Kapitel 17

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L O U I S

Ich blinzle verwirrt, als ich auf der Couch aufwache, der Raum dunkel und der Fernseher aus. Ich verlagere mich leicht und erstarre zu Eis, als ich Haz hinter mir liegen sehe. Sein Arm liegt locker um meine Taille, während er fest schläft. Ich liege einen Moment stillschweigend da, noch nicht bereit seine warme Umarmung zu verlassen.

Wann ist das passiert? Sofern ich mich erinnern kann, habe ich bloß zwei Gläser Wein getrunken. Ich war nicht betrunken. Zumindest nicht so betrunken, dass ich neben Haz eingeschlafen wäre. In seinen Armen. Das klingt unhöflich, Louis. Als ob er abstoßend wäre. Wenn ich ehrlich bin, ist es genau das Gegenteil. Ich habe seit Monaten nicht mehr so gut geschlafen und von seinem Geruch und seiner Wärme umgeben zu sein, ist definitiv etwas, wovon ich nicht abgeneigt bin.

Ich seufze tief, als ich mich umdrehe und mich dabei erwische, meinen Kopf tiefer in seiner Halsbeuge zu vergraben. Der einzige Grund, weshalb ich das mache, ist weil es mir Sicherheit gibt. Ich kann mich auf ihn verlassen. Das ist der Grund! Kein anderer. Er ist nur ein Freund.

Ich winkle meine Beine an, die zuvor über dem Rand der Couch baumelten und schlinge meine Arme um seinen Oberkörper. Dann schließe ich die Augen. Nicht lange, nachdem ich mich hingelegt habe, bewegt er sich unter meinem Griff. Er atmet tief und lange aus und als er abrupt seinen Arm von mir löst, weiß ich, dass er mich entdeckt haben muss.

„Fuck", murrt er, nimmt meine Arme sanft in seine Hände und löst sie von seiner Hüfte. „Wie konnte ich das zu lassen?" Würde ich mich nicht schlafend stellen, hätte ich schon längst die Stirn kraus gezogen. Es ist kein Weltuntergang. Ich spüre seine Hand unter meinem Kopf, den er leicht anhebt und schließlich auf ein Kissen niederlässt. Dann breitet er eine Decke über mir aus und ich habe das Gefühl, dass sich kein Quäntchen Luft in diesem Raum befindet. Mein Herz schlägt schnell und befindet sich kurz vor der Explosion, als ich seinen Atem auf meiner Stirn spüre und im nächsten Moment seine Lippen einen Kuss auf die Stelle hauchen.

Der Teufel auf meiner linken Schulter beginnt hysterisch zu lachen. Du bist sowas von am Arsch, Louis Tomlinson! Wie recht er hat...

Ich schlafe wieder ein, und als ich das nächste Mal aufwache, ist das Zimmer von der Sonne hell erleuchtet und Meadow hantiert in der Küche. Ich schlage die Decke zur Seite und fahre mir mit den Händen durch das Gesicht, als ich den Morgen Revue passieren lasse. Ich sollte mir nicht den Kopf zerbrechen. Wir haben nur gekuschelt. Ich setze mich auf und vergrabe mein Gesicht in den Händen.

„Guten Morgen", trällert Meadow fröhlich, als sie ins Wohnzimmer spaziert und sich neben mich fallen lässt.

Ich sehe auf. „Morgen", kommt es bloß krächzend von mir. Mein Hals ist trocken und trägt den bitteren Geschmack von Schlaf. Ich betrachte meine Schwester mit Skepsis, als sie mir breit entgegen grinst. Ich kenne diesen Blick und es ist mein Zeichen, umgehend vor ihr zu flüchten.

„Du bist ein richtiger Manizer, Bruderherz." Sie schlägt mir auf die Schulter, als hätte ich die olympischen Spiele gewonnen.

„Es ist viel zu früh. Wie meinst du das? Was soll überhaupt ein Manizer sein?"

Sie lacht. „Es gibt Womanizer. Aber da du dich nicht für Mädchen interessierst, kannst du kein Womanizer sein. Deshalb bist du ein Manizer."

„Sind Womanizer nicht Frauenhelden? Herzensbrecher?"

Sie nickt.

„Selbst wenn ich ein Manizer bin, ich hatte schon lange nicht mehr etwas mit einem Typen."

Sie verdreht die Augen. „Blablabla. Aber was ist dein Geheimrezept?"

„Hä? Ich verstehe nur Bahnhof. Könntest du bitte nicht in Rätseln sprechen? Das würde mein Morgenhirn um einiges weiterhelfen."

Echoes Of Yesterday - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt