TURKISH REVENGE

24.Kapitel

Alles hat an einem Abend angefangen. An einem dunkeln Abend eines heißen Sommertages. In der Türkei. In Istanbul. In einem kleineren Dorf außerhalb des großen täglichen Trubels. Der Morgen dieses Tages verlief wie jeder andere Tag in meinem Leben. Ich bin aufgestanden, habe mich frisch gemacht und mit meiner Arbeitskollegin telefoniert. Ich musste früher zur Arbeit erscheinen, damit sie früher gehen kann, da sie ein Treffen mit einem Mann hatte. So begann meine Routine: Tee auf den Herd setzen, Frühstück vorbereiten und meine Brüder wecken. Dann frühstücken wir zusammen und jeder erledigt seine eigenen Aufgaben. Und das bis zum Abend. Diese Tage habe ich am meisten nicht gemocht. An manchen Tagen waren wir alle früher zuhause und hätten mehr Zeit miteinander verbracht. Dann hätte ich auch immer die Möglichkeit gehabt, ein warmes Gericht zu kochen und ihnen zu servieren. Aber wie gesagt: An manchen Tagen. Diesen Luxus hatten wir selten. Ich ging arbeiten. An diesem Tag musste ich bei meinem zweiten Job arbeiten. Mein Chef hatte mir sogar den Vorschuss gegeben, den ich vor paar Tagen verlangt habe. Es war nicht viel. 350 Lira. Danke, Chef. Auch wenn er manchmal mir gegenüber gemein war, dank ihm konnte ich Brot nach Hause bringen. Ich war länger arbeiten und habe durch einen Anruf erfahren, dass meine Brüder noch nichts gegessen haben und auf mich warten, damit wir zusammen das Abendessen speisen können. So bin ich bei Suat mit eingestiegen und habe mich von ihm nach Hause fahren lassen.

Zuhause angekommen haben meine Brüder und ich zusammen gegessen. Bolat hatte an diesem Tag wieder den Haushalt übernommen und seinen Lieblingsspray mit Lavendelduft überall hin gesprayt. Hingegen meinen Vorstellungen auszuruhen und mit meinen jüngeren Geschwistern zu quatschen, wurde ich von einem Freund von Hakan angerufen. Hakan wurde von ein paar Männern mitgenommen und als seine ältere Schwester habe ich mich sofort auf den Weg gemacht. Egal von wem er mitgenommen wurde, egal aus welchem Grund, egal wohin er gebracht wurde.- Ich habe mir fest vorgenommen ihn zu retten und nach Hause zu bringen. Ich habe nicht wissen können, dass ich an diesem Abend einen Mann kennenlernen werde. Ich habe es nicht vorhersehen können, dass ich an diesem Abend auf einen Mann treffen werde, der mein ganzes Leben von einem Tag auf den anderen Tag verändern wird. Ich kam an. Ich wurde reingebracht. Ich habe ihn getroffen. Ihn.

Atakan Aslanoğlu.

Hätte man mir an diesem Morgen erzählt, dass ich in weniger als zwei Wochen ihn heiraten werde, hätte ich diese Person ausgelacht.

Aber das Schicksal hatte schon zu diesem Zeitpunkt entschieden und mich in eine kritische Situation gebracht. Der gefährliche Mafiaführer und das Mädchen mit ihrer traumatischen Vergangenheit werden heiraten. Er wird ihr Ehemann, sie wird seine Ehefrau. Nachdem ich von Hakans Schulden erfahren habe, haben meine Brüder und ich hart geschuftet, um das Geld zusammenzubringen und die Schulden an Atakan abzugleichen. Wäre es doch nur so einfach gewesen. Weder haben wir das Geld zusammen gekriegt, noch haben wir mit plötzlichen Auftreten nach paar Tagen von Atakan gerechnet. Er hat unser Haus betreten und kam mit einem Angebot. Für ihn ein lukratives Angebot, doch für mich war es ein Schock an diesem Abend.

,,Wenn du mich heiratest, werde ich im Gegenzug alles machen, was ich dir gerade eben gesagt habe."

Das waren seine Worte. Wie selbstsicher er dieses Angebot mir gestellt hat ... so selbstsicher. Als ob er sein ganzes Leben lang keine einzige Verneinung oder Verweigerung gegen seine Angebote gehört hat. Als ob er noch nie erlebt hat, dass sich jemand Atakan Aslanoğlu verweigert hat. Sein Auftreten war damals volles Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit. Jeder konnte seine Siegesgewissheit sehen, weshalb auch der Furcht gegenüber ihm entstanden ist. Er wusste ganz genau, was er sagt. Er wusste ganz genau, was er machen muss, um seinen Willen durchzusetzen. Genau wie jetzt. Auch wenn sich einiges verändert hat, strahlt er auch jetzt seine Charaktereigenschaften nach außen.