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Ivana

Sonntag, 8. September

Mir geht es zurzeit sehr gut. Ich kann wieder ohne Probleme laufen und mich dementsprechend gut bewegen. „Signora Marchetti, das ist für Sie." sagt Marina und gibt mir ein Paket. Ich hebe meine Augenbrauen hoch und mustere sie.

„Dankeschön." bedanke ich mich. Es fühlt sich echt komisch an, Signora Marchetti, gennant zu werden.

„Was ist das?" fragt Domenico und kommt auf mich zu. „Ein Paket." antworte ich. „Wirklich? Dachte eine Katze." entgegnet er lächelnd. „Ha ha ha, wieso wirst du kein Komiker?"

„Ich bringe meine Ehefrau gerne zum Lächeln."

„Romantiker auch noch. Du bist erstaunlich." entgegne ich. „Und das, obwohl wir uns nicht leiden können." füge ich hinzu. „Vielleicht kann ich dich ja leiden?" hackt er und will noch ein Schritt näher kommen. „Domenico." unterbricht uns Giuseppe.

Er entfernt sich von mir und schaut sein Vater an. „Sí?" „Komm ins Büro, sofort." befehlt er und geht schon vor.

Domenico und Giuseppe verschwinden in seinem Büro und paar Minuten später kommt Alessandro rein. „Ale." sage ich. Er dreht sich zu mir um und sieht irgendwie ängstlich aus. „Was ist los?" frage ich. „Ivana.. nicht jetzt. Ic-" „Sag was los ist." unterbreche ich ihn.

Alessandro senkt sein Blick und geht ebenfalls ins Büro. Was geht hier vor? Wieso wollte er es nicht jetzt sagen? Da ich so neugierig bin, stelle ich mich vor die Türe hin und versuche zu zuhören.



Domenico

„Wie kannst du sowas machen!" brüllt Padre. „Ich musste es tun! Versteh es doch. Er hat Ivana das alles angetan!" zische ich. „Das heißt nicht, dass du ihn umbringen musst! Das ich das dann auch noch nach Wochen mitbekommen muss."

„Fratello wirklich. Ich hätte alles erwartet, aber nicht das." kommt es von Alessandro. „Wieso tötest du Valentin, wenn Ivana dir nichts bedeutet?" fragt Padre. „Dir musst doch klar sein, dass er zwei Söhne hat." fügt er hinzu. Ich balle meine Hände zu Fäusten und nicke. „Er hat nichts anderes verdient." entgegne ich. „Denis und Sergej, müssen mir recht geben. Wenn sie erstmal erfahren, was Valentin alles Ivana angetan hat."

„Dann müsstest du Ivana ja nicht Mal heiraten. Wenn Valentin tod ist, dann ist die Bündnis auch beendet." „Padr-"

Plötzlich geht die Türe auf und Ivana stürmt rein. Sie schaut mich mit glasigen Augen an. No.. „Was hast du getan?!" brüllt sie und schuckt mich nach hinten. „Ivana." „Nimm mein Name nicht in dein Mund!" zischt sie. „Du hast mein Vater umgebracht? Wirklich?" „Er hat dich wie ein Dreck behandelt und du bist immernoch auf seiner Seite?!" hacke ich.

„Er ist trotzdem mein Vater." „Vater.. ich bitte dich Ivana. Sei dir ehrlich, du hasst ihn genauso."

Bevor sie etwas erwidern kann, fahre ich fort.

„Und keiner auf dieser Welt verletzt dich. Verstehst du mich denn nicht?" „Ich soll dich verstehen?" fragt sie und legt ihren Kopf in den Nacken. „Ivana, es tut mir Leid." „Es tut dir nicht Leid!" faucht sie und wischt ihre Tränen weg.

„Wieso sind wir dann verheiratet? Dein Vater hat es gesagt. Wieso zum Teufel hast du mich dann trotzdem geheiratet?" fragt sie.

Die selbe Frage, frage ich mich auch die ganze Zeit. Ich könnte sie loswerden, aber ich wollte nicht. Ich will sie nicht weg haben. Sie muss bei mir bleiben.

Mittlerweile sind auch Padre und Alessandro weg. Nur Ivana und ich sind hier. Am liebsten würde ich sie jetzt umarmen und sie nicht loslassen.

„Ich rede mit dir!" holt sie mich wieder aus meinen Gedanken raus. „Ich.. ich weiß nicht."

Sie dreht sich um und will gehen, doch ich umfasse ihren Unterarm. „No. Geh nicht, du kannst nicht gehen." sage ich. „Wieso nicht? Mich hält hier nichts mehr auf. Ich fliege zurück nach Russland und davor werden wir uns scheiden." erläutert sie.

Merda, ich kann sie jetzt nicht verlieren.

„Ich werde mich von dir nicht scheiden." sage ich. „Doch das wirst du." entgegnet sie. „No verdammt. Ich will nicht." „Nenn mir einen Grund. Wieso willst du dich von mir nicht scheiden, Domenico? Warum sollten wir verheiratet bleiben, wenn wir uns nicht einmal leiden können?" hackt sie.

„Willst du es wirklich wissen?" frage ich. Sie schaut mir monoton in die Augen und nickt leicht.

„Ich liebe dich, Ivana. Ich liebe dich so verdammt sehr, dass ich nur für dich töten würde. Was ich ja auch schon getan habe. Keiner darf dich verletzen.. wenn ich dich so traurig und zerbrechlich sehe, dann kann ich nicht mehr klar denken. Ich muss dich glücklich sehen." erläutere ich.

„Du kannst mich für immer hassen, aber ich werde dich nicht hassen können. Nie. Wie soll ich dich nur hassen? Meine Liebe für dich ist eindeutig zusehen." füge ich hinzu und trete ein Schritt vor.

Meine Hände lege ich auf ihre Wangen und mustere sie. Ihre wunderschönen blauen Augen..

„Tu sei la mia rovina."

Tu sei la mia rovinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt