Domenico
„Es war nicht geplant, dass du ihre Karriere zerstörst." sage ich zu Valentin. „Sie muss so aus ihren Fehlern lernen." meint er. „Wie willst du das wieder gut machen?" „Garnicht. Sie wird eine Marchetti, da braucht sie nicht zu modeln." entgegnet er.
Nachdem ich mir seine unnötigen Sachen angehört habe, steige ich in den Wagen. Ivana sitzt vor mir und starrt ihre Handyhülle an. „Ich wusste davon nichts." fange ich an. „Tut mir echt Lei-" „Hör auf zu reden." entgegnet sie bissig. „Ihr seid alle so schlimme Menschen." behauptet sie. „Scheiß mal auf alles, ihr habt meine Karriere zerstört!" zischt sie und wischt ihre Tränen weg.
No merda, wieso weint sie? Sie soll nicht, nicht wegen mir.
Ich setze mich neben sie hin und ziehe sie zu mir. Anschließend streichele ich ihren Rücken und versuche sie aufzumuntern. Woher ich das weiß? Wenn man eine kleine Schwester hat, dann kennt man schon die basics.
„Dieser Arschloch hat mich betrogen." brummt sie und tippt mit ihren Fingern auf mein Oberschenkel. „Non preoccuparti. Du musst ihn nie wieder sehen." schildere ich. „Will ich auch nicht." entgegnet sie.
——
Wir sind im Privatjet und fliegen zurück nach Sizilien. Während Ivana schläft, erledige ich noch ein paar Aufgaben.
„Signore, wollen Sie etwas trinken?" fragt mich Jenna. „No, Grazie." bedanke ich mich. Sie nickt und läuft weiter.
Nach 20 Minuten ungefähr fängt Ivana an zu blinzeln und setzt sich auf. Sie dehnt sich und blickt zu mir. „Wie lange haben wir noch?" fragt sie und trinkt ein Schluck aus ihrer Flasche. „Drei Stunden." antworte ich und klappe mein MacBook zu. „Willst du etwas essen?" frage ich. „Ja, was gibts denn?"
„Jenna." rufe ich. Sekunden später kommt sie und gibt Ivana die kleine Menükarte. Ivana blickt erst Jenna an und dann auf die Karte. „Obstsalat." antwortet sie. „Dann noch eine Latte und ein Smoothie-Bowl." fügt sie hinzu. Jenna nickt und geht wieder nach hinten.
„Wie läuft sie denn rum?" hackt sie. „Wieso?" „Man sieht fast ihren Arsch. Ist dir das überhaupt bewusst?" „Hm muss mal schauen, ist mir nie aufgefallen." entgegne ich. Sie blickt mich genervt und verblüfft an. „Ich gehe kurz mein Gesicht waschen." gibt sie mir bescheid und steht auf.
Während Ivana sich hinsetzt, steht Jenna hier und legt ihr Essen auf den Tisch. „Danke." bedankt sie sich.
Als sie geht, schaue ich ihr hinterher und grinse Ivana an. „Ekelhaft." murmelt sie. „Du schaust selber." „Ich bin eine Frau?!" hackt sie unglaubwürdig. „Sie hat sowieso nichts. Also bitte, mach dir da keine Sorgen. Ich kläre sie nicht." meine ich lächelnd. „Ist mir so egal, ob du sie klärst oder nicht. Von dir kann ich alles erwarten." sagt sie.
„Jetzt bin ich aber verletzt." sage ich sarkastisch. Sie verdreht ihre Augen und fängt an zu essen.
„Hör auf mich anzustarren." „Allora smettila di essere così bella" entgegne ich und lehne mich zurück. „Musst du italienisch reden? Würde dich gerne verstehen."
„Hm, du redest auch russisch." behaupte ich. Sie ignoriert mich und isst weiter. Ich will mit ihr aber weiter reden. „Wurdest du streng erzogen?" frage ich und warte auf eine Antwort. Sie denkt kurz nach und nickt anschließend. „Echt? Hätte ich nicht gedacht." meine ich. „Wieso?" „Es kommt nicht so rüber." schildere ich.
„Mein Vater hasst mich." fängt sie an. Ich ziehe meine Augenbrauen hoch und bin leicht geschockt, doch sage nichts dazu, weil ich will, dass sie weiterredet.
„Signore, Sie müssen sich diese Unterlagen hier ansehen." unterbricht Jenna unser Gespräch. Ich könnte sie dafür umbringen..
„Natürlich." sage ich und nehme sie entgegen. Während ich die Unterlagen anschaue, lese und ausfülle, ist Ivana am Handy.
Am liebsten würde ich mit ihr weiterreden, aber sie wird nichts mehr erzählen.
——
Mittlerweile sind wir seit 3 Stunden zuhause und es ist auch schon ungefähr 21 Uhr. „Ich gehe schlafen." gibt Ivana bescheid. „So früh schon?" hackt Daria. „Ich bin müde." „Sí, ruh dich aus, Liebes." entgegnet Madre. Ivana dreht sich um und geht die Treppen hoch. „Ich konnte dich nicht fragen, was ist alles passiert?" kommt es von Madre.
„Was soll schon passieren? Sie war bei ihrem Ex-Freund." schildere ich. „Wirklich?" hackt sie. „Oh, das ist echt mies." „Ich verstehe sie komplett. Du bist auch immer bei Valeria." sagt Daria. „Mit Valeria ist aus." erläutere ich. „Erwarte kein Applaus, es wurde sowieso mal Zeit." behauptet sie.
„Sie hat dann auch vorort erfahren, dass Adrian mit ihre beste Freundin zusammen ist." informiere ich. „No, du lügst." stellt Alessandro fest. Ich senke den Blick und schüttele mein Kopf. „Ihr Vater hat vor uns allen gesagt, dass er ihre Model-Karriere beendet hat." lasse ich die letzte Bombe auch noch platzen.
„Was.. Er hat doch nicht wirklich." „Doch hat er, Madre. Ich verstehe den Typen einfach nicht." entgegne ich. „Sie modelt also nicht mehr?" hackt Daria. „Ich weiß es nicht. Sie redet mit mir nicht darüber." erläutere ich. „Vielleicht mit mir?" fragt Madre. „Unwahrscheinlich. Sie will mit niemanden reden." „Ist ja auch Ok, hauptsache sie ist in Sicherheit." meint sie.
Nachdem ich noch eine Weile unten war, gehe ich hoch ins Schlafzimmer. Ich sehe Ivana im Bett sitzen, doch sage erstmal nichts. Seit wann trägt sie eine Brille? Nachdem ich mich umgezogen, mein Gesicht gewaschen und meine Zähne geputzt habe, setze ich mich ebenfalls auf das Bett hin.
„Seit wann trägst du eine Brille?" frage ich. Sie schaut mich an und reibt ihre Auge. „Schon immer." antwortet sie. „Mit Stärken?" „Mhm." sagt sie und dreht ihr Kopf wieder um.
„Ivana, können wir kurz reden?" „Was willst du reden?" „Ich will wissen, wieso dein Vater dich hasst." Sie atmet aus und denkt kurz nach.
„Meine Mutter ist wegen mir gestorben und das ist meine Schuld." sagt sie. „Natürlich. Ich war noch ein Baby, ein neugeborenes Baby.. aber trotzdem. Wäre sie nicht von mir schwanger, dann wäre sie immernoch am Leben." erklärt sie.
„Sie ist gestorben, als du auf die Welt gekommen bist?" frage ich. Sie nickt. „Und mein Vater hat mir schon immer die Schuld gegeben." „Hat er dich geschlagen??" „Es gab schon immer so Kleinigkeiten." erwidert sie.
Wieso lebt er noch? Ich könnte locker nochmal nach Russland fliegen und ihn-
„Wissen das deine Brüder?" „Geht so. Sie ahnen das aber bestimmt. Er hat uns schon immer anders behandelt." antwortet sie. „Merda, es tut mir echt Leid." „Nicht schlimm."
„Darf ich dich umarmen?" hacke ich und hoffe so sehr, dass sie ja sagt. Sie nickt und ich schlinge meine Arme direkt um sie. „Gib dir nicht die Schuld. Deine Mutter ist ein Engel und schaut dir von oben zu. Ich kann dir sogar versichern, dass sie stolz auf dich ist." schildere ich, um sie zu beruhigen.
Ich könnte die ganze Nacht so bleiben, doch natürlich muss ich einen Anruf kriegen.
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Tu sei la mia rovina
عاطفية𝐈𝐯𝐚𝐧𝐚 𝐄𝐥𝐞𝐨𝐧𝐨𝐫𝐚 𝐁𝐨𝐫𝐢𝐬𝐨𝐯𝐚 ihr Vater, ist der russische Mafiaboss und gehört zu den gefährlichsten und mächtigsten Männern. Doch leider reicht ihm seine Macht nicht, weshalb er sich mit der italienischen Mafia verbündet. Darunter...