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Domenico

Da ich es nicht mehr aushalte, reiße ich das Handy aus ihrer Hand. „Domenico!" ruft sie und erhebt sich, doch da ich deutlich größer bin als sie, hat sie keine Chance. Ich lese mir die zwei Nachrichten und für eine Sekunde, bleibt die Erde stehen. „Was?" frage ich. Ivana setzt sich auf den Boden und fängt an zu weinen. „Es ist nur eine Vergewaltigung! Ich wollte es nie! Er hat mich dazu gezwungen und.. ich war da erst 17 Jahre al-" „No no, Ivana. Schau mich an." unterbreche ich sie und lege ihr Handy auf das Bett.

Ich streichele ihre Hände und umarme sie. Ich umarme sie so fest, dass sie höchstwahrscheinlich keine Luft mehr kriegt. „Dir wird nichts passieren." sage ich. „Das Video wird weggeschafft und er wird sterben." füge ich hinzu und küsse ihren Stirn.

„Haben wir uns verstanden, principessa?"

——

„Ivana schläft wieder." gebe ich Denis und Sergej bescheid. „Wieso? Ist was passiert?" fragt Denis. „Sí, sogar was sehr schlimmes." antworte ich.

„Ivana hat mir nicht viel erzählt, aber so wie es aussieht wurde sie, als sie 17 Jahre alt war, vergewaltigt." platze ich die Bombe. Sergej verschluckt sich fast an seinem Getränk und Denis schaut mich mit weiten Augen an. „Der Typ hat sich nochmal bei ihr gemeldet, noch vor eine Stunde und hat ihr gedroht." erkläre ich. „Als er sie vergewaltigt hat, hat er das ganze aufgenommen und droht sie jetzt damit, dass er es ins Internet stellt." „Domenico was sagst du da?!" „Ah du Scheiße!" zischt Denis und steht auf. „Das darf nicht passieren." meint er.

„Wir müssen hacken, die Nummer habe ich. Das Video muss vernichtet werden. Danach finden wird den Typen und bringen ihn um." erläutere ich. „Ivana wird kein Teil der Mission sein." sagt Sergej. „Das wäre zu gefährlich und das würde sie nicht verkraften." meint Denis. „Niemals, ich will auch nicht, dass sie das ganze wieder miterlebt oder ihn sehen muss. Sie wurde sowieso schon traumatisiert."

„Dann sollten wir jetzt in die Zentrale." sagt Denis. „Ich bleibe hier bei Ivana. Lasse sie ungern alleine." schildert Sergej. Wir beide nicken und verlassen das Hotelzimmer.

——

„Hier sind die Informationen." sagt Andres und gibt uns die Papiere. „Grazie." bedanke ich mich und fange an zu lesen.

„Er heißt Ruslan Sacharow, kommt er dir bekannt vor?" frage ich. Denis denkt nach, doch schüttelt dann seinen Kopf.

38 Jahre alt
Geburtstag..
Wohnort..
Herkunft..
Job..
Freunde..
Familie..
Auto-Kennzeichen..

„Hier gibt es noch eine jede Menge, auf das Video werden wir kommen. Das verspreche ich dir." sage ich zu Denis. „Ich vertraue dir." entgegnet er.

10 Stunden später

„Wir müssen schnell handeln. Wenn das Video gelöscht wird, dann müssen wir ihn auch direkt fangen." „Wäre glaub auch besser, nicht das er wegrennt." entgegne ich. „Ein Knopf und das Video ist weg." stellt Denis fest.

Vorhin haben wir auch wieder mit Sergej telefoniert. Er hat für sich und Ivana zwei Pizzen bestellt und meinte, dass es ihr ganz Ok geht. Es hat mich etwas erleichtert, aber nicht ganz.

„Sein Standort befindet sich gerade.. warte Mal was?! Er ist hier vor der Zentrale!" stellt Psaja fest. „Lösch das Video sofort!"

„Habs!" ruft Denis zurück und atmet erleichtert aus. „Das Video ist weg." sagt Andres. „Lass uns raus." flüstere ich zu Denis. Gemeinsam gehen wir raus und finden Ruslan auch schon. Er steht genau vor uns und hinter ihm sind 10 Männer. So wenige?

Lächelnd kommt er auf uns zu. „Die Kleine hat mir nicht mehr geantwortet, dann dachte ich mir, ich besuche sie Mal." erklärt er. Ich verpasse ihm eine Ohrfeige und will auch direkt den zweiten verpassen, doch Denis hält mich auf. „Nicht jetzt." flüstert er.

„Er verdient es nicht anders!" zische ich. „Hat es dir also Ivana erzählt. Wie schön für dich. Jetzt weißt du bestimmt, was für eine dreckige Hure sie eigentlich ist." schildert er und kriegt von mir noch ein Schlag ins Gesicht. Er leckt sein Blut und grinst. „Wo ist Ivana? Ich will mich mit ihr treffen und nicht mit euch." sagt er. „Was willst du von ihr immernoch?" fragt Denis. „Vielleicht leihe ich mir sie für eine Nacht aus, wer weiß?" hackt er. „Du Arschloc-"

Er holt seine Pistole heraus und streckt seinen Arm. „Ein Schritt und du bist tot." warnt er mich. Merda, ich habe meine Pistole nicht da. „Ruslan, nicht hier." kommt es von Denis. „Interessiert mich ein Scheiß." knurrt er und schon höre ich ein klic—

Ein Schuss ertönt, doch ich stehe noch. Ich schaue meinen Körper an, keine einzige Wunde. „Was zum?!" Mehrere Schüsse kommen von einer Richtung. Ruslan seine Männer liegen dann auch schon auf dem Boden.

Ich schaue in die Richtung und sehe..

Ivana mit zwei Pistolen in den Händen.

Tu sei la mia rovinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt