A T A K A NKiefer zuckend vergrabe ich meine Hände in meine Anzugstaschen und höre das Winseln von dem Pisser vor mir. Er winselt und hat Schmerzen, aber will trotzdem nicht mit der Wahrheit rausrücken. Ich gebe ein Nicken an Zehir, damit er weitermacht. So gern ich Menschen schlage, ist mir meine eigene Haut gerade zu wertvoll, als dass ich die Unreinheiten in seinem Gesicht oder sonst wo anfasse. Wie immer interessiert das Zehir aber kein bisschen. Nachdenklich bleibe ich an der Stelle stehen, betrachte den dreckigen Boden und höre im Hintergrund den nächsten schnellen Schlag von Zehir.
Es ist kurz vor neun Uhr. Die Dunkelheit ist noch nicht eingetreten, so wie man es in den Sommerabenden um diese Uhrzeit erwartet. Hingegen meinen Vorstellungen nach einen gestressten Tag nach Hause zu fahren, wurde dies mit einem einzigen Anruf zerstört. Die ganze Ware in Neukölln wurde sabotiert. Die frischen neuen Bestellungen wurden gestern früh dort geliefert und heute habe ich die Nachricht erhalten, dass es Komplikationen bei der Annahme gaben. Zahlen und Ware stimmten nicht überein. Die frische, wertvolle Ware, die ich eigentlich wie immer von Antonio bekomme, hat mich heute überrascht. Und das nicht im positiven Sinne. Was dachte er sich dabei, als er mir diese Scheiße zugeschickt hat?
Der Spaßt hinter mir wurde noch bei der Lieferung erwischt, hingegen alle anderen weg fliehen konnten. Dafür verdienen alle meine Männer, die dabei anwesend waren, eine Faust ins Gesicht. Ich höre, wie Zehir nach Antworten verlangt, aber er schweigt. Zucke mit dem Kiefer. Genau wie die letzten Minuten, schweigt er. Doch ich weiß, wie ich ihn zum Reden bringen werde. Sonst wäre ich doch nicht Atakan.
Im nächsten Moment bleibe ich stehen. Ein lautes Zungenschnalzen meinerseits reicht, um Zehir aus seiner Trance rauszubringen. Er lässt von ihm ab und tretet zwei Schritte zurück. Ich greife nach dem abgeranzten Holzstuhl und ziehe ihn mit. Stumm stelle ich es vor ihm ab und winkle mein rechts Bein an. Ausatmend schließe ich meinen müden Lider. Letzte Nacht hatte ich genauso wenig Schlaf wie letzten Nächte davor. Seit ihrem verfickten Abgang.
,,Mir fehlt jegliche Lust und Laune stundenlang meine kostbare Zeit mit einem Menschen wie dir zu verschwenden." sage ich kalt und gelangweilt. Blicke auf sein blutiges Gesicht herab. Er lacht trocken auf, weshalb auch seine blutgetränkten Zähne zum Vorschein kommen. ,,Du arroganter Mistkerl." murmelt er gehässig und spuckt einmal vor sich hin. ,,Ich mache es kurz und knapp, Aaron." Mein Mundwinkel zuckt hoch, als seine geweiteten Augen sich hochheben und sein entgeistertes Gesicht mich anschaut. Er weiß ganz genau, was es bedeutet, wenn man hier die Namen der Anderen weiß. Weiß man den Namen, weiß man auch ganz andere schöne Sachen. Gelassen hole ich mein Handy aus meiner Hosentasche und klicke schon auf das Bild, das mir einer meiner Männer zugeschickt hat. Zeige das Bild Aaron, weshalb er in der nächsten Sekunde schon anfängt zu Schreien.
,,Nein, nein, nein! Lass meine Frau aus dem Spiel, Atakan! Dein Problem ist mit uns, nicht mit meiner Frau! Lass sie in Ruhe!" brüllt er wütend herum und versucht sich aus den Seilen zu lösen. Augen verdrehend packe ich mein Handy weg. Auf dem Bild war seine Frau zu erkennen. Ängstlich saß sie auf einem Stuhl, während ihr eine Waffe an den Kopf gehalten wurde. Lehne mich an den Stuhl und unterdrücke mir ein Gähnen. ,,Sag mir alles, was du weißt und ich befehle meinen Männern deiner Frau nichts anzutun. Kapiert?" Seine wutentbrannten Augen blicken mich ununterbrochen an, bevor er seufzt und mit dem Kopf schüttelt. ,,Ich weiß wirklich nichts. Der Befehl war, die Ware einfach herzufahren, abzustellen und wieder wegzufahren. Ich bin nur der verdammte Beifahrer gewesen! Wirklich!" Ich kneife meine Augen zusammen, um jegliche Lüge abzulesen. Da kommt doch bestimmt noch was raus. 2. Versuch.
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TURKISH REVENGE
Teen Fiction[TURKISH MAFIA muss davor gelesen werden, um diesen Band zu verstehen.] 𝙀𝙛𝙨𝙖𝙣𝙚. Blind vor Rache. Blind für die Rache ihres Bruders. Sie will ihn leiden sehen. Sie will das Tränen fließen. Sie will das Blut fließt. Sie will ihm das antun, was...