Kapitel 31

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L O U I S

„Möchtest du mit uns kommen? Brexon, Meadow und ich wollen ins Kino.", erklärt er mit einer ausladenden Geste.

Meine Augenbrauen schnellen in die Höhe. Brexon ist ganz offensichtlich nicht mein größter Fan. Wann immer er bei uns ist, geht er mir aus dem Weg. Nun, wo ich weiß, dass er mich aus der High-School kennt und mitbekommen hat, wie Harry unter meiner Ignoranz gelitten hat, kann ich es nachvollziehen. Dennoch denke ich nicht, dass ich meinen Nachmittag mit Brexon verbringen möchte. „In welchen Film geht ihr?"

„Irgendein Horrorfilm, den sich Meads und Brex ausgesucht haben." Er lehnt sich vor und winkt mich zu sich. Seine Lippen liegen an meinem Ohr, als würde er mir ein großes Geheimnis verraten wollen. „Sie sind Sadisten. Sie lachen die Menschen im Kinosaal aus, wenn sie sich bei den Jumpsscares in die Hose machen. Sie erfreuen sich daran."

Die Wärme, die sein Körper ausstrahlt, verschwindet jäh, als er einen Schritt zurücktritt. „Ich bin allerdings kein Masochist, deshalb wäre es fatal für mich, euch zu begleiten. Du weißt genau, dass ich mich schon einnässe, wenn Es unter dem Kanalgitter hervorlugt."

Er kichert leise und nickt. „Dich beim Horrorfilmschauen zu beobachten, ist mehr Comedy als Der Sex Pakt."

Ich lasse mich auf der Couch hinter ihm nieder und sehe ihn mit einem bösartigen Blick an. „Du solltest mich unterstützen und Meadow nicht weiter darin befeuern, Horrorfilme zu schauen. Sie liebt es regelrecht, sie anzuschauen, nur damit sie mich quälen kann."

„Sadisten, sage ich ja.", wirft er ein und hüpft neben den freien Platz neben mir. „Du kannst mich nicht mit ihnen alleine lassen. Bitte" Er zieht einen Schmollmund und ich schwöre bereits herauf, ihn von seinem Gesicht zu küssen, wenn er seine Unterlippe in den nächsten Sekunden nicht einzieht.

„Schon gut", beschwichtige ich ihn, als er seine Hände zusammenfaltet und kurz davor ist, auf die Knie zu fallen. Denke nicht in diese Richtung, Tomlinson!... ermahne ich mich.

„Du kommst also mit?", fragt er mit großen, hoffnungsvollen Augen.

Ich nicke schwach. Das ist das, was du mit mir machst! „Wann muss ich fertig sein?"

„Brex kommt in einer halben Stunde. Der Film beginnt um fünfzehn Uhr. Also fahren wir in eineinhalb Stunden los."

Das bedeutet, dass ich mich in einer halben Stunde in mein Zimmer verziehen werde. Ich möchte nicht mehr Zeit, als nötig mit Harry' bestem Freund verbringen. „Der letzte Satz hätte mir als Information völlig ausgereicht.", necke ich ihn und verpasse ihm einen Stich in die Seite.

„Ich lade dich wieder aus.", droht er mit einem Knurren und hebt warnend den Zeigefinger.

Ich muss amüsiert auslachen. „Oh, ich bestehe nicht auf diese Einladung. Ich könnte genauso gut zu Hause bleiben und Titanic schauen. Der Film würde mir mehr imponieren, als euer seltsamer Horrorfilm."

Er schnaubt abfällig. „Titanic ist um Weiten schlechter, als jeder existente Horrorfilm auf dieser Welt. Vielleicht solltest du mal mit zum Set kommen, wenn ich einen Horrorfilm drehe. Dann würdest du sehen, dass die Produktion eines solchen nur halb so schlimm, gar lustig ist.", erwidert er mit einem bekräftigen Nicken.

Ich schnappe mir mein Glas Wasser auf dem Couchtisch und linse über die Schulter hinweg zu Harry. „Du hast kein Recht, Titanic dermaßen zu beleidigen!", schieße ich gespielt sauer zurück und verschränke die Arme vor der Brust, sobald ich das Glas abgestellt habe.

Er hebt eine Augenbraue. „Ach ja? Der Film ist von vorne bis hinten unrealistisch und überzogen. Die Darstellung der Kollision des Schiffes mit dem Eisberg ist völlig illusorisch. Die Titanic durchschneidet das Eis wie eine Säge, anstatt das Eis zu brechen oder das Schiff zu beschädigen. Die berühmte Szene, in der Jack und Rose auf der Spitze des Schiffes stehen und ihre Arme ausbreiten, ist in der Realität für Passagiere extrem gefährlich, insbesondere bei hoher Geschwindigkeit des Schiffes."

Echoes Of Yesterday - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt