders werden, als am Anfang des Schuljahres, als ich mit Miles bei Aiden gewesen war. Es fühlte sich schon dieses Mal anders an, weil ich beteiligt war, alles aufzubauen, wegzuräumen und vorzubereiten. Ich fühlte mich jetzt schon als Teil einer Gruppe und nicht wie jemand, der hier überhaupt nicht hingehörte.
Wir hatten eigentlich angekündigt, die Party ab acht Uhr abends zu starten, weil wir dachten, dass dann eh die meisten erst später aufschlagen würden. Aber eigentlich ging sie sogar vorher schon los, weil sich so viele angeboten hatten, mitzuhelfen oder Essen und Getränke zu bringen, dass schon relativ früh am Abend Dutzende Leute im Haus waren.
Und die Stimmung war gut. Schon während des Schleppens der Möbel war Musik laut aufgedreht worden. In der Küche wurde gekocht – wenn man das Kochen nennen konnte. Wir hatten entschlossen, zumindest Minipizzen und Baguettes anzubieten. Außerdem stand ein großer Topf bereit, um Heißwürstchen für Hotdogs warm zu machen. Von daher war der Ofen im Dauereinsatz. Außerdem waren Leute dabei, Bowle zusammen zu panschen. Wobei ich mir nicht sicher war, was da eigentlich zusammengemischt wurde.
Ich hatte mich auf diesen Abend wirklich gefreut. Das Einzige, was mich belastete, war die Tatsache, dass Aiden mir abgesagt hatte und dadurch hatte ich das Gefühl, dass er sich gegen mich entschieden hatte.
„Bist du nicht doch etwas traurig, dass du hier bist und nicht auf der Party der „coolen" Kids?", fragte Miles, als wir kurz draußen standen, um Luft zu schnappen und uns von den Vorbereitungen zu erholen. Allerdings hörte ich das Grinsen in seiner Stimme, da er ganz genau wusste, dass ich mitnichten lieber woanders wäre.
„Da hätten mich keine zehn Pferde hingekriegt", sagte ich und es schüttelte mich, als ich daran dachte, wie es dort wohl wäre.
„Eigentlich hättest du fast schon als unsere Spionin da hingemusst", sagte Miles. „Du hättest uns berichten können, was da so abgeht und vor allem hättest du versuchen können, irgendwelche pikanten Geheimnisse herauszufinden."
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Torn - Die Liebe und alles dazwischen
RomanceAlles beginnt mit einer Party, auf der das Motto gilt, den größten Versager mitzubringen. Aiden gehört zu den beliebtesten Schülern seiner High School und beteiligt sich an dem Spiel, bis er feststellt, dass auch seine frühere Kindheitsliebe bloßges...