8

8.7K 232 10
                                    

Domenico

Freitag, 21 Juni

„Ist er tot?" fragt Alessandro. „Nein, aber kurz vorm sterben." antworte ich und wasche meine Hände. Überall an mir klebt Blut, ich bin zwar dran gewohnt, aber nach einer Zeit ist es eklig. „Ist Padre hier in der Zentrale?" hacke ich. „Sí, er ist vor zwei Stunden gekommen." antwortet er.

Ich nicke und gehe dann auch schon die Treppen hoch. Vor Padre's Büro, bleibe ich stehen und klopfe an die Türe. „Sí." ruft er, weshalb ich die Türe öffne und reingehe. „Zum Glück bist du da, ich wollte mit dir noch reden." schildert er. Ich mache die Türe zu und schaue ihn fragend an. „Über?" frage ich. „Über die Verlobung." antwortet er. „In ungefähr zwei Wochen findet die Verlobung statt." informiert er mich. „Valentin und seine Söhne werde nächste Woche kommen." berichtet er.

„Wie ist denn dein Verhältnis zu Ivana?" hackt er. „Versteht ihr euch?" „Kann man so sagen." lüge ich. Die letzten Wochen, waren die schlimmsten. Wir haben uns andauernd getritten und manchmal bin ich sogar nicht nach Hause gekommen. Ab und zu provoziert sie mich, was mich zum Wahnsinn treibt.

„Von da an wird es jeder wissen." erläutert er. Das ist garnicht gut. Niemand sollte es wissen. „Daraufhin findet dann eine Gala statt." fügt er hinzu.

Nachdem wir noch eine Weile geredet haben, verlasse ich die Zentrale und steige in mein Wagen.

——

Zuhause sehe ich Madre mit Daria im Wohnzimmer. „Wo ist Ivana?" frage ich. „Sie ist gegangen." antwortet Daria. „Wohin?" hacke ich nach. „Keine Ahnung, ruf sie an und erfahre es selber." meint sie. Genervt nehme ich mein Handy in die Hand und wähle ihre Nummer.

„Sie geht nicht ran." sage ich genervt. „Vielleicht hört sie dich einfach nicht." meint sie. „Was?" frage ich, doch sie lächelt nur. „Ciao." kommt es von Alessandro. Er macht die Haustüre zu und kommt rein. Während Daria abgelenkt ist, schnappe ich mir ihr Handy und schaue sie warnend an. „Domenico!" brummt sie. „Dillo." knurre ich. „Domenico." warnt mich Madre. „Misch dich nicht ein, Madre."

„Sie ist bei Stefano." sagt Daria und nimmt ihr Handy zurück. „Sie ist bei Stefano?" wiederhole ich. „Mhm." „Warum ist sie bei Stefano?" fragt Alessandro. „Sie sind ja nur Freunde." kommt es von Madre. „Wieso lässt ihr zu, dass sie einfach mit ihm geht?" hacke ich. „Sie interessiert dich ja nicht, deswegen." meint sie. „Merda! Non farmi arrabbiare."

Ich verlasse die Villa und steige in mein Wagen. Plötzlich geht die Türe auf und Alessandro setzt sich auf den Beifahrersitz. „Ich lasse dich nicht alleine." sagt er und grinst. Ich starte den Motor und fahre los. „Bist du eifersüchtig?" fragt er mich. „Wieso sollte ich?" „Naja, wieso fahren wir sonst zu Stefano?" hackt er. „Frag nicht so viel." entgegne ich. „Verstehe, du bist eifersüchtig. Ist auch normal, hätte ich so eine Frau, dann wäre ich es auch." schildert er. „Alessandro sei ruhig, wenn du nicht willst, dass ich dich mitten auf der Straße ablasse." entegne ich.

Bei Stefano angekommen klingele ich direkt und warte vor der Haustüre. Ein junger Mann öffnet die Türe und mustert mich. Ohne ihm eine Beachtung zu schenken, gehe ich an ihm vorbei und suche nach Ivana. „Wo ist er?" frage ich. „Wer?" „Stefano." antworte ich. „Er war zuletzt mit Ivana Borisov oben." „Boah ja er hat sich einfach ein Model geschnappt." fügt ein anderer Typ hinzu.

Als ich sehe wie Ivana mit Stefano, lachend die Treppen runter kommt, spanne ich mich an. Sie merkt mich und ihre Gesichtszüge ändern sich direkt. „Domenico?" fragt sie. „Komm her." brumme ich und ziehe sie an meine Brust. „Stefano du wirst dich von ihr fernhalten." warne ich ihn. „Was zum-" „Wieso?" unterbricht er Ivana. „Sie ist meine Verlobte." antworte ich kalt. Seine Augen weiten sich. „Ihr seid.." „Sí, das sind wir. Nie wieder, werde ich dich neben ihr sehen!" fauche ich. „Sonst endet es für dich nicht gut." füge ich hinzu. Ivana stürmt raus, gefolgt von Alessandro.

Plötzlich umfasst mich eine Hand. Ich schaue nach unten und sehe Valeria. „Was soll das heißen?" fragt sie. „Du wirst sie heiraten?" hackt sie. Ich schlucke hart und nicke. „Wann wolltest du's mir sagen? Nachdem sie schwanger von dir wird?" brummt sie. „Valeria." flüstere ich. „Halt dein Mund!" „No, wir werden reden." sage ich und streichele ihren Arm.

„Bist du bescheuert? Ich werde keine zweite Option sein." „Du bist keine zweite Option. Unser Verhältnis wird weiterhin so bleiben, wie es schon immer war." versichere ich ihr.

——

„Я тебя ненавижу." zischt sie und verschränkt ihre Arme. „Rede nicht russisch und geh mir nicht auf die Nerven." „Wie redest du mit mir?! Widerliches Arschloch." „Nenn mich nicht so!" fauche ich.

„Halt deine Fresse. Reicht endlich! Wir haben das doch besprochen. Du lebst dein Leben und ich meinen." schildert sie. „Es passt mir nicht, dass du einfach mit unseren Freunden abhängst." meine ich. „Spinnst du jetzt komplett?" „Du wirst ihn nie wieder sehen. Es ist mir so egal, was du willst." „Bitte sei einfach leise. Ich will dich nicht mehr hören, hör am besten auf zu atmen." entgegnet sie. Ich verdrehe meine Augen und konzentriere mich auf die Straße.

„Ihr seid echt ein Traumpaar." kommt es sarkastisch von Alessandro.

Tu sei la mia rovinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt