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Domenico

Meine Hand umfasst leicht ihren Oberarm, doch als sie merkt, dass ich es bin, weicht sie zurück. „Was willst du?" fragt sie eiskalt und schaut mir kühl in die Augen. „Ivana du bist zurück, du lebst." stelle ich fest. „Ich dachte, du-" „Du dachtest, ich wäre tot. Habe es langsam verstanden." unterbricht sie mich. „Das dachte jeder, aber ich bin zurück." fügt sie hinzu. „Wieso? Wo warst du so lange? Was ist alles passiert?" frage ich. „Tust du jetzt einen auf besorgt? Domenico es ist aus zwischen uns." schildert sie.

„Ich weiß, aber ich will trotzdem wissen." „Was willst du denn wissen? Verdienst du es denn? Wie konntest du nur denken, dass ich mich in jemand anderes verliebt habe?!" faucht sie. „Was sollte ich denn machen? Du kommst nach Palermo und sagst zu mir, dass du dich scheiden lassen willst! Was sollte ich verdammt nochmal tun?!" fauche ich zurück. „Wieso hast du das überhaupt getan? Hast du mich wirklich nie geliebt?" frage ich. Sie schüttelt ihren Kopf und blickt dann wieder hoch zu mir. „Ich habe dich geliebt. So sehr, dass ich für dich mein eigenes Leben geopfert habe. Für dich, habe ich zugelassen, dass ich Ramiro's Besitz bin.. das alles was passiert ist, war nur für dich, damit du am Leben bleibst." erläutert sie ohne einmal zu blinzeln.

Was. Zum. Teufel?!

„Ivana was sagst du da?" „Hätte ich die Gelegenheit, dir das zu erzählen, dann hätte ich es getan.. aber er hat mir gedroht. Er wollte dich vernichten und ich würde sowas niemals zulassen." schildert sie.

Egal wie sehr ich Angst, vor diese Frage habe.. muss ich sie stellen.

„Was ist mit deinem Baby?" frage ich. Sie lächelt leicht und schüttelt ihren Kopf. Anschließend führt sie ihre Hand in ihre Tasche und holt einen Umschlag raus. „Unser Baby ist in meinem Bauch gestorben." antwortet sie monoton und schaut mich mit glasigen Augen an. Ich nehme den Umschlag entgegen und spanne meinen Körper an. „War auch sehr verletzend, dass du mir direkt geglaubt hast, dass du nicht der Vater bist." sagt sie. „Domenico, manchmal sollte man zweimal nachdenken." fügt sie hinzu. Ich senke mein Blick und nicke.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, geht sie die Treppen runter und steigt in das schwarze Auto.

Hart schluckend öffne ich den Umschlag.

Domenico Davide Marchetti ist zu 99% der Vater.

Die ersten Tränen laufen mir die Wangen runter. Merda.. ich- ich wäre fast Vater. Ich falte das Papier und lege es in den Umschlag. Anschließend wische ich meine Tränen und gehe wieder rein.

——

„Du bist die ganze Zeit so stillt." stellt Alessandro fest. „Mhm." antworte ich nur und setze mich auf die Couch. „Wieso bist du hier? Solltest du nicht mit Belinda in einem Zimmer sein?" fragt er. „Musst du so viele Fragen stellen?" hacke ich. „Nicht das sie dich gleich mit Anrufen bombardier-"

Ich werfe das Handy gegen die Wand und lege mein Kopf in den Nacken. „Wird sie nicht." entgegne ich und schließe meine Augen. „Was ist los mit dir?" fragt er wieder. Ich öffne meine Augen und gebe ihm den Umschlag.

„Ich habe mit Ivana geredet. Das war unser Baby." gebe ich zu. „Mio dio, hier steht das du zu 99% der Vater bist!" kreischt er. „Und? Können wir sie oder ihn sehen?" hackt er, doch als ich ihn leicht traurig anschaue, verschwindet sein Lächeln.

„Gestorben." sage ich nur und balle meine Händen zu Fäusten. „Merda.. no." murmelt er. „Wegen mir!" zische ich und stehe auf. „Alles. Nur. Wegen. Mir!" brülle ich und werfe die Vasen auf den Boden. Alessandro hält mich auf und versucht mich zu beruhigen. „Sie wurde zu all dem gezwungen und ich habe nichts gecheckt! Ich habe geglaubt, so wie ein Vollidiot!" brülle ich. „Sie hat alles für mich getan, Alessandro. Als sie mir das gesagt hat, konnte ich kurz nicht atmen! Wer weiß, was dieser Bastard ihr alles angetan hat!" zische ich und will wieder eine Vase in die Hand nehmen, doch plötzlich sehe ich Belinda vor mir stehen.

Daria stellt sich neben sie hin und verschränkt ihre Arme. Merda, hoffentlich hat sie nichts gehört. „Domenico, was ist los?" fragt sie und kommt auf mich zu. „Wieso bist du hier? Komm lass uns hoch." fügt sie hinzu und will unsere Finger verschränken.

„Ich will nicht, geh du." entgegne ich. Ihre Augen weiten sich. Wahrscheinlich, weil sie das alles zum ersten Mal erlebt. „Domenico was ist los mit dir?" fragt jetzt auch Daria. „Non introccerti." sagt Ale. „Bitte geh und lass mich alleine. Ich will ganz alleine sein." schildere ich, nehme den Umschlag und öffne die Balkontüre.

Ich setze mich auf die Couch und genieße die frische Luft. Widerwillig spüre ich Tränen auf meiner Wange und umarme den Umschlag.

Ich hätte alles erwartet, aber nie, dass ich einen Umschlag umarmen würde, auf dem steht, dass ich zu 99% der Vater bin.

Tu sei la mia rovinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt