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Ivana

Wir sitzen gerade im Privatjet und fliegen nach Palermo. Ich habe die ganze Nacht geheult und an meine Zukunft gedacht. Werde ich überhaupt eine Zukunft haben?

Heute Morgen habe ich mich direkt geschminkt, damit man meine Augenringe nicht sieht. Ich sehe so aus, als wäre ich die glücklichste Frau, doch das bin ich nicht.

Vielleicht bin ich berühmt und habe viel Geld, aber Geld ist nicht alles. Ich habe meine Mutter verloren, die Frau, die mich eigentlich großziehen sollte. Wenn ich wieder daran denke, kommen mir die Tränen. „Ivana." holt mich Sergej aus meinen Gedanken raus. „Hm?" „Wie fühlst du dich?" fragt er. „Wie soll ich mich schon fühlen? Beschissen." antworte ich und schaue aus dem kleinen Fenster. „Ich hätte das auch nie zugelassen, aber.. ich habe keine andere Wahl." meint er. „Ich habe indirekt meinen Freund verlassen." flüstere ich. „Ist mir bewusst. Aber das alles ist nicht deine Schuld. Vergiss das nie." entgegnet er. Ich nicke und richte mein Kleid.

„Ich muss aber echt sagen, du siehst heute anders schön aus. Vorallem das Outfit. Entzückend." komplimentiert er. Lächelnd bedanke ich mich.

Das Outfit:

„Wann hast du dir die Tasche gekauft?" fragt er interessiert

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„Wann hast du dir die Tasche gekauft?" fragt er interessiert. „Schon lange." antworte ich. „Wie viele Koffer hast du jetzt mitgebracht?" hackt er. „Insgesamt fünf große Koffer." antworte ich. „Aber nur die wichtigsten Sachen, da kann ich ja auch einkaufen gehen." erläutere ich. „Das stimmt. Oh man ich werde dich so vermissen." sagt er und umarmt mich.

Während ich mich mit Sergej unterhalte, reden Denis und mein Vater über etwas. Er hat mein Leben genug ruiniert, ich frage garnicht mehr nach.

——

Mittlerweile sitzen wir im Wagen und fahren zum Anwesen. „Kennst du Giuseppe persönlich?" fragt Denis meinem Vater. „Ja, wir hatten schonmal zusammen gearbeitet." antwortet dieser. „Bleiben wir eigentlich auch hier?" hackt Sergej. „Nur zwei Tage, danach fliegen wir wieder zurück." beantwortet er. „Ohne Ivana?" „Ohne Ivana." stimmt er zu und blickt mich nicht an.

Enttäuscht lege ich mein Kopf auf Denis sein Schulter und genieße seine Nähe. Das ist wahrscheinlich das letzte Mal. „Also für alle nochmal; Domenico ist der älteste. Nach ihm kommt Alessandro und dann Daria." berichtet unser Vater. „Daria ist dann die jüngste, oder?" hackt Sergej. „Genau. Alessandro ist 25 Jahre alt." sagt er. „Wie alt ist Domenico?" frage ich plötzlich.

Am Anfang schaut er mich monoton an, doch antwortet danach. „28"

Stumm nicke ich und sage nichts mehr. Mein Vater macht mich jedes Mal sprachlos.

Im Anwesen angekommen, steigen wir aus und werden von den Wachmännern begrüßt. Das Anwesen ist riesig und es sind hier locker über 400 Wachmänner. Am Einfahrt stehen schon viele teure Autos. „Die Koffer, könnt ihr später irgendwann reintragen." befehle ich.

Anschließend laufe ich neben Sergej und folge meinem Vater und Denis.

Die Türe wird von eine Frau geöffnet, die ungefähr so Mitte 40 ist. Sie lässt uns rein und umarmt mich herzlich. „Du siehst wunderschön aus." sagt sie und schon steht eine andere junge Frau vor mir. „Du musst Daria sein." stelle ich fest. „Ja!" kreischt sie so leise wie möglich. „Darf ich dich umarmen?" fragt sie. „Natürlich." antworte ich und umarme sie.

Dann gibt mir ein Typ die Hand, wahrscheinlich muss das Alessandro sein und anschließend Giuseppe, also der Vater. Domenico ist noch nirgends zu sehen. Besser so. Hoffentlich kommt er garnicht und die ganze Sache wird abgesagt.

Wir setzen uns auf die Couch hin und schon fangen die Männer an zu reden. „So meine Liebe, wie gehts dir? Wie war dein Flug?" fragt mich die Mutter. „Der Flug war sehr angenehm." antworte ich und lächele sie an. „Du kannst mich Felicia nennen." fügt sie hinzu. „Ich war schon immer so begeistert von dir und jetzt stehst du einfach vor mir." kommt es von Daria. „Weißt du, ich liebe die Mode ebenfalls." ergänzt sie. „Die Mode ist wirklich, unbeschreiblich schön." „Bekommst du auch Designer-Klamotten geschenkt?" hackt sie. „Manchmal. Aber eher selten." antworte ich. „Ich kaufe sie mir so oder so." füge ich hinzu. „Stimmt auch. Du musst mir mal alle zeigen, ich habe auch ein paar. Aber du als Model, solltest definitiv mehr haben." erläutert sie.

„Domenico." kommt es von Giuseppe. Er erhebt sich und dann nehme ich auch Schritte wahr. Doch ich drehe mich nicht um. Ich will ihn nicht sehen. Wieso ist er überhaupt gekommen? Er könnte ja die Treppen runter fallen.

Nun ist er vor mir und gibt meinem Vater die Hand. Anschließend begrüßt er auch meine Brüder. „Tut mir Leid für die Verspätung, ich hatte noch einen Telefongespräch." berichtet er. „Kein Problem." sagt mein Vater und setzt sich wieder hin, sowie Giuseppe. Als Domenico sich ganz genau vor mich hinsetzt, schweifen seine Augen zu mir. Er mustert mich von oben bis unten und als ich in seine Augen schaue, schaut er direkt weg.

Er hat einen schwarzen Anzug an. Wieso hat man zuhause einen Anzug an? Er ist sehr muskulös und groß. Bestimmt um die 1,90. Auf seinen Händen beginnen die Tattoos, doch wo sie enden, keine Ahnung. Länger schaue ich ihn auch nicht an.

„Also wo waren wir.."

——

„Я буду скучать по тебе, сестра." flüstert Denis. „Ich werde dich auch vermissen." erwidere ich und umarme ihn nochmal ganz fest. „Du kannst mir immer schreiben." versichert er mir. Nachdem ich mich auch von Sergej verabschiedet habe, trete ich ein Schritt zurück. Mein Vater verabschiedet sich nicht einmal von mir. Bevor noch eine Träne kommt, verschwinde ich in die Küche.

Zum Glück ist hier gerade keine Haushälterin. Sonst würden sie sich Sorgen machen und das will ich nicht. „Ivana?" höre ich eine weibliche Stimme. „Hm?" frage ich und drehe mich um. Felicia mustert mich besorgt und kommt auf mich zu. „Ist alles gut?" fragt sie. „Mhm, alles ist perfekt. Ich wollte nur Wasser trinken." lüge ich.

„Komm, ich zeige dir dein Schlafzimmer, dann kannst du dich schön ausruhen." schildert sie und läuft schon vor.

Oben öffnet sie eine Türe und anschließend treten wir rein. „Muss ich in seinem Zimmer schlafen?" frage ich. „Leider, so könnt ihr euch besser kennenlernen." behauptet sie.

Nachdem sie mir auch vieles erklärt hat, verlässt sie auch schon das Zimmer. Ich schaue mich um und setze mich auf das Bett. Minuten später wird die Türe geöffnet und dann wieder zugemacht.

„Was machst du hier?" fragt eine tiefe bedrohliche Stimme.

Tu sei la mia rovinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt