Kapitel 43

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L O U I S

„Ich habe dich schon immer geliebt.", sagt er, während seine Lippen liebevoll auf meinem Schlüsselbein liegen. Wir liegen gemeinsam im Bett, nachdem sich Harry eine Mütze Schlaf gegönnt hat. Er sieht so süß aus, wenn er verschlafen ist.

Ich lächle sanft auf ihn hinab. „Dann waren das Gedicht und all die anderen Briefe in meinem Spind deine? Schon damals?"

Behutsam küsst er meine Schläfe, Wange und mein Kinn. „Welches Gedicht und welche Briefe?", fragt er mit gekräuselter Stirn.

Ich sage die ersten Zeilen von dem Gedicht auf, welches er mir in der High School in den Spind geworfen hat. Ich bin von mir überrascht, dass ich die Zeilen noch behalten habe. Aber das Gedicht hat sich in mein Herz gebrannt, weil sich niemand auf diese Weise an mich gebunden hat, wie er.

„Oh Gott, du kannst dich daran erinnern?" Peinlich berührt vergräbt er sein Gesicht in den Händen. „War ich wirklich so kitschig? Verzeih mir."

„Bis vor ein paar Wochen habe ich gehofft, dass es doch Miles gewesen wäre. Aber wieso dann diese seltsamen Briefe?"

Er schüttelt den Kopf und spinkst hinter seinen Händen hervor. „Das Gedicht war meines. Aber das war das einzige Mal, dass ich dir etwas zugesteckt habe... Mit den Briefen habe ich nichts zu tun.", erklärt er und ich glaube ihm sofort. Wenn er zugibt, dass er das Gedicht geschrieben hat, dann würde er ebenfalls gestehen, hätte er den Rest auch geschrieben.

Ich rieche den sauberen Duft seines Aftershaves. „Aber wer würde mir die Briefe sonst schreiben?", frage ich eher zu mir selbst, als ihn. Miles war nicht der Typ dafür. Dann kommt mir Aiden in den Kopf. Er ist der Einzige, der mir Antworten geben könnte, was Miles betrifft. Ich habe seit dem Vorfall in der Agentur nicht mehr mit ihm gesprochen, bin ihm erfolgreich aus dem Weg gegangen. Er hat im Vorhinein gewusst, dass Harry' Identität auffliegen würde, und hat all das mit nackter Absicht gemacht. Ich war so sauer auf ihn, bin es noch immer.

Haz zuckt mit den Schultern. „Du warst beliebt. Jeder könnte dir einen Brief geschrieben haben. Ich meine, ich hatte Stalkerambitionen, aber derjenige, der dir dauerhaft etwas zugesteckt hat, übertraf mich um Meilen." Er grinst keck.

Ich schüttle amüsiert den Kopf und fahre kurz mit meiner Nase über seine. „Ich fahre noch in die Kanzlei."

„Jetzt noch?", fragt er mit einem Schmollmund, den ich schnell von seinen Lippen küssen. Ich sagte ja bereits, dass dieser Mann die größten Schwächen in mir hervorholt.

Bevor wir in eine ausgiebige Knutschsession verfallen, löse ich mich von ihm und laufe zu meinem Kleiderschrank, um mir ein Hemd hervorzuholen. Ich ziehe es über, knöpfe es zu und kremple gleich darauf die Ärmel auf.

„Ich stehe auf Businessmänner.", entgegnet mir Harry vom Bett, auf dem er sich mittlerweile gänzlich ausgebreitet hat und beißt sich auf die Unterlippe.

Ich rolle mit den Augen. „Du stehst auf mich.", stelle ich klar und lasse für einen kurzen Moment ein wenig Dominanz in meiner Stimme mitschwingen.

„Nur auf dich.", erwidert er unterwürfiger, als ich es von ihm gewohnt bin.

Sofort wird mir heiß und am liebsten würde ich über ihn herfallen. Aber ich muss zuerst mit Aiden reden. Also küsse ich Harry noch einmal und mache mich auf den Weg zur Kanzlei.

Das Blut kocht in mir, bevor Aiden überhaupt ein Wort gesagt hat. Ich umschließe das Lenkrad so fest, dass meine Knöchel weiß hervortreten. Ich möchte die Wahrheit kennen. Vielleicht ist das der einzige Weg, um endlich mit der Vergangenheit abschließen zu können. Das sagen sie doch alle immer, nicht wahr? Es muss noch einmal wehtun, bevor man es ziehen lässt.

Echoes Of Yesterday - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt