Epilog

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L O U I S

Sieben Monate später...

„Gilipollas"

Ich werfe mich auf ihm, wodurch ihm ein leises Fiepen entfährt. Die Liege unter uns macht ein knarziges Geräusch, das sich ziemlich ungesund anhört. „Du Arschloch. Wie willst du unseren Kindern irgendwann erklären, warum du ihren Vater immer als Vollidioten bezeichnest?", sage ich mit einem gespielt bösen Knurren.

„Dann werde ich ihnen erklären, dass ich in diesem Namen Liebe gefunden habe.", sagt er und lebt den Kitsch-Harry wieder in vollen Zügen aus. „Ich liebe Kinder. Unsere werde ich ganz besonders lieben."

Ich kann nicht verleugnen, dass mein Herz schneller schlägt, sobald er von unseren Kindern spricht.

Uns

Wir sind wieder ein uns.

Und ich bin mir sicher, dass wir nie wieder kein Uns geben wird.

„Das habe ich schon früh bemerkt. Mit dem Namen und der Liebe, meine ich." Ich hauche ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mundwinkel.

Er hebt eine Augenbraue und sieht mich abwartend an. Ich liebe diesen Mann abgöttisch. Er sieht so heiß aus.

Konzentration, Louis!

„An meinem zweiten Abend, als wir zusammen am Pool saßen, nachdem du mir gedroht hast, mich in einem Fresh Strawberrybad zu ertränken... da lagen deine Augen ein wenig zu lange auf mir. Du hast richtig gestarrt."

Er vergräbt peinlich berührt sein Gesicht an meiner Brust. Ich liebe es, zu sehen, wie ich ihn nach all den Monaten noch immer zum Erröten bringen kann und er – wie immer – sein Gesicht an meinem Körper versteckt. „Vielleicht sollte ich das Fresh Strawberrybad noch einmal zum Leben bringen."

Ich atme heiser ein, als wäre ich völlig schockiert und ängstlich. „Verschone mich, bitte.", flehe ich und rolle mich neben ihn auf die Plastikliege. Sie ist definitiv nicht für zwei Personen ausgebaut. „Wobei ich jetzt einen deiner guten Cocktails vertragen könnte."

Er kichert leise.

Ich blicke verwirrt zu ihm hinunter.

„Wusstest du, dass Cocktail eigentlich eine zusammengekettete Reihe aus zwei Synonymen für Schwanz ist?"

Ich verdrehe die Augen, als er wieder mit einem völlig sinnlosen Fakt um die Ecke kommt. Aber dafür liebe ich ihn immer ein wenig mehr, weil es ihn ausmacht. Ich streichle über seine nackte Brust und freue mich, als sein Körper auf mich reagiert.

„Nicht jetzt.", brummt er. „Meadow und Brexon kommen gleich zu Besuch." Er bedenkt mich mit einem bösen Blick.

Seine Wortwahl schallt auch nach all den Wochen noch immer seltsam in meinen Ohren nach. Meadow kommt zu Besuch...

Sie hat sich nach der Downphase durch Mums Tod dazu entschieden, ein neues Kapitel in ihrem Leben anzubrechen und ist mit Brexon in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Sie hat ihr Jurastudium beendet und hat sich in unserer Kanzlei beworben. Natürlich habe ich ein gutes Wort für sie bei Mr. Sivan eingelegt und das nicht bloß, weil sie meine Schwester ist, sondern weil sie bereits in ihrem Referendariat bewiesen hat, dass sie eine hervorragende Anwältin sein wird.

Nun haben Harry und ich den Bungalow für uns und wir genießen die Zeit zu zweit. Wir kamen uns noch näher und es hat unsere Beziehung gestärkt. Es hat uns ein wenig verwundert, weil wir davon ausgegangen sind, dass das Leben zu zweit mehr Reibungspunkte mitbringen würde. Aber Wunder geschehen.

„Du wirst darüber hinwegkommen, dass deine Schwester jetzt bei Brexon wohnt." Er schmiegt sich an meine Seite.

„Es ist nur so komisch, weil ich in das Bungalow gezogen bin, weil es ihres war und jetzt hat sie uns verlassen und es ist nur noch meines. Natürlich ist es auch deines, aber ich meine es in dem Sinne, dass ich hierherkam, um mit ihr zu leben, und jetzt lebe ich dort, wo sie einst lebte. Es ist einfach seltsam."

Echoes Of Yesterday - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt